Wie wurde Hannibal "The Cannibal" Lecter zu dem was er ist?
Autor Thomas Harris (Das Schweigen der Lämmer, Hannibal, ...) wurde sooft diese Frage gestellt, daß er sie einfach mit einem Buch beantwortet. Dabei kam Hannibal Rising raus. Dino de Laurentiis, der auch schon alle anderen Thomas Harris-Verfilmungen produziert hat, ließ den Film fast zeitgleich mit dem Buch veröffentlichen. Nun, ich kenne das Buch (noch) nicht, aber von dem Film hätte ich mir durchaus mehr erwartet.
Hannibal (Gaspard Ulliel) muß mitansehen, wie Soldaten im 2. Weltkrieg seine kleine Schwester essen.
Hannibal wird zum Mann, er geht nach Frankreich, studiert Medizin, verliebt sich in die Frau (Gong Li) seines verstorbenen Onkels und hat nur einen Gedanken: Rache!
Nach und nach findet er die Männer die seine Schwester auf dem Gewissen haben und einer nach dem anderen muß auf grausame Weise dafür bezahlen.
Hannibal Rising zeigt uns zwar warum Hannibal zum Monster wurde, aber wie ich finde, viel zu oberflächlich. Im Endeffekt ist Hannibal Rising nichts weiter als ein Rache-Thriller. Der Film ist weder spannend noch irgendwie innovativ. Alles ist sehr vorhersehbar und schon einmal dagewesen.
Rhys Ifans (der durchgeknallte Freund von Hugh Grant in Notting Hill) als Bösewicht zu besetzen war ein riesengroßer Fehler. Ich musste ständig lachen als ich ihn sah.
Trotzdem ist Hannibal Rising zum Anschauen. Das liegt an der Darbietung von Gaspard Ulliel und Gong Li. Die beiden harmonieren perfekt miteinander. Als ich die ersten Fotos von Gaspard Ulliel sah, dachte ich nicht, daß er den jungen Hannibal Lecter spielen kann. Er sah einfach viel zu "brav" aus. Doch der Junge hat eine sensationelle Mimik und ein exzellentes Spiel.
Auch Dominic West als Polizist machte seine Sache sehr gut.
Alles in allem war mir der Film zu oberflächlich. Ich hatte mir da mehr Einblick in Lecter´s Seele, Gehirn erhofft. Einfach nur zu sagen, daß seine Schwester gegessen wurde und deswegen ist er so, finde ich ein wenig zu platt.
3 von 5 Leckerbissen