Hallo,
ja ja, ich weis. Der Film war nicht wirklich toll und seine Story ... na ja, was soll's, auf jeden Fall haben sich die Darsteller Mühe gegeben, die Geschichte gut 'rüberzubringen ... und das ist ja auch schon was. Hinzu kommt, dass reale (oder realistische) Szenarien im Bereich Umwelt zu kompliziert und zu langwierig sind, um in einem Film vernünftig dargestellt werden zu können:(. Man sieht es ja am Klimawandel. Die industrielle Revolution ist immerhin auch schon wieder >150 Jahre alt und das Abholzen vieler Wälder hat sicher auch seinen Anteil an dem Zustand der Athmosphäre ... und das hat schon vor 6000 Jahren (so in etwa) angefangen.
Aber nun zur Geschichte und dem Fehler. Mit Bildern kann ich leider nicht dienen, aber es sollte auch so gehen.
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In dem inneren Spoiler erzähle ich die Geschichte. Da der Film ganz neu ist und ihn sicher nicht jeder gesehen hat, etwas ausführlicher. Wen es nicht interessiert oder wer ihn kennt, muss ihn ja nicht aufmachen.
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Tom, ein Hubschrauberpilot auf einer Hallig, ist Hauptperson der Geschichte. Auf der Hallig wird die Legende vom Hexenloch erzählt, das Schiffe verschlingt. Eine am Ort ansässige Frau (wird immer als 'Esotherikerin' bezeichnet und war mal mit Tom verheiratet) wird nicht müde, die Geschichte zu erzählen, schreibt auch gerade an einem Buch darüber und hat Schiffskatastrophen in der Region recherchiert ... wobei sie auf so Einige stieß.
In der Nähe (irgendwann wurden mal 60 km erwähnt, meine ich) befindet sich eine Gasförderplattform und die Firma, die die Plattform betreibt (ein Energiekonzern), will in der verbliebenen Kaverne CO[2] einlagern, um es der Athmosphäre zu entzehen bzw. gar nicht erst dorthin gelangen zu lassen ... diese bescheuerte Idee mit der Bekämpfung der Klimakatastrophe durch Einlagerung des Schadgases im Boden eben. Der Vorgang soll in einer großen, PR-wirksamen Aktion mit viel Prominenz wenige Tage später gestartet werden. Es wurde extra ein Kreuzfahrtschiff gechartet, weil man diese ganzen Leute auf der Plattform gar nicht unter bekäme -von allen anderen Problemen wie Schmutz und fehlender Komfort mal ganz zu schweigen.
Tom's Tochter macht nach einem Geologie-Studium ein Praktikum bei dem Konzern -auf der Plattform. Was Tom nicht weis, der Energiekonzern nicht weis und auch sonst kaum einer: Sie spioniert in Wahrheit den Konzern für 'United Green' aus, eine ziemlich wohlhabende (man schaue sich mal das Schiff 'Planet' an, dass die als Kommandozentrale nutzen; oder ihre Computerpower auf dem Schiff ... alles vom Feinsten) Umweltschutzorganisation, die dem Konzern nicht traut und die ganze CO[2]-Verklappung eh für großen Unsinn hält:klatschen:.
Der Sicherheitschef des Konzerns merkt, das da jemand bei ihnen spioniert und macht alles dicht und als er die junge Frau erwischt, macht er kurzerhand jedwede Kommunikation zunichte. Tom und Maria, die PR-Chefin des Konzerns, haben sich gerade beruflich kennen gelernt und als die Tochter eben nicht mehr erreichbar ist, bittet er die Frau, mal zu versuchen herauszufinden, was da los ist. Kurz zuvor allerdings war Maria auf der Plattform und die Tochter hat ihr einen USB-Stick mit den Daten zugesteckt ...einfach nur aus der Not heraus, weil sie sich enttarnt sieht und den verräterischen Stick schnell loswerden muss.
Als der Sicherheitschef allerdings von Maria's Interesse an der jungen Frau erfährt, checkt er die Bänder der Kameras, sieht die Aktion der jungen Frau und sieht darin den Beweis, dass Maria mit den Umweltschützern kolaboriert -weshalb Maria gefeuert wird.
So kommen Tom und Maria zusammen und da der Konzern sie alle drei (auch die Tochter) wegen Industriespionage angezeigt hat und der Sicherheitschef auch vor Mordversuchen nicht zurückschreckt, kämpfen sie schließlich gemeinsam gegen den Konzern und die CO[2]-Verklappung -vor allem, nachdem ihr die Umweltschützer eine Simulation auf der Basis der Daten auf dem USB-Stick vorspielen, aus der klar hervorgeht, dass die Verklappung das Hexenloch, dass es wirklich gibt (mehrere Gasblasen mit Methan im Sediment, nicht unter dem Felsen), öffnen und eine gigantische Ausblasung am Meeresgrund auslösen wird -mit nachherigem Kollaps des Hohlraums und allen Folgen einschließlich einem Versinken des größten Teils der Hallig, die fast nur aus Sand besteht.
In dieser Situation fliegt Tom mit Maria zu dem Kreuzfahrtschiff, um die Konzernchefin dazu zu bringen, die Verklappung zu unterlassen (sofern das gelingt). Beim Start auf der Hallig ist Maria nervös und schließt daher die Tür des Hubschraubers nicht richtig (es ist ein Spalt von ca. 5 cm zu erkennen). Die Beiden sind schräg von Vorne zu sehen, der Spalt an der Tür ist ständig im Bild (Tom gibt Maria zur Ablenkung einen Kuss) und Tom zieht bereits die Hebel, um den Hubschrauber zu starten - Schnitt- Blick von draußen auf den startenden Hubschrauber: die Tür ist fest zu.
Nun könnte das Argument kommen, dass ich umgekehrt auch schon gebracht habe: wer sagt, dass die Szene nach dem Schnitt den Augenblick unmittelbar nach dem Zeitpunkt, zu dem die Szene zuvor endete, darstellen soll. Es könnten ja (in der Handlung!) ein paar Sekunden dazwischenliegen -Zeit genug, die Tür zu schließen. Solche Schnitte in der Zeitachse (wäre eine Uhr zu sehen, würde sie bei dem Schnitt um einige Zeit weiterspringen) sind ja weit verbreitet -manchmal sogar als Stilmittel, dann entstehen diese merkwürdigen Quasi-Zeitraffer, die inzwischen sehr modern sind. Doch hier ist aus der Handlung (insbesondere haben die es ja eilig! Tom beginnt schon mit dem Abheben, wenn die Beiden noch im Inneren gezeigt werden und die offene Tür noch im Hintergrund zu sehen ist) klar zu erkennen, dass eben kein solcher 'Zeitsprungschnitt' vorliegt. Es wird lediglich auf eine andere Kamera und Betrachtungsposition gewechselt. Die Tür hätte also noch offen sein müssen ... oder man hätte das Schließen der Tür durch Maria oder Tom in der Szene zuvor sehen müssen.
Wie es entstand, ist einigermaßen klar. Denn die Szenen von Vorne sind nicht im Hubschrauber drehbar, da wäre die Frontscheibe im Weg (der Start aber geht logischerweise nur mit dem Hubschrauber!). Das Ganze war also Kulisse. Und Bettina Zimmermann (die Darstellerin der Maria) hat wahrscheinlich einfach nur vergessen, die Tür ordentlich zuzuziehen (das stand also gar nicht so im Drehbuch!) oder sie schloss nicht richtig (Riegel unsicher oder so. Wie gesagt, Kulisse, da wird gespart! Also hatte die Tür an der Kulisse sicher kein reguläres Hubschraubertürschloss). Dadurch hätte es erst der Schnitt merken können und die haben den schmalen Spalt hinter Bettina Zimmermann eben nicht gesehen. Oder der Regisseur hat gehofft ('So'n Schit aber och! Schon wieder aufgeflogen!'), dass es keiner merkt, weil man die Szene ja sonst hätte nachdrehen müssen (Wenn der Kram beim Cutter liegt, ist ja schon alles passiert ... und unter Umständen sogar schon in alle Winde zerstreut).
Das war's
Tschüß
Lady A.