[James Bond - Goldfinger] 57 Jahre

  • 81. Min.

    Bond sagt, dass auf Grund von Goldfingers Plan das Gold 58 Jahre verseucht sein wird. Allerdings kann er das gar nicht einschätzen, ohne z.B. die Menge von Kobalt und Iod zu kennen.

    Some men see things as they are and say: Why?
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  • voraus: Physik war nie mein Thema, und ich habe keine große Ahnung von Strahlungsabbau - aber zählt für diese Berechnung nicht die Halbwertszeit - die unabhängig von der Menge des strahlenden Materials immer gleich ist?

  • Die Halbwertszeit gibt an, wie lange es dauert bis die Hälfte eines radioaktiven Materials zerfallen ist und die ist bei einem bestimmen Material (genauer: einem bestimmten Isotop) tatsächlich immer gleich.

    Allerdings sagt das nichts über die Stärke der Strahlung aus. Ich denke, dass es klar ist, dass z.B. 1 kg radioaktives Cobalt-58 deutlich gefährlicher ist als 1 mg. Die Halbwertszeit beträgt ca. 71 Tage. Danach wären also noch 500g bzw 0,5 mg übrig.

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  • Jetzt unterliegst du aber gerade einem massiven Denkfehler! Du beziehst die Halbwertszeit auf das Gewicht anstatt auf die Aktivität. Die Strahlung ist immer gleich, egal ob 1 kg oder 1 mg. Daher verändert sich auch die Abbaugeschwindigkeit nicht, weshalb man selbstverständlich unabhängig von der eingesetzten Masse das Ende des Zerfallsprozesses berechnen kann :student:

    Ich empfehle dazu die Lektüre von Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. und der im Artikel enthaltenen Querverweise

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  • Zitat

    Beim radioaktiven Zerfall ist die Halbwertszeit diejenige Zeitspanne, in der die Menge und damit auch die Aktivität eines gegebenen Radionuklids durch den Zerfall auf die Hälfte gesunken ist.[1] 50% der Atomkerne haben sich unter Aussendung von ionisierender Strahlung in ein anderes Nuklid umgewandelt; dieses kann seinerseits ebenfalls radioaktiv sein oder nicht.

    Folgt daraus nicht genau das, was ich gesagt habe?
    Und was heißt "die Strahlung ist immer gleich, egal ob 1kg oder 1mg"?

    Die Frage ist doch, wann die Menge des verbliebenden radioaktiven Materials so gering ist, dass das verseuchte Gold ungefährlich ist und das hängt sehr wohl von der Anfangsmenge ab.

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  • Nein, tut es nicht. Du hast meinetwegen 100 kg. Diese sind nach 57 Jahren gemäß der Berechnung der Halbwertszeit ungefährlich. Wenn du aus der Ausgangsmenge 10 Haufen à 10 kg machst, sind diese immer noch nach 57 Jahren ungefährlich - und nicht nach 5,7 Jahren.

    Natürlich ist die Strahlungsmenge umso höher je mehr Material du einsetzt, aber die Radioaktivität (Becquerel/mg) verändert sich nicht. Daher auch der Hinweis zu Aktivität und Abbaugeschwindigkeit, denn diese Faktoren sind absolut und haben nichts mit der Masse zu tun.

    Jetzt verstanden?

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  • Ja, es ist vollkommen gal, ob ich z.B. 100kg radioaktives Kobalt in einem, 10 oder einer Milliarde Haufen aufbewahre. Nach der Halbwertszeit bleiben 50kg über. Ob das eine gefährlich Menge ist hängt dann noch vom Stoff ab.

    Natürlich verändert sich Bq/mg nicht. Aber eine höhere Masse erhöht die Anzahl der Zerfälle pro Zeiteinheit und damit definitiv die Dosis die ein Mensch aufnimmt.

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  • Es geht um den Unterschied zwischen Strahlungsmenge und Strahlungsstärke. Die Menge ist variabel, die Stärke absolut. Daher hat die Menge auch keine Auswirkungen auf die Stärke und die Halbwertszeit.

    Und komm bitte mal von deinem Beispiel mit der Masse runter, denn nach deiner Theorie wäre am Ende des Prozesses nichts mehr übrig. Aber 100 kg bleiben auch am Ende 100 kg, nur dass sie eben nicht mehr strahlen und somit ungefährlich sind. Oder glaubst du dass die eingelagerten Fässer mit radioaktivem Material am Ende des Zerfallsprozesses leer sind???

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  • Natürlich sind die Fässer nicht leer. Beim Zerfall enstehen ja andere nicht radioaktive Stoffe, so dass sich das Gesamtgewicht kaum ändert (abgesehen von den paar Prozent, die durch den Zerfall verschwinden, keine Ahnung in welcher Größenordnung das ist). Die Masse des jeweiligen Ausgangsmaterials ist am Ende aber eben schon quasi null. Ganz davon ab hängt, die Masse ja direkt von der Anzahl der vorhandenen Atome ab, was ja die entscheidene Größe ist.

    Jedes einzelne Teilchen setzt natürlich beim Zerfall die gleiche Energie frei. Aber in der Addition ist die Masse schon entscheidend.
    Die Stärke ist eben nicht absolut. Die Halbwertszeit ist es, Bq/g ist es auch. Aktivität ist es nicht.

    Wenn wir z.B. 16 Teilchen haben. Halbwertszeit 5 Min, jeder Zerfall setzt meinetwegen die Energie 1 Joule frei (ich weiß, dass die Größenordnung komplett falsch ist). Dann ist die der Zerfall konstant ca. 0,00167Bq/Teilchen, die Aktivität in den ersten 5 Minuten ca. 0,0267Bq.
    In den ersten 5 Minuten wird also 8J Energie abgegeben. Nach 5 Minuten erwarten wir dann in den folgenden 5 Minuten 4J Energie.
    Wenn wir mit 4 Teilchen starten kriegen wir in den ersten 5 Minuten 2 Zerfälle, in den nächsten 5 Minuten 1. Das heißt nach der Halbwertszweit können wir in den folgenden 5 Minuten eine Energie von 1J erwarten.

    Jetzt ist doch wohl offensichtlich, dass es einen Unterschied für die Gesundeit ist, ob man in 5 Minuten 4 Joule oder 1 Joule abkriegt.

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  • Du unterliegst da immer noch einem Irrglauben. ich streite nicht ab, dass eine größere Menge bzw. Masse mehr schädliche Strahlung freisetzt. Aber darum geht es gar nicht, sondern um den absoluten Wert der Halbwertszeit - und der ist völlig unabhängig von der Ausgangsgröße. Es gilt: "Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.."

    Auf dieser Seite ist es sehr anschaulich erklärt: Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

    Und deshalb kann Goldfinger - ganz unabhängig von irgendwelchen Mengen - anhand des verwendeten radioaktiven Materials das Ende der für den Menschen gefährlichen Strahlung vorhersagen. Q.e.d. und kein Fehler! :D

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  • Ich behaupte doch auch gar nichts anderes als die Tatsache, dass die Halbwertszeit immer gleich ist. Natürlich kann Bond (denn es geht hier um Bond), wenn er genau weiß, welche Stoffe Goldfinger verwendet, die Halbwertzeit bestimmen.

    Aber das heißt doch nicht, dass er weiß, wann die Strahlung unter die für die Menschen gefährliche Schwelle fällt, denn den Exponenten einer Exponentialverteilung zu kennen, nützt dir überhaupt nichts, wenn du nicht einen festen Wert hast.

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  • Deine Argumentation auf den Einwand von "fan" drehte sich ausschließlich um Masse und die Stärke des Strahlung. Dass du den Fehler auf eventuell unbekannte Ausgangswerte bezogen hast wird in deinen Beiträgen nicht deutlich, sonst hätten wir uns den Großteil der Diskussion sparen können ;)

    Aber ganz abgesehen davon: woher weißt du so genau, dass er diese Werte nicht kennt? Letztlich hat er ja Goldfingers Ausführungen gelauscht, war längere Zeit mit Pussy Galore unterwegs oder könnte die Information auf sonstige Weise bekommen haben. Von daher ist deine Vermutung zumindest spekulativ...

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  • anderer Gedanke: Was ist denn die Halbwertzeit von "Kobalt und Jod"? Wenn die 57 Jahre nicht die Halbwertszeit sind, sondern die Zeit, nach der keine Messbare Strahlung mehr vorhanden ist (weil nahezu alle Strahler zerfallen sind) dann ist die Masse ja zweitrangig... oder? :confused:

  • Die Masse ist proportional zur Menge. Die Halbwertszeit sagt nichts über die absolute Gefährlichkeit, die von der Anfangsmenge abhängt.

    Was anderes habe ich die ganze Zeit nicht gesagt. ;)

    Bond hat bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Ahnung von Goldfingers Plänen, das wird in dem Gespräch deutlich.

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  • anderer Gedanke: Was ist denn die Halbwertzeit von "Kobalt und Jod"? Wenn die 57 Jahre nicht die Halbwertszeit sind, sondern die Zeit, nach der keine Messbare Strahlung mehr vorhanden ist (weil nahezu alle Strahler zerfallen sind) dann ist die Masse ja zweitrangig... oder? :confused:

    Hängt vom Isotop ab, was die Halbwertszeit ist. Wann keine messbare Strahlung mehr vorhanden ist, hängt von der Anfangsmenge ab. ;)

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  • Ab jetzt fängt es wirklich an schwierig zu werden, auch was Bonds "Berechnungen" angeht. Es kommt nämlich darauf an welche Isotope verwendet werden. Die Halbwertszeit bei Iod liegt zwischen dem Bruchteil einer Sekunde und 15.700.000 Jahren, bei Cobalt gibt es sogar ein Isotop, welches sich stabil verhält und demnach gar keine Halbwertszeit hat.

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