Montag, 9. Januar 2006:
Heute konnte ich mir endlich die neue Komödie mit Jim Carrey zu Gemüte führen.
Den Kinosaal ganz allein für mich und meine Begleitung, lecker McDonalds (wenn man den ganzen Tag noch nichts gegessen hat, schmeckt einem sogar ein Pressfleisch-Paket) als Verpflegung in den Saal reingeschmuggelt eine gemütliche Sitzhaltung angenommen und erwartungsfroh auf 90 Minuten Zwerchfell-Folter geschaut.
Tja, es kam anders.
Nicht dass der Film schlecht wäre, man konnte lachen, aber das Hauptmanko bestand darin, dass der Regisseur Dean Parisot wohl eine ernstzunehmende Wirtschaftssatire vor seinem inneren Auge hatte; Mr. Carrey jedoch schweifte immer wieder in die alte "Ace Ventura" Manier ab.
Dies führte dazu, dass die Figur des Dick Harper nicht immer in die Geschichte passte. Und da haben wir auch schon das grösste Minus des Films: Die Story.
Die Geschichte (ich verzichte hier mal auf eine ausschweifende Inhaltsangabe und verweise zur OFDb) ist träge, öde und in keinster Weise mitreissend. Sie plätschert so dahin. Sollten sozialkritische Andeutungen vorhanden sein, so werden sie entweder übersehen, oder so ins Abseits gedrängt, dass sie mehr als nebensächlich erscheinen.
Aber da sind ja noch die Hauptprotagonisten:
Jim Carrey: Ich bin jedesmal wieder erstaunt, welch gutes Timing für Humor dieser Mann hat. Und bei diesem Film stellt er es ein ums andere Mal unter Beweis. Egal ob Slapstik-Einlagen oder ein kurz eingestreuter anspruchsvoller Witz; Jim Carrey macht wenig (eigentlich wirds erst die letzte halbe Stunde richtig lustig, vorher dümpelt die Geschichte und der Witz so dahin), aber was er macht, macht er phänomenal....
Tea Leoni: Die ideale Ergänzung zu Jim Carrey. Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie sich die beiden immer und immer wieder die Bälle zuspielen. Dabei macht Tea Leoni eine mehr als gute Figur und kann in jeder Hinsicht mithalten.
Alec Baldwin: Er hat zwar nur wenige Szenen, aber er verkörpert das geldgeile und morallose A****loch stilvoll und sehr überzeugend.
Fazit: Für 4 Oiros und einen Nachmittag im leeren Kino bot der Film 90 Minuten lang nette Unterhaltung. Auch wenn die Story lahmt und keine wirklichen Überraschungen bereithält, macht die Leistung der Schauspieler das wieder locker wett. Auf alle Fälle ein Film für einen netten DVD Nachmittag....
5,75 von 10 ausgeschnittenen Rasenteilen...