Meine Wertungen:
1 Stern: Schrott
2 Sterne: Naja
3 Sterne: Zu einmal gucken reichts
4 Sterne: Interessant
5 Sterne: Meisterwerk (Hier: Sehr interessant)
Die Journalistinnen Megan Twohey (Carey Mulligan) und Jodi Kantor (Zoe Kazan) arbeiten an Enthüllungen von sexueller Belästigung in der Showbranche. Dabei stoßen sie auf Missbrauchsvorwürfe gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein, wobei auch prominente Namen wie Ashley Judd oder Gwyneth Paltrow auftauchen. Sie stoßen zuerst – wie man so schön sagt – auf eine Mauer des Schweigens.
Der Film schildert die realen Ermittlungen der o. g. Journalistinnen, die schließlich Harvey Weinstein verdientermaßen in den Knast brachten. Er ist gut gemeint und teilweise auch gut gemacht, aber er hat Fehler. Erstens klebt die Inszenierung sehr stark an der von "Die Unbestechlichen" (1976) mit Dustin Hoffman und Robert Redford. Beide Filme enden dann, wenn die jeweiligen Verbrechen nach zermürbender Vorarbeit erst an die Öffentlichkeit gelangen.
Hollywood hat es schon immer geschafft, aufsehenerregende Weltereignisse in prächtige Unterhaltungsfilme zu verwandeln und man kann ja auch froh sein, wenn einem mal ein Film nicht mit jeder neuen Marvelfigur das letzte Stück Intelligenz aus dem Hirn quetscht, doch das funktioniert hier nicht wirklich. Ich hatte nämlich oft das Gefühl, ich gucke hier einem Dokumentarfilm zu. Selten hat mich was bis auf das bloße Thema wirklich gepackt. Nur einmal, als die reale Ashley Judd ihr Einverständnis gibt, dass ihr Name genannt wird, kommt echtes Hollywoodfeeling auf. Das ist mein Einwand Nummer Zwei.
Nummer Drei hat damit zu tun. Die Hauptdarstellerinnen sind einfach nichtssagend und reichen nicht die Bohne an Redford und Hoffman heran. Ich kann mich nicht an einen Film erinnern, bei dem auch nur eine der beiden mir halbwegs in Erinnerung geblieben ist. Aber wir müssen nicht bei Männern hängenbleiben. Leider sind des Alters wegen schauspielerische Schwergewichte wie Susan Sarandon und Hilary Swank nicht in Frage gekommen, aber Jessica Chastain und Keira Knightley (die sowieso ewig jung aussieht) hätte ich mir schon vorstellen können, wenn man vor allem die völlig überflüssige Nebenhandlung der beiden Frauen mit ihren jeweiligen Familie weggelassen oder wenigstens reduziert hätte.