Durch einen unglücklichen Zwischenfall wird Ryan, ein Löwenjunges, in einem Container
gefangen, der mit dem Schiff direkt in die freie Wildnis transportiert wird.
Sein Vater, Samson, macht sich mit seinen besten Tierfreunden aus dem New
Yorker Zoo auf, um seinen Sohn zu retten.
Dabei geraten sie zunächst in den Großstadt-Dschungel und dann in den echten Dschungel
und nach einigen Begegnungen mit tollwütigen Hunden, Krokodilen und total durchgeknallten
Gnus wird langsam klar, dass der "wilde" Löwe Samson wohl gar nicht so "wild" ist und
so ergibt sich für die ungleiche Tierherde ein weiteres Problem:
Wer beschützt sie in den Tiefen des Dschungels, nachdem Samson allem Anschein nach ein
Weichei ist...
Was irgendwie an Madagascar erinnert, ist eigentlich ein eigenständiger Disneyfilm,
der seine eigenen, sehr liebenswerten und individuellen Charaktere besitzt und eine durchwegs unter-
haltsame Geschichte mit viel Witz und Herz erzählt.
Leider wird man den bitteren Nachgeschmack dennoch nicht los, dass The Wild
irgendwo doch von Madagascar abgekupfert ist. Es gibt einfach zu viele
Parallelen! Etwas mehr Eigenständigkeit hätte Disney da schon zeigen können!
Hinzu kommt, dass der Film zu melodramatisch rüberkommt. Von so einem Animationsfilm
erwarte ich 90 Minuten Witz und Lacher - die man bei The Wild auch bekommt - allerdings
gewinnen die "Herzschmerz"- und "Heldenepos"-Szenen leider die Überhand, wodurch der
Film zu sehr versucht, auf die Tränendrüse zu drücken, was ihm
a) nicht gelingt
und
b) nicht gut tut
(Typischer Disney-Fehler, aber naja)
Nochwas nervte mich gewaltig: Die hochnäsige Giraffe "Bridget"...
An sich eine originelle Figur im Film...
Das Problem? Die Figur versucht witzig zu sein - nach jedem
Kommentar von "Bridget" die übliche "Lachpause", in dem der Film versucht ein
Lachen vom Puplikum zu provozieren, das letztendlich aber ausbleibt, weil
"Bridget" EINFACH NICHT LUSTIG IST -.-
"Nigel", der Koalabär punktete hier aber und machte "Bridget" wieder mehr als wett.
Absoluter unangefochtener Höhepunkt des Films:
Die Animationstechnik! WAHNSINNIG gut... Außer bei Final Fantasy VII: Advent
Children hab ich noch nie was vergleichbar geniales gesehen!
Was mir sehr positiv aufgefallen ist, war die Simulation der typischen
Schärfentiefe einer Filmkamera. Das versuchen mehrere Animationsfilme, jedoch ist dies
meiner Meinung nach noch nie so gut gelungen.
Die Texturen, Effekte wie Wasser oder Fell und Animationen sind definitiv der
Perfektion nahe und die Kulissen lassen sich kaum noch von Realschauplätzen unter-
scheiden. RESPEKT an Pixar!
Auch gut gelungen meiner Meinung nach die dt. Synchronisation, mit Ausmahme von
"Ryan", dessen kindliche Stimme eher nervte (Klar - er IST ein Kind, aber DIE Stimme
war einfach zu doof).
Genial: Die dt. Synchronstimme von John Cleese (Ex Monty Python) für das Eichhörnchen!
Letztenendes kann das alles aber nicht darüber wegtäuschen, dass
Madagascar einfach lustiger, kurzweiliger und origineller war und
The Wild eben doch ein paar kleine Längen hat!
Daher 3 von 5 fÖöLiS (gut)