Vertrauen, Liebe und Menschen mit Masken - so kann man den Inhalt von Down In The Valley mit Edward Norton eigentlich sehr gut zusammenfassen:
Nicht zu unrecht fragt October (nicht der Monat, sondern eine der Hauptfiguren) "are you for real?", als sie den "Cowboy" Harlan kennen lernt.
Sie verliebt sich in diesen Cowboyhut tragenden, netten, freundlichen Idealisten, der auf einer Ranch gelernt hat und Pferde lieber mag, als Autos...
Doch Tobe's Vater ist sich sicher: Dieses Cowboy-Gehabe ist nur Maskerade und so macht der Tobe und Harlan das Leben zur Hölle.
Doch wer ist hier der Böse und wer der Gute?
Dieses Maskeradenspiel POLIZIST (Tobe's Vater) - SCHLECHTER VATER und COWBOY - SCHLECHTER MENSCH ist der Kern des Films. Man meint zunächst, die Charaktere zu verstehen und schlägt sich eindeutig auf eine der beiden Seiten, wird dann aber sehr deutlich eines besseren belehrt.
Diese Wendung in der Story kommt überraschend und überzeugend und macht uns deutlich, was das Leben für Maskeraden-Spiele zu bieten hat.
Edward Norton hat den Mut die sehr schwierige und komplizierte Hauptrolle zu übernehmen und meistert diese Aufgabe mit Bravour. Sehr großen Respekt! Doch auch die anderen Rollen sind mehr als hervorragend besetzt und der Cast überzeugt auf voller Linie: Evan Rachel Wood, David Morse, Rory Culkin!
Hier setzt auch die grandiose Regiearbeit von David Jacobson an.
Neben seiner Arbeit mit den Schauspielern macht auch die visuelle Umsetzung des Films einiges her. Man sollte nichts effekthaschendes von diesem Film erwarten, aber seine Bilder sind intensiv und emotional.
Einzig und allein die Western- und Countrymusik nervte mich sehr, aber das liegt daran, dass ich diese Art von Musik einfach gar nicht leiden kann.
Aber: Egal, denn selten war mir die Musik so egal wie hier.
6 von 6 fÖöLiS (hervorragend)