Meine Wertungen:
1 Stern: Schrott
2 Sterne: Naja
3 Sterne: Zu einmal gucken reicht's
4 Sterne: Interessant
5 Sterne: Meisterwerk
Ein britisches Militärstraflager im 2. Weltkrieg irgendwo am Arm der Welt in Nordafrika. Es kommen fünf neue Sträflinge an. Private George Stevens (Alfred Lynch), Private Monty Bartlett (Roy Kinnear), Private Jacko King (Ossie Davis), Private Jock McGrath (Jack Watson) und der ehemalige Sergeant-Major Joe Roberts (Sean Connery).
Speziell auf den letzteren hat es der stellvertretende Lagerleiter Sergeant-Major Wilson (Harry Andrews) abgesehen, denn im Gegensatz zu den anderen, bei denen es eher harmlose Vergehen wie Diebstahl oder Hehlerei gab, hat Roberts einen (unsinnigen) Befehl verweigert. Sozusagen als Eingewöhnung werden sie einen Sandhügel rauf und runter gejagt (Der Film heißt im Original schlicht "The Hill"), eine Prozedur, die jedem Sträfling bei Fehlverhalten droht.
Die fünf werden dem ehrgeizigen und sadistischen Staff Sergeant Williams (Ian Hendry) zugeteilt, der sie dermaßen schleift, dass Stevens stirbt. Nun regt sich zunehmend der Widerstand von Joe Roberts.
Es gibt in diesem Film Momente, die mich (wenn auch nicht so drastisch), an meine eigene Bundeswehrzeit erinnern. Williams sucht sich zielsicher den schwächsten der Gruppe, nämlich Stevens aus, dem er z. B. Homosexualität unterstellt. In einer Szene, als alle fünf Sträflinge lachen, bestraft er Stevens als Einzigen, indem er ihn wieder über den Hügel jagt. Eine miese Art, sich Respekt zu verschaffen, aber sie funktioniert (fast) immer.
Roberts findet nur einen Verbündeten, den Schwarzen Jacko King, vielleicht weil dieser weiß, was es heißt, ausgegrenzt zu werden. McGrath ist ein sturer Bock und Bartlett ein Feigling.
Regie führt Sidney Lumet, der oft unbequeme Stoffe aufgegriffen hat und in gewisser Weise erinnert dieser Film an seinen Klassiker "Die 12 Geschworen". Er ist in Schwarz-Weiß gedreht, es kommen nur Männer vor (man sieht nur kurz mal eine Frau im Bett des Kommandeurs liegen) und das Geschehen spielt sich in einem begrenzten Raum ab. Da ein einziges Zimmer, hier immerhin ein Lager. Außerdem geht es auch hier um Gruppenverhalten.
Technisch gesehen gibt es ebenfalls Parallelen. Ist eine Gefängniszelle sowieso schon eng, scheint sie im Laufe des Films noch enger zu werden. Je näher das Geschehen dem Höhepunkt kommt, umso mehr kommen Großaufnahmen von Gesichtern ins Bild.
Wenn manches auch überzeichnet zu sein scheint, zeigt "Ein Haufen toller Hunde" brutal, was Menschen mit Menschen machen, wenn sie ihre Macht missbrauchen (Wilson bezeichnet den Tod von Stevens als "scheußliche Panne"). Gäbe es nicht ein paar leicht witzige Einlagen von Ossie Davies, wäre der ohnehin schon düstere Film noch düsterer.
Obwohl Sidney Lumet Amerikaner ist, ist dies ansonsten ein weitgehendst britischer Film. Außer natürlich Connery sind die anderen Darsteller wie Harry Andrews, Ian Hendry oder Jack Watson sowie Michael Redgrave und Ian Bannen dem Durchschnittspublikum nicht sooo bekannt, aber britische Schauspieler sind irgendwie anders als amerikanische. Vielleicht werden sie deshalb in amerikanischen Filmen gerne als Bösewichter (wie auch Deutsche) eingesetzt.
Sean Connery war hier übrigens noch komplett in seiner James Bond-Phase. Er hat sich vertraglich zusichern lassen, dass er nebenher auch andere Filme drehen kann und so erleben wir ihn hier mit ein paar Geheimratsecken, denn ihm fielen früh die Haare aus. Die Bonds spielte er (Ich weiß nicht, ob das schon von Anfang an so war) mit Toupet.