{Plan 9 From Outer Space} In gewisser Weise: 5 Sterne

  • Meine Wertungen:

    1 Stern: Schrott

    2 Sterne: Naja

    3 Sterne: Zu einmal gucken reichts

    4 Sterne: Interessant

    5 Sterne: Meisterwerk

    Ladies and Gentlemen, meine Damen und Herren, der anerkannt schlechteste Film aller Zeiten! Das muss man gleich mal einschränken, denn das ist er definitiv nicht. Wer sich beispielweise mal das Oeuvre eines Jess Franco ansieht, bekommt noch viel schlechtere (und ekligere) zu sehen. Trotzdem wird "Plan 9", dieser ernstgemeinte Science-Fiction Schinken, richtig gesehen für einen Lachkrampf nach dem anderen sorgen. Hier haben wir ein Drehbuch, dessen Budget bei drei Dollar gelegen haben muss. Das könnte ein Fünfjähriger auf'm Pott schreiben, ebenso wie die grauenhaften Dialoge oder die haarsträubende Ein- und Ausleitung. Da wird schon ein toller Stuss gelabert. Pröbchen? Logo: "Der Inspektor ist ermordet worden und dafür ist jemand verantwortlich." Ach nee. Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, dass man sich diesen Schwachsinn ansehen MUSS, dem sei noch ein Hinweis auf die "Tricks" gestattet. Dass die Ufos an (Bind)Fäden befestigte Modelle (sollen der Überlieferung nach Radkappen eines Chryslers sein) sind, sieht man auch noch nach dem zwanzigsten Bier, vor allem, wenn sie vor einem dunklen Hintergrund, der das Weltall darstellen soll, vorbei "fliegen" und man ihre Schatten sieht. Da wird es innerhalb einer Szene mehrmals Tag und Nacht. Ein Schauspieler, der diese Bezeichnung nicht verdient, steht an einem Ort am Tag und sieht einen anderen an, der offensichtlich in der Nacht steht und so weiter.

    Bela Lugosi, der alte Dracula-Darsteller, verstarb nach zwei Drehtagen und wurde duch ein Double ersetzt, das keinerlei Ähnlichkeit mit Lugosi hatte und das führte dazu, dass sich das Double permanent den Arm vor die Gurke halten musste (auch bei den Szenen, bei denen man ihn von HINTEN sieht) und dass in einer Szene Lugosi im Hellen und das Double im Dunkeln zu sehen sind. Gleich am Anfang sehen wir zwei Totengräber (kräftig gebaut), die schreien wie am Spieß, als sie die von der Natur liebesvoll bestückte Vampira (Marke Wespentaille) sehen, nur weil sie etwas verrenkt im Gelände rumsteht und sonst eigentlich gar nichts macht.

    Abgesehen davon, dass der Film komplett unterbelichtet ist, man bei manchen Szenen die Studiobeleuchtung erkennen kann und die Bauten jeder Beschreibung spotten (eine Stellwand und ein Duschvorhang ergeben ein Flugzeugcockpit), gibt es noch zwei Szenen, die unbedingt zu erwähnen sind. Die erste ist auf einem Friedhof, wo sich ein großer Teil des Films abspielt und auf dem anscheinend ausschließlich Liliputaner (oder die Leute hochkant) beerdigt sind. Ein Ufo fliegt vorbei und die Anwesenden fallen dermaßen beknackt um, dass das allein reicht, um einen Heiterkeitsausbruch zu provozieren. Wenn man sich hier denn rechten Bildrand ansieht, wo ein Knallcharge ein Grabkreuz aus Holz verbiegt, was so sicher nicht geplant war, wissen wir doch, dass so ein Film nur von einem der damaligen Stümpern Hollywoods gemacht werden konnte, nämlich Edward D. Wood (der andere ist Bert I. Gordon. Wer Fan schlechter Filme ist, für den sind die Filme, die die beiden verbrochen haben, absolute Pflicht). Die andere Szene ist, als eine schwarze Limousine irgendwo losfährt, zwischendrin ihre Farbe zu Weiß wechselt und zum Schluss wieder in der dunklen Farbe, aber mit einer anderen Automarke ankommt.

    Eins muss man dann trotzdem noch erwähnen: Edward D. Wood war nicht blöd, er war ein Enthusiast, dem allerdings Talent und Kohle fehlte, deswegen kann man ihm im Gegensatz zu Jess Franco gar nicht böse sein.

    Es gäbe noch einiges zu berichten, aber das sollte reichen, denn eines ist sicher: Diesen Film muss man gesehen haben.

  • Ich hab mir grad mal "Ausgeburt der Hölle" von 1955 angeschaut. Dagegen ist "Plan 9 From Outer Space" geradezu ein Actionmeisterwerk. Ist der deutsche Filmtitel schon blöd, spottet der Originaltitel jeder Beschreibung "The Beast With A Million Eyes". Das Beast sieht etwas so aus wie eine Kaffeekocher für etwa 200 Tassen. "Million Eyes"? Tralala.

    Das (oder der) wenigstens amüsante ist Chester Conklin in kurzen Auftritten. Conklin war in Hollywood ein Komödienveteran, den Charlie Chaplin oft besetzte und seine Auftritte erinnern da etwas dran.

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