Dieser Film wurde mit endlos Vorschusslorbeeren bedacht, als Meisterwerk des neuen Agententhrillers gepriesen.
Der Film beginnt gleich mit einer Explosion, bei der Stürmung einer Terrorzelle in Manchester zünden Terroristen eine Bombe, die für einen Anschlag vorgesehen war, der den halben Häuserblock in Schutt und Asche legt und schon ist man in der Handlung.
Terroristen wollen Europa und die USA in Schutt und Asche legen, doch die drehen natürlich nicht Däumchen.
CIA-Agent Ferris (Leonardo DiCaprio)bekämpft die Terroristen vor Ort, zunächst im Irak, später in Jordanien, und hebt mit einheimischen Helfern Terrorzellen aus, sein besonderer Vorzug ist, dass er fließend arabisch spricht und sich mit den lokalen Gepflogenheiten sehr gut auskennt. Sein Chef Ed Hoffman (Russell Crowe), der ihm nicht immer wirklich hilft und der Chef des jordanischen Geheimdienstes Sani (Mark Strong) komplettieren das Anti-Terror-Dreieck.
Die Schauspieler überzeugen, die Story ist gut, die Kamera ein angenehmer Mix aus Wackeln und ruhigen Schwenks.
Potential für einen echten Klassiker des Genres, aber das ist auch schon das Problem, sehr viel Potential, dass aber durch störende Details den wirklich großen Film verhindert.
Der unauffällige Agent könnte nur auffälliger sein, wenn er Air Jordan und einen Stars&Stripes-Banner trüge. Zu seinem authentisch anmutenden Bart trägt er eine Frisur, die absolut nicht passt, dazu kommt, dass er viel zu blass ist und ständig mit einem Handy am Ohr durch die Städte rennt und auf Englisch alle ultrageheimen taktischen Informationen rumposaunt. Auch bei den Besprechungen von Angesicht zu Angesicht reden sie recht ungezwungen, während der Feind problemlos neben ihnen stehen könnte. DiCaprio ist einfach fehlbesetzt, nicht schauspielerisch, aber die Maske hätte ihm wenigstens ein ansatzweise arabisches Aussehen verpassen können und die New Balance-Turnschuhe helfen auch nicht gerade. Zwischen den anderen Menschen auf der Straße fällt er so sehr auf, dass er auch einfach eine Rundumleuchte aufsetzen könnte.
Crowe und Strong passen perfekt.
Dass die Story zu flach wirkt liegt vor allem am Einstieg, wo man von Ferris Scheidung erfährt, die später nochmal erwähnt wird, aber absolut keine Bedeutung für die Handlung hat. Dadurch wird aber Interesse am Hintergrund geweckt, dass in keinster Weise befriedigt wird, man weiß nicht wo er herkommt, warum er macht was er macht oder wie er dazu kam.
Das Ende passt auch irgendwie nicht so ganz ins Bild dieses so knallharten Geschäfts
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zumal die Terroristen jetzt ganz genau wissen, wer er ist und wie er aussieht. Aber offensichtlich ziehen sich mit der CIA einfach alle aus seinem Leben zurück.
Vielleicht ist er auch deswegen "Der Mann, der niemals lebte".
9/10 versprochenen Tötungen
(sehr gut, aber die Details...)