{Schande} Mit Vorsicht zu genießen

  • Inhalt des Films
    Die Lehrerin Claudia (Imogen Kogge) lebt in Scheidung von ihrem Mann, dem Architekten Hubertus (Oliver Stritzel). Sie ist glücklich, daß sie in dem Zahntechniker Josch (Hansa Czypionka) einen zuverlässigeren Partner gefunden hat. Mit ihm und ihrer 12-jährigen Tochter Benice (Stefanie Charlotta) lebt sie zusammen. Als Claudia einen Hinweis auf einen sexuellen Mißbrauch ihrer Tochter findet, verdächtigt sie sofort ihren Ex-Mann Hubertus, der mit ihrer jüngeren Schwester Petronella (Nina Franoszek) liiert ist. Dieser ist jedoch unschuldig und sucht seinerseits nach dem wirklichen Täter. Keiner ahnt, was die kleine Benice währenddessen durchmacht. Die Familie droht an Mißverständnissen, falschen Beschuldigungen und an der Angst vor der Wahrheit zu zerbrechen.

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    Filme, die sich rund um dieses (Tabu-)Thema drehen, fehlt oft jeglicher Bezug auf die Realität. Völlig überzogen oder (noch viel schlimmer) oft verharmlosend (wenn man sich z.B. den Film "The Woodsman" in Erinnerung ruft)

    Aber dies ist in Schande nicht der Fall.
    Zumindest ich war nach dem Film sprachlos, verstört und nachdenklich. Die Geschichte geht unter die Haut und lässt so schnell nicht wieder von einem los.
    Erzählt wird das ganze nicht (wie so oft) NUR aus der Sicht des Täters bzw. aus der Sicht des Opfers.
    Viel mehr wird die immer größer werdende Verzweiflung des näheren Umfeldes von Benice gezeigt...aber auch die schier aussichtslose Situation von Benice selbst.

    Spoiler anzeigen

    Besonders der Druck, der auf Benice zwischenzeitlich ausgeübt wird ist unbegreiflich.
    Der Freund der Mutter bringt Benice mit der Drohung "Wenn du was erzählst bringt sich deine Mutter um" zum Schweigen.
    Dann wird er von der Polizei abgeführt. Ihre Mutter steht mit ihr auf dem Balkon und sagt dass Benice nun alles in der Hand hätte. Würde ihr Lebenspartner verurteilt werden, dann würde sie das nicht aushalten und sich umbringen.
    Während alle anderen erwarten, dass sie vor Gericht die Wahrheit erzählen soll.

    Welcher junger Mensch würde daran NICHT zerbrechen?

    Gut, wenn man ein wenig aufpasst, dann kommt man schnell dahinter wer der Täter ist. Aber jeder, der dann den Film ausschalten möchte, der sollte gewarnt sein: Er verpasst ein Ende, welches nicht vorhersehbar ist...und den ganzen Film irgendwie noch einen bitteren Nachgeschmack verleiht.

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