"Schritte aus dem Schatten" gehört nicht zu meinem Lieblings-Columbos. Das liegt an zwei Dingen:
Erstens: Columbo lebt von seinen Schlussclous. Normalerweise macht der Mörder / die Mörderin einen Fehler, der dem Zuschauer nicht auffällt und quasi erst in den letzten Minuten erklärt wird. Hier ist der Fehler so eindeutig, dass man sich fragt, warum niemand vorher drauf kommt.
Zweitens (Und das ist wichtiger): Susan Clark, die ich aus "Coogan's großer Bluff" in besserer Erinnerung habe, geht mir hier komplett auf den Geist. Hätte es einen Grammy für die "nervigste Person in einer Serie" gegeben, ich hätte ihn ihr verliehen.
Ich musste mich quälen, die Folge nach Fehlern durchzusuchen, dabei hat die Folge außerhalb des eigentlichen Geschehens Interessantes zu bieten:
Fangen wir mit dem Kleinsten an: Der Taxifahrer, der Beths Mutter zum Haus von Beth bringt, ist Fred Draper, der auch in anderen Columbos mitwirkte.
Wenn wir schon bei Beths Mutter sind...die wird gespielt von Jessie Royce Landis, die mal z. B. in "Der unbekannte Dritte" die Mutter von Cary Grant gespielt hat. Hier spielte sie ihre letzte Rolle.
Leslie Nielsen: Naja, wer kennt den nicht aus den "Nackte Kanone" Filmen.
Die interessanteste Person ist aber gar nicht sichtbar und das ist der Regisseur Norman Lloyd. Der wurde tatsächlich 106 Jahre alt und hat, obwohl er nie wirklich bekannt wurde, mit den ganz Großen des Films zusammengearbeitet. In Hitchcocks "Saboteure" (1942) spielte er einen Mörder, der in einer damals spektakulären Szene von der Freiheitsstatue stürzt und spielte in Charlie Chaplin's Rampenlicht" (1952) mit. In der neueren Zeit blieb er wohl als unsympathischer Schulleiter in "Der Club der toten Dichter" (1989) in Erinnerung, also der Typ, der vergeblich versucht, die Schüler, die sich aus Protest gegen die Entlasung ihres Lehrers (Robin Williams) auf die Schultische stellen, wieder runterzuholen.