• Laut Werbeflyer ist Once "der beste beste Musikfilm unserer Generation"... und das ist einfach mal wieder der Beweis, dass man selbst bei B-Movies keineswegs auf Kritiken hören sollte.

    Once ist ein irischer Film über einen Straßenmusiker (er spielt Gitarre), der eigene Songs zum besten gibt, wann immer er Zeit hat. Ansonsten repariert er in der Firma seines Vaters Staubsauger. So lernt er auch eine neue Freundin kennen, die ihm Mut macht, mit seiner Musik doch was zu machen. So kommt es, dass sie einen Kredit aufnehmen, in ein Studio gehen und ein tolles Album aufnehmen. Dazu lernen sie andere Straßenmusiker kennen, die ihnen natürlich gerne helfen und mit denen sie eine Band gründen.

    Hmmm... Klingt so, als ob unserem Protagonisten kaum Steine vor die Füße gelegt werden und als ob es für ihn kaum Hindernisse gäbe, all diese Dinge zu erledigen... Stimmt auch - und das ist das große Problem des Films.
    Sämtliche dramaturgische Grundprinzipien, nach denen ein Film nur spannend sein kann, wenn der Protagonist Probleme, Hindernisse oder Gegner hat, werden von Once (fast) vollkommen außer Acht gelassen.

    Die einzige - aber auch wirklich einzige - Schwierigkeit für die Hauptfigur ist, dass er sich in seine neue Kumpanin verliebt, sie aber verheiratet ist und ihn somit erstmal abserviert. Doch nicht einmal aus diesem Plot wird eine interessante Geschichte gestrickt, denn unser Protagonist belächelt das nur und hat quasi kein für den Betrachter spürbares Problem damit.

    Was bleibt also? Ein Film ohne Spannungsbogen.

    Kann der Film also wenigstens durch seine filmischen Mittel bestechen?
    Die Antwort ist: "Nein".

    Denn ein Video-Look KANN gut aussehen (siehe Cloverfield), muss er aber nicht. Wäre Once mit einer fesselnden Story versehen worden, so fiele uns der extrem banale Video-Look wohl weniger auf, da dies aber nicht der Fall ist, kann man den Look zwar akzeptieren, gut finden aber auf keinen Fall. Licht und Kamera bestechen zu keinem Zeitpunkt.

    Was ist also mit dem Sound? Nunja, auch der Sound ist nur okay.
    Aber das ist nicht so wichtig, denn letztendlich ist Once ein Musikfilm. Und hier punktet er endlich. Die Musik ist schlicht und ergreifend genial und auch der Soundtrack gehört seit einigen Tagen in meine Sammlung.

    Für mich sollte ein Musikfilm jedoch trotzdem in erster Linie ein Film mit Musik sein und nicht Musik mit Film drum herum. Once ist nett anzusehen, mehr aber auch nicht. Die CD ist Pflicht, der Film nur nettes Beiwerk. Schade um den sympathischen Schauspieler und Musiker, der den Protagonisten spielt.

    3 von 6 fÖöLiS (kein Musikfilm, sondern ein "nettes" Musikvideo)

    PS: Der Protagonist hat tatsächlich auch im Film keinen Namen. Er heißt lediglich "guy".

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    ]| - - No hay banda! There is no band. It is all an illusion... - - |[

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    (Felix Kiesewetter)

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