Zuallererst: Ich mag Steve Martin. Ich mag ihn wirklich. Und ich mag ihn schon lange. Aber diesen Film kann ich ihm nicht verzeihen....
Als bekannt wurde, dass es ein Remake vom Rosaroten Panther geben soll, stellten sich mir schon alle Nackenhaare auf. Slapstik ist eine feine Sache - wenn man es beherrscht. Und dass Peter Sellers als Inspector Clouseau eben diese Sache beherrschte, steht ausser Frage. Aber wie würde sich Hollywood an so etwas heranwagen? Nun, mit einer Besetzungsliste, die zunächst mal jeden Zweifel über die Qualität des Filmes zurückdrängt. Steve Martin, Jean Reno, Kevin Kline, Jason Statham und Beyonce Knowles - das muss doch was werden. FALSCH!
Zunächst mal wäre da die Story, die, ich sags wie es ist, nicht vorhanden ist.
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Der Diamant ist geklaut, der Besitzer ermordet und nun gilt es, Stein und Mörder zu finden.
Wenn ich mir schon eine Kriminalgeschichte ansehe, dann erwarte ich ein breitgefächertes Verdächtigenfeld, einen fiesen Endgegner mit einem noch fieseren Plan und einige Plottwists, damit die Geschichte durch gute alte Polizeiarbeit vorangetrieben wird. Aber denkste. Steve Martin als Inspecteur Clouseau stolpert mehr als dümmlich von einem Gag in den nächsten; wenn man bei den unzusammenhängend und gar nicht komischen Szenen überhaupt von Gags reden kann. Ein Gag sollte gut sein, er sollte lustig sein, er sollte gut getimt sein - Fehlanzeige. Wenn etwas passierte, das in entfernter Weise an Slapstik erinnerte, aber schon zigfach und besser in anderen Filmen dargestellt wurde, legte man grossen Wert darauf, dass dem Zuschauer ja mit dem grossen Holzhammer eingetrichtert wurde, dass er soeben eine lustige Szene vor Augen hatte. Ich jedoch konnte während der gesamten 93 Minuten nur an zwei Stellen schmunzeln. Und das ist für einen Film mit Steve Martin mehr als traurig.
Dabei lag es vielleicht nich nur an den Darstellern. Die Charaktere waren einfach zu flach, zu wenig ausgearbeitet.
Und dann kam, was dem Film endgültig das Leben aussaugte: Die deutsche Synchronisation. Kevin Klines und Steve Martins absolut und maßlos übertriebener französischer Dialekt liess mir schon nach der ersten halben Stunde bei jedem Dialog einen kalten Schauer den Rücken runterlaufen. Und was am erbärmlichsten war: Jean Reno redete absolut akzentfrei deutsch.
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DASS Clouseau den Fall am Schluss knackt, ist in Ordnung. Das WIE hingegen, genauso wie die Auflösung der Geschichte (ich sage bewusst nicht Verbrechens) ist in meinen Augen eine Frechheit.
Fazit: Ein überaus enttäuschender Film, der zu keiner Zeit hält, was die Vorschau (eventuell) versprochen hat.
Ich werde lange brauchen, bis ich Steve Martin vergeben kann....
Grüsse