Defensive Position? What are we defending against, Sergeant, huh? What? Come on, say it. Evil!
Story:
Westfront, 1917: nach einer blutigen Nacht an der Front findet sich eine britische Einheit in einem dichten Nebel wieder, an dessen Ende ein verlassener Schützengraben der Deutschen wartet. Sich in Sicherheit wiegend und Befehlen gehorchend, werden sie bald feststellen müssen, dass die Deutschen nicht der eigentliche Feind sind.
Kritik:
Ein Kriegsfilm mit Horrorelementen, und dann auch noch im Ersten Weltkrieg? Kann das funktionieren?
Um es kurz zu machen: ja, es kann.
Die Story ist sicherlich nicht oscarverdächtig, in Anbetracht der vielen 0815-Zombie/Folter/Serienmörder-Storys aber ebenso abwechslungsreich wie einfallsreich.
Als Setting hat man einen verlassenen Schützengraben gewählt; überall liegen verwesende Leichen, nagen Ratten an toten Körpern, und der Regen verwandelt den Boden in Schlamm. Auch wenn der Graben abwechslungsärmer nicht sein könnte, so ist er doch treffend inszeniert und sehr atmosphärisch. Das beklemmende Gefühl, dass hinter diesen schlammigen Wänden mehr lauert, und ebenso ein Gefühl der Machtlosigkeit, erweckt der Film schon früh und lässt diese bis zum Ende hin nicht abklingen.
Die Soldaten sind größtenteils stereotypisch; der Bibeltreue, der naive Frischling, der grimmige Kämpfer, der arrogante Anführer - bekannt und sicherlich nicht originell, aber die Schauspieler holen das Maximum aus ihren Rollen und schaffen es, die Gefühle und Gedanken ihrer Figuren glaubhaft zu vermitteln. Jeder Soldat versucht auf eine andere Weise, mit der Situation umzugehen; und Stress und Wahnsinn finden auch noch ihre Wirte.
Der Score passt mit gespenstischer Präzision zum Geschehen, und untermalt die Szenen passend, ohne zu nerven oder das Gezeigte ins Lächerliche zu ziehen.
Zur Story möchte ich nicht mehr verraten, denn wie bereits beschrieben ist sie originell, spannend und bietet am Ende noch ein paar überraschende Wendungen.
Ein paar, mitunter, blutige Effekte dürfen auch nicht fehlen, der Film verzichtet jedoch auf ausgewalzte Schlachtplatten, was positiv zur Atmosphäre beiträgt.
Fazit:
Deathwatch ist, trotz des reißerischen Namens, ein echter Geheimtipp: eine origienelle Geschichte mit einer bedrückenden Atmosphäre, schleichendem Grusel und einer gelungenen Inszenierung heben diesen Film unter Genrekollegen deutlich hervor.
9.4/10 Stacheldrähten