Als sie sich kennenlernten, war sie 6 und er 36. Sie heirateten als sie 23 war und er 31. Das alles ist möglich, weil Henry an einem seltenen Gendefekt leidet, das ihn unwillkürlich durch die Zeit reisen lässt. Er verschwindet immer ohne Vorwarnung, was Clares Leben nicht besonders leicht macht, doch ihre Liebe soll alle Hindernisse überstehen.
Das klingt alles nach einer Sci-Fi-Romanze, doch leider ist aus dem Film eine Sci-Fi-Romanze geworden.
Den Zeitreisen und deren Problemen wird relativ wenig Beachtung geschenkt. Sie dienen lediglich dazu die verschiedenen Etappen der Freundschaft von Clare und Henry darzustellen. Es passiert einfach und wir nehmen es so hin.
Ich finde Zeitreisen ja sehr schön, doch hier wird nicht viel darauf eingegangen. Henry ist oft in der Vergangenheit und sagt immer wieder, dass er da den Tod seiner Mutter nicht abwenden kann, doch warum kann er das nicht? Ihm stehen alle Mittel zur Verfügung, er hat mehrere Möglichkeiten darauf einzuwirken.
Doch wir müssen es einfach so hinnehmen, dass das nicht möglich ist
Es gibt einige Filme und Erzählungen, die das Zeitreiseparadoxon erklären und es deshalb ersichtlich wird, warum man nichts ändern kann, aber hier wird absolut nicht darauf eingegangen, was sehr schade ist.
Die Probleme bei Henrys Zeitreisen - er kann sie weder kontrollieren oder beeinflussen, noch kann er die Kleidung mitnehmen - sind nur kurz angedeutet, denn bei diesem Film steht die Liebe der beiden Charaktere im Vordergrund und nicht die Zeitreise.
Die beiden Hauptdarsteller Eric Bana und Rachel McAdams agieren recht sympathisch miteinander, die Nebendarsteller, z.B. die junge Clare, sind auch in Ordnung.
Man könnte den Aspekt des Films mit Twilight vergleichen.
Man geht in Twilight und bereitet sich auf einen Vampirfilm vor, doch man kriegt nur eine Romanze serviert.
Wenn ihr also mehr oder weniger logisch bearbeitete Zeitreisen sehen wollt, dann ist "Die Frau des Zeitreisenden" die falsche Wahl.
6/10 verlorenen Ringen