Beiträge von Jakaal

    Zitat von jaguar

    Wieso sollte es die Welt nicht erfahren?
    Die Einstellung, das man nicht ändern kann, ist so ziemlich das dümmste, was es gibt.


    Ich denke du hast nicht ganz verstanden was ich meine. Die Einstellung das man alles auf der Welt ändern kann, wenn man nur Bescheid weiss ist ja durchaus löblich, aber genauso naiv. Vielleicht kenne ich mich da auch nicht genug aus aber es gibt aus meiner Sicht da keine Nennenswerten Eingreif Möglichkeiten. Die Vorstellung das man alles ändern kann wenn man nur will ist die selbe Sache die Menschen dazu bringt an Götter zu glauben. Entweder man hat selber die Verantwortung oder man überträgt sie an eine Transzendenz. Was man wirklich selbst beeinflußen kann sind Dinge die Vorort sind, an denen man selber teilnehmen kann, wo man selbst aus einer kleinen Gruppe eine große machen kann, die auch tatsächlich etwas in der Hand hat. Wenn du es geschafft hast deine eigenen Probleme in deiner Nachbarschaft, in deiner Stadt, in deinem Bundesland, in deinem Staat zu lösen, dann weist du wie man große Probleme löst und kannst dir noch größere vornehmen. Wenn heute ein Scheich hierher kommen würde, in meine Kleinstadt, für alles Lösungen hätte, weil er sich für zivilisierter und klüger hält, und wären seine Pläne noch so perfekt würden wir uns auch nicht helfen lassen.
    Ich meine ich weiss nicht wer du bist und welche Dinge du schon geändert hast, es gibt sicher Leute die aufgrund ihres Lebens behaupten können, man kann alles verändern, weil es bei ihnen aus ihrer Sicht geklappt hat, aber wenn du persöhlich noch nichts geändert hast, was im lokalen den selben Ausmasse hatte wie die Ölpreise im globalen, dann versuch erstmal was zu ändern und du wirst feststellen das es egal wie zahlreich deine Anhänger sind, sinnlos bleibt so lange du keine Druckmittel hast, es sei denn ihr seid so zahlreich das eure Masse ein Druckmittel ist, das auch was zählt. Aber mobilisiere in einem Wohlstandsstaat wie der BRD mal die Massen...

    Die Frage ist doch ob es die Welt überhaupt erfahren sollte. Denn ändern kann es sowieso niemand außer die direkt Beteiligten. Es ist nur ein weiterer Punkt auf der langen Liste von Dingen die wir hören uns aufregen und denken wie so was möglich ist. Wenn wir noch die Bauern von vor 200 Jahren wären hätten wir nichts erfahren und uns auch nicht drum geschert und genauso hilflos wie die Bauern vor 200 Jahren vor einem solchen fernen vielleicht irgendwann mal für sie direkt spürbaren Problem gestanden hätten, stehen wir heute immernoch davor. Während in unserem Land auf dem Bürgersteig Obdachlose liegen an denen wir ohne etwas zu tun vorbei gehen.
    Des Weiteren habe ich nie behauptet das sich die Leute keine Meinung bilden sollen, nur bitte nicht auf der Basis einer polarisierenden Fiktion.

    Also teilweise Teile ich deine Meinung über den Film. Er regt sicher zum Nachdenken an und ist ernst. Der Herr Clooney spielt auf jedenfall einen seiner besseren Filme. Der Herr Wright ist vorallem in einer für ihn, zumindest aus meiner Sicht, neuen ruhigen Rolle zusehen die aber nach meiner Meinung hauptsächlich von der (im ganzen Film) guten Maske für einen guten Eindruck sorgt. Herr Damon liefert für mich eher eine für ihn durchschnittliche Leistung ab.
    Den Film an sich finde ich zu lang, es sind viele überflüssige Szenen drin und auch einige die einfach nicht in den restlichen Stil passen.

    Spoiler anzeigen

    So dezent wie die Birnen flackern als der Sohn von Bryan Woodman in den Pool springt, als Zeichen für etwas schreckliches das nicht ausführlich dargestellt wird oder die Weisse Abblende von der Explosion am Schluss. So überflüssig und unnötig in die Länge gezogen ist die Szene in der Bob seine Fingernägel verliert.

    Klar diese Szene soll die Brutalität von Mussawi darstellen aber das würde auch aus der späteren Szene deutlich in der sich Bob an dem Automaten bedient. Es führt nur dazu das die Antipathie gegen den Terroroisten verstärkt wird. Und das kann dieser Film wirklich gut, er baut gezielt Antipathien beim Publikum auf. Amerikanischer Kapitalismus, CIA, Megakonzerne, Koranschulen... . Vielleicht ist es das Unwissen was ich mit den meisten anderen Kinobesuchern vermutlich gemein habe, aber ich glaube dieser Film basiert nicht auf einer wahren Begebenheit, man kann als Zuschauer keinesfalls beurteilen was daran wahr ist und was Fiktion. Klar möchten wir alle glauben das die Amis Ränke schmieden und das mag ja auch vielleicht stimmen oder auch nicht aber im Endeffekt können wir das nicht beurteilen. Was bleibt ist die Antipathie die der Film aufbaut und die man allzu leicht, weil man es nicht besser weiss, übernimmt. Ich finde man darf so ein heikles Thema wie den Nahen Osten nicht so in einem Film darstellen, dass der Zuschauer nicht weis was Wahrheit und was Fiktion ist und damit die Fiktion als Wahrheit übernimmt.
    Insgesamt finde ich den Film gut gemacht, mit einigen guten Schauspielerischen Leistungen aber eben auch den genannten Schwächen. Falls er einen Zuschauer dazu bringt, sich mit der Realität im Nahen Osten zu befassen, ist er sogar ein besonders guter Film.