• Wenn man sich das MySpace-Profil von Diablo Cody ansieht, dann könnte man im ersten Moment denken, es wäre das Profil einer Frau aus der SM-Branche oder etwas ähnliches. Dass sich dahinter aber die Autorin des momentan heissesten Indie-Films der amerikanischen Filmszene verbirgt, würde einem nicht in den Sinn kommen. Kein Wunder: Diablo Cody war eigentlich Bloggerin mit einer Vergangenheit als Telefonsexstimme und Stripperin, bis ein Produzent auf ihr Blog stieß, Gefallen an den deftigen Texten fand und sie bat, ein Drehbuch für ihn zu schreiben. Das Resultat: Ein Film mit einem Einspielergebnis von über 125 Millionen US-Dollar, der auf den Namen "Juno" getauft wurde.Juno (gespielt von "X-Men 3" Ellen Page, bekannt aus z.B. "X-Men 3") ist 16 Jahre alt und hat nach einem One-Night-Stand mit ihrem Freund Paulie ein Problem: Sie ist schwanger. Doch anstatt sich für eine Abtreibung zu entscheiden, macht sie sich auf die Suche nach den perfekten Adoptiveltern für den kommenden Nachwuchs - und findet dabei Vanessa und Mark Loring, die jede Menge Geld haben und scheinbar die perfekten Eltern für Juno Jr. sind. Wenn sie nur nicht noch unreifer wären als Juno...Im letzten Jahr war "Little Miss Sunshine" der große Indie-Knaller, dieses Jahr ist es "Juno". Scheinbar braucht das Publikum jedes Jahr einen Film, der nicht auf Hochglanz getrimmt ist und mit altbekannten Gesichtern daherkommt. Ellen Page jedenfalls hat sich mit ihrer Rolle als Juno auf Anhieb eine Menge Fans verschafft und wurde zum Idol für Millionen Mädchen. Ob "Juno" auch in Deutschland so einschlagen wird, das wird sich zeigen. Unser hr3-Kinoexperte Andreas Engel jedenfalls ist restlos begeistert und legt Ihnen diesen Film wärmstens ans Herz.

    Quelle: HR3.de - Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

  • Ellen Page hat mich schon in Hard Candy überzeugt. In Juno läuft sie zur Höchstform auf. Auch wenn sich die Story einfach anhört (Teenager wird schwanger und versucht Ersatzeltern zu finden) so ist der Film umso gelungener. Ein Film für jede Altersklasse.

    Meine Wertung:
    9 von 10 vollgekotzte Urnen

  • Wo soll ich anfangen...

    Der Film war recht unterhaltsam und die Charaktere wurden gut gespielt. Es gab tolle Musik und der Schnitt war 1A!
    Die Story dagegen war meiner Meinung nach einfach nur doof. Ein 16 jähriges Mädel, dass schwanger wird und das Kind bekommen und zur Adoption freigeben will ist eine großartige Idee :Spitze:, doch wie Juno damit umgeht.... nein, das wohl eher nicht! Tut mir Leid, aber da bekomme ich nen Würgereiz.
    "Ich quetsche das Baby raus, geb es ab und danach ist alles so als wäre nie was passiert!" So wurde es ja von ihr gesagt... Hallo? In welchem Universum bin ich gelandet? Wenn die Hauptdarstellerin im Laufe der Handlung erkennen würde, dass es so wohl nicht ok ist, dann wäre das ja noch gut und schön. Juno behandelt ihr ungeborenes Baby jedoch fast wie Abfall oder wie ein unerwünschtes Haustier, das man eben mal ein paar Monate füttert und dann weggibt.
    Man sieht dann die paar Monate in denen Juno schwanger ist und nach neuen Eltern sucht. Wobei die Suche hier auch sehr kurz war. Die reichen neuen Eltern, die naaaatürlich, sonst absolut keine "Angebote" bekommen, sind von der frechen Göre natürlich voll und ganz begeistert.
    Man sieht Juno dann wahnsinnig "coole" Sprüche ablassen, Süßigkeiten futtern und quasi so zu leben wie sie es wohl auch ohne Baby gemacht hätte. Wiedermal die Botschaft "Schwanger? *******gal, ich muss nur viel essen, dick sein, rauspressen und abgeben, danach kann ich weiter so sein wie vorher, nur ohne Bauch." Der Vater des Kindes ist auch nicht viel besser drauf. "Ich werde Vater? Cool, gehen wir ins Kino oder Donuts mampfen?"
    Später erkennt dann der Ehemann der neuen Supertussie Mutter, dass er wohl weder mit seiner Frau, noch mit einem Kind glücklich sein wird. Hier ist die einzige Stelle im Film, an der Juno erkennt, dass sie sich wohl doch nicht so einfach vor der Verantwortung drücken kann, bzw. immer noch unter gewissen Umständen die Möglichkeit besteht, dass sie das Kind behalten muss. Schnell gecheckt, Mädel!
    Sie bekommt das Kind, gibt es der nun alleinerziehenden neuen Mutter, die selbst noch unreifer ist als Juno, aber natürlich viel Geld hat, was natürlich viel wichtiger für das Kind ist :roll: ... Den ganzen Film über, geht es darum, dass sich Juno noch zu unreif für ein Kind fühlt (was sie ohne Zweifel ist) und dann gibt sie es dieser ebenfalls unreifen Horrorfrau ohne Ehemann die sie selbst nichtmal sonderlich leiden kann, anstelle mal nach einer anderen Familie zu suchen. Von wegen nur das beste für das Kind wollen.
    Ja, am Ende ist alles so wie sie es Anfangs beschrieben hat: "Ich quetscht das Baby raus, geb es ab und danach ist alles so als wäre nie was passiert!" Von Muttergefühlen keine Spur. Was draus gelernt? Hmmm... nö!
    Wäre alles nicht so schlimm, wäre Juno nicht die Identifikationfigur im Film. Wenn Mädels ihr Verhalten tatsächlich gut finden... na dann Prost... :ohmann: Tolles Vorbild, in der Tat.... :roll:
    Was ist also die Botschaft des Filmes? "Werde nur schwanger, dein Leben ändert sich nicht großartig und das Kind gibst du dann einfach ab. Danach ist alles wieder ok." ? Sind Kinder jetzt so was wie unerwünschte Gegenstände geworden, die man ohne Gefühle behandelt?

    Davon abgesehen ist der Film schon was feines.

    "Aber was ist, wenn es Morgen kein Morgen gibt? Heute gabs auch keins."

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  • Also ich weiß nicht welchen Film Murmler da gesehen hat:confused:
    Ich würde fast alles, was er geschreiben hat, kontern, außer Juno's Lover. Der ist irgendwie echt voll daneben. Wie konnte so ein freches Girlie sich mit so einem..ähm.. zurückhaltenden und naiven Typen zusammentun...

    Was gefällt dir nicht, wie Juno mit ihrer Situation umgeht?
    Sie ist halt etwas frech und das Kind ist nun wirklich unerwünscht. Sie versucht sich zwar immer mit ihrern "coolen" Sprüchen über den "Braten im Ofen", doch die Tatsache wie sie Adoptiveltern für das Baby sucht und wie sie später damit umgeht, zeigt schon, dass sie Verantwortungsbewusstsein hat. Viel dürfen wir ja von einem 16-jährigen Mädel nicht erwarten. Alles sehr neu, usw..

    Zitat

    "Ich quetsche das Baby raus, geb es ab und danach ist alles so als wäre nie was passiert!" So wurde es ja von ihr gesagt... Hallo? In welchem Universum bin ich gelandet? Wenn die Hauptdarstellerin im Laufe der Handlung erkennen würde, dass es so wohl nicht ok ist, dann wäre das ja noch gut und schön. Juno behandelt ihr ungeborenes Baby jedoch fast wie Abfall oder wie ein unerwünschtes Haustier, das man eben mal ein paar Monate füttert und dann weggibt.

    Sie tut zwar immer so cool, doch man kann glaub ich mit größter Sicherheit erkennen, dass ihr viel am Baby liegt. Sie kann nur nicht für es sorgen, was sie auch versteht. Sie versucht sich mit diesen Sprüchen von ihrer "coolen", "erwachsenen" Seite zu zeigen.

    Spoiler anzeigen

    Allerspätestens sieht man ab der Stelle, wo sie auf der Straße stehen bleibt und losweint, dass ihr das Kind ganz und garnicht egal ist!

    Zitat

    Die reichen neuen Eltern, die naaaatürlich, sonst absolut keine "Angebote" bekommen


    Ähm, am Ende haben die Adoptiveltern ja gesagt, dass

    Spoiler anzeigen

    sie schon ein Mal so weit waren ein Kind zu adoptieren, aber dann hat die junge Mutter kalte Füße gekriegt und es nicht gemacht.

    Zitat

    Süßigkeiten futtern und quasi so zu leben wie sie es wohl auch ohne Baby gemacht hätte.


    Ähm, ist es nicht so, dass schwangere Frauen immer ganz viel Hunger haben??
    Deshalb lädt sie sich auf ihren Teller 3-mal so viel Essen drauf, wie ihre Freundin.
    Sie soll so leben, wie sie es auch ohne Baby gemacht hätte???
    Was sollte sie denn sonst tun? Aerobikunterricht nehmen und Probiotische Drinks, anstatt Cola trinken?
    Hallo? Sie ist quasi selbst noch ein Kind...

    Warum findest du, dass die Adoptivmutter unreif ist?
    Ja, es ist ihr erstes Baby und sie ist sicher noch gan aus dem Häuschen, aber deshalb noch lange nicht unreif. Sie ist bodenständig und hat ein Beruf.

    Spoiler anzeigen

    Dass der Mann sie verlassen hat, tut dem Film nur gut. Das zeigt, dass im Leben nicht alles gut laufen kann. Und wenn der Typ noch nicht breit für ein Kind ist, dann ist das seine Sache, aber ich finde, dass Vanessa, sehr wohl bereit ist eine liebevolle Mutter zu sein. Wäre der Mann geblieben, würdest du wohl mecker, dass der Film ein schnulziges Happy End hat?;)

    Zitat

    und dann gibt sie es dieser ebenfalls unreifen Horrorfrau ohne Ehemann die sie selbst nichtmal sonderlich leiden kann, anstelle mal nach einer anderen Familie zu suchen. Von wegen nur das beste für das Kind wollen.


    Präzisiere mal bitte "unreife Horrorfrau":confused:
    Warum kann Juno Vanessa nicht leiden:confused:
    Sie hat gesehen, dass es für Vanessa sehr viel bedeutet, das Kind kriegen zu dürfen und es war wohl schon zu spät nach einer perfekteren Familie zu suchen, nachdem sie Vanessa schon recht gut kennengelernt hat.

    Du redest die ganze Zeit von Muttergefühlen - die sind für jede Frau anders. Manche Frauen sperren ihre Kinder ein, lassen sie verhungern, schlagen sie, oder noch schlimmer..., Juno dagegen sucht liebevoll nach guten Ersatzeltern.

    Zitat

    Wäre alles nicht so schlimm, wäre Juno nicht die Identifikationfigur im Film. Wenn Mädels ihr Verhalten tatsächlich gut finden... na dann Prost... Tolles Vorbild, in der Tat....


    Was gefällt dir an der Identifikationsfigur nicht? Sie hat das Baby ja nicht irgendwo in einer Krippe liegen lassen.
    Juno gibt vielen Mädchen in ihrer Situation Hoffnung, dass die Schwangerschaft doch nicht so schlimm ist, dass sie Hilfe von Verwandten erwarten können, (was natürlich von Familie zu Familie unabhängig ist).
    Juno musste halt so frech sein, sonst wäre der Film keine Komödie, sondern ein Drama geworden. Und das wäre für diese Art von Film nun wirklich nicht sehr gut.

    Wow, was für eine Gegenkritik^^

    Alles in allem hat mir der Film sehr gut gefallen. Ich bin kein Fan von Teenikomödien a là American Pie oder sonnst was. Juno dagegen ist ehrlich, frech und mit einem klugen Humor erzählt worden, nicht mit diesem Slapstickhumor, wie so viele andere Filme aus diesem Genre.


    Von mir gibt es 8/10 orangenen TicTacs
    (Punktabzug wegen ihrem Freund, der in das ganze Schema irgendwie nciht reinpasst.)

    Es reicht langsam mit der Liebe auf Entfernung. Du ziehst sofort in mein Zimmer, lieber Kühlschrank!

  • Hm...
    Ich geb Groundhog aber auch zum Teil recht: Der Film hatte nicht allzu viel Tiefgang und irgendwie ging alles sehr einfach und schnell. Ich hätte mir da echt manchmal mehr innere Konflikte gewünscht: Ein Kind bekommt man nicht einfach so, aber im Film scheint es letztlich tatsächlich keine große Sache zu sein. Ihre Konflikte bleiben meist einfach so an der Oberfläche. Insgesamt kam mir Juno auch nicht wie 16 vor, sondern eher wie 13 oder 14. Und ich konnte keine großartige Veränderung bei ihr erkennen, außer vielleicht in ihrer Beziehung zu Paulie.
    Die Sprüche fand ich gut, auch wenn manche schon sehr krass waren... Aber ich hab nichts dagegen, dass sie das Baby mit solchen Bezeichnungen belegt - sie will es nicht und sie will es auch nicht behalten. Je mehr sie sich ihm zuwendet (und sei es in Worten), umso schwerer wird es ja später für sie. Es ist nicht ungewöhnlich, es dann als "Ding" o. ä. zu bezeichnen. So bewahrt sie Distanz. Allerdings hätte ich mir doch eine gewisse Veränderung im Laufe der Schwangerschaft gewünscht, denn dass sie es so durchhält, halte ich für unrealistisch.
    Ansonsten war der Soundtrack klasse, den werd ich mir wohl mal besorgen :)
    Den Freund fand ich zwar schräg, aber nicht viel weniger als alle anderen im Film auch.
    Vanessa würd ich auch keine Horrormutti nennen, eher vielleicht etwas über motiviert, aber das sind grad heutzutage viele Frauen und wahrscheinlich erst recht, wenn sie eigentlich kein Kind bekommen können...
    Schlussendlich: Es ist ein amerikanischer Teeniefilm. Was erwartet man denn da?
    Meine Wertung: 6,5 von 10 O-Saft-Kanistern

    Denken können sehr Wenige, aber Meinungen wollen Alle haben

    desipere est juris gentium

    [Schopenhauer]

    :twisted:

  • Es ist ein amerikanischer Teeniefilm. Was erwartet man denn da?

    Außer, dass es in den meisten Teeniekomödien darum geht die Unschuld vor dem Abschlussball zu verlieren - hier ist das etwas andersrum:lachen2:

    Die Gags, Witze - also die ganze Komik fand ich in Juno um einiges besser, als in den viiielen anderen Slapstickkomödien des selben Genres:D

    Es reicht langsam mit der Liebe auf Entfernung. Du ziehst sofort in mein Zimmer, lieber Kühlschrank!

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