Calvaire ist das Regiedebut des Belgiers Fabrice Du Welz.
Und was für ein Erstlingswerk. Calvaire ist wirklich nichts für schwache Nerven. Okay, daß liest und hört man oft, aber hier stimmt es wirklich!
Der Entertainer Marc Stevens erleidet auf seiner "Tournee" durch französische Altersheime in einem abgelegenen Wald eine Autopanne. Ein zufällig vorbeikommender Mann bringt Marc in das nächstgelegene Dorf wo ihm der etwas seltsame, aber doch nette Monsieur Bartel, seine Hilfe anbietet.
Doch schon bald glaubt Bartel seine davongelaufene Frau in Marc zu erkennen. Somit beginnt für den jungen Künstler eine grausame Tortour.
Was hier absolut krank klingt, ist auch absolut krank! Da wird ein Schwein von einer Horde "Eingeborener" vergewaltigt (natürlich sieht man das nicht), die selben Männer führen in einer skurrilen Bar einen noch skurrileren Tanz auf, ein Kalb muß als Hund herhalten und ein Ende das man so nicht erwarten kann werden da auf den Zuschauer losgelassen.
Die Darsteller, allen voran Laurent Lucas als Marc Stevens, sind wirklich gut besetzt und wirken total "echt". Selbst den Hinterwäldlern (einer davon ist Philippe Nahon) nimmt man ihre Herkunft ab!
Daß der Film ganz ohne Musik auskommt und die Stille nur von einigen Geräuschen (gequältes schreien, quieken des Schweines) unterbrochen wird, macht ihn noch düsterer und unheimlicher als er ohnehin schon ist. Ziemlich langsame Bilder, teilweise gute Dialoge und ein dunkles Licht tragen ihres dazu bei.
Calvaire bleibt auf alle Fälle im Gedächtnis hängen, egal ob man den Film mag oder ihn einfach nur krank findet. Ich mag ihn!
4 von 5 Batterien