Von einer Raumstation, die um den scheinbar wirtschaftlich wertvollen Planeten kreist, kommt ein Hilferuf, aber niemand vermag zu erklären, was nun wirklich passiert ist.
So macht sich der Psychologe Dr. Kris Kelvin auf den Weg zu Solaris und was er dort entdeckt, u.a. seine vor Jahren verstorbene Frau, lässt ihn nahezu verrückt werden.
Die Geschichte klingt mehr nach einem tiefgründigen Psychologiedrama, wie es auch Stanislaw Lem in seinem Roman so schön beschrieben hat.
Nur hat Soderbergh im Rausch der heutigen Speciall Effects-Möglichkeiten mehr einen oberflächlichen Sci-Fi geschaffen.
Von der ursprünglichen Tiefgründigkeit keine Spur, dazu eine nebenbei erzählte Liebesgeschichte um Kris und seine Frau Rheya, die einfach nicht mitreißt, da die Charaktere zu hölzern wirken.
Klar, der Planet an sich ist wunderschön gemacht, aber wir befinden uns nicht bei Star Wars, wo man die Story vernachlässigen darf. Das schadet dem Film sehr.
Leute, die das Buch nicht kennen, würden sich möglicherweise langweilen, da der Film von Szene zu Szene springt und kaum eine Spannung aufbaut.
Ich wollte ihn zu Ende sehen, um zu sehen, was noch so alles vernachlässigt, weggelassen oder neu dazu erfunden wurde. Leider wurden da sicherlich an die 70% der eigentlichen Geschchichte verändert.
Also eine recht freie Interpretation des Romans, was auch nicht schlimm wäre, hätte der Regisseur dieser andere Handlung eine gewisse Tiefgründigkeit verliehen.
Die Charaktere wirken an mehreren Stellen unglaubhaft, handeln viel zu irrational. Einige wichtige Aspekte mit viel Potential werden nur kurz eingeführt, sodass man kaum Zeit hat mit den Figuren zu trauern oder zu freuen.
Der Score (ja, redfan, ich weiß, dass du auf diesen Moment gewartet hast ) allerdings ist ganz gut gelungen. Verleiht dem Film die richtige Portion Einsamkeit, Trostlosigkeit, Melancholie.
Technisch perfekt, innerlich schwach...
4/10 fehlenden Riesenbabyköpfen