Beiträge von Raven

    Total Recall (2012)

    So schlecht, wie er von Kritikern und Fans geredet wird, schien er mir gar nicht zu sein. Klar sind vor allem die weiblichen Darsteller lachhaft, platt und neigen zum Overacting, und auch ein Mister Farrell ist nicht umbedingt der beste Schauspieler. Aber die Atmosphäre ist gut, die Action kann sich sehen lassen, und das ganze Szenario hat ebenfalls Hand und Fuß. Schade nur, dass in der Kinofassung viel von der Story fehlt, welche die ganze Situation (Traum oder Realität?) noch undeutlicher werden lässt.

    6/10 Tränen

    Kreativität und Grusel werden auf dem Altar der Massenkompatibilität geopfert, zugunsten eines höheren Absatzes. Das Phänomen findet sich nicht nur bei Spielen, ebenso bei Filmen und Musik (hier muss natürlich "Grusel" durch themenrelevantes ersetzt werden).

    Ich vergleiche RE 4, 5 und 6 gar nicht erst mit den früheren Teilen - es ist inzwischen (leider) ein Vergleich von Äpfel mit Birnen. Für Fans von Horrorspielen hat patros gute Alternativen genannt. Desweiteren gibt es auf dem PC massenweise spiele von Hobbyprogrammierern, die viel gruseliger (dank viel mehr Eigenblut) sind.

    Vor allem RE 5 funktioniert jedoch in meinen Augen wunderbar als stylischer, klasse in Szene gesetzter Action-Thriller mit minimalsten Schock-Momenten. RE 6 driftet leider auch davon etwas ab. Bin mal gespannt, ob/wann/wie wir mit RE 7 beglückt werden.

    Damit wir auch eine dritte Meinung haben:

    Ich hab das Spiel mit gemischten Gefühlen durchgespielt. Die Grafik erschien mir stellenweise besser (z.B. sämtliche Wasser-Effekte), stellenweise aber auch schlechter (irgendwie es grober und unschärfer als in RE 5).

    Die Story war eigentlich annehmbar und im Rahmen von RE 5 auch eine vertretbare Weiterentwicklung. Die Sache mit der Globalität spiegelt wohl unsere heutige Angst vor globalem Terror wieder. Muss nicht sein, ist aber auch nicht weiter tragisch.

    Bei den Kampagnen gab es jedoch deutliche Einschnitte. Positiv hob sich mMn vor allem Leons Kampagne (zumindestens die ersten 3-4 Kapitel) hervor: Zombies (mit derben Bluteffekten), viele dunkle Level, wenigstens ein paar Rätsel und auch ein paar Schockmomente. Chris' Kampagne stellte dagegen die Weiterentwicklung von RE 5 dar: pure Action, sonst nichts. War zu Beginn unterhaltsam, ermüdetet jedoch. Jacks Kampagne kam mir stellenweise mehr wie ein Jump 'n' Run als Horror oder Action vor - auch sehr gewöhnungsbedürftig.

    Nachdem die Story erledigt war, habe ich dann auch eher gelangweilt den Trophäen-Lauf vorgenommen, und seitdem nicht mehr gespielt.

    Ich kann daher Vince Überzeugung nicht ganz teilen; es gibt viel gutes, aber auch viel negatives. Jedoch teile ich ebensowenig patros' Meinung. RE 6 ist unterm Strich (für mich) gut; RE 5 bleibt jedoch, trotz weniger Horror, in meinen Augen der bessere Teil.

    Fertile Ground

    Durch einen Umzug auf das Land erhoffen sich Emily und Nate den schmerzlichen Verlust von Emilys Baby, einer Fehlgeburt, zu verarbeiten. Doch in dem Haus, in dem sich schon einige Todesfälle ereigneten, gehen auch jetzt seltsame Dinge vor sich; und selbst Nate scheint sich zu verändern ...
    Hach, was hätte man aus der Story machen können. Doch alles, was man serviert bekommt, ist eine halbgare Geistergeschichte. Denn das Problem ist, dass einfach nichts passiert. Man schaut sich 80 Minuten durch, nur um dann mit einem völlig unlogischem Mini-Finale abgespeist zu werden. Dabei spielen die Schauspieler ihre Rollen sehr gut, und auch die ruhige, unterschwellige Musik trägt wohlig zur Atmosphäre bei. Aber die Story platschert ereignis- und erklärungslos vor sich hin, ohne das wirklich Spannung aufkommt.

    3/10 Schwangerschaften

    Unrest

    Eine Gruppe junger Anatomiestudenten soll an einer Leiche unbekannter Herkunft eine Autopsie durchführen. Nach und nach ereignen sich mysteriöse Todesfälle, doch nur Alison glaubt, dass von der Leiche eine unheimliche Macht ausgeht ...
    Was anfangs vielversprechend beginnt, entwickelt sich nach und nach zu einer absurden Geistergeschichte; das schlimmste dabei ist das klischeehafte, schwachsinnige Verhalten der Protagonisten. Und auch der Soundtrack war teilweise mehr als lächerlich.

    1/10 Jane Doe

    Teil 2 gefiel mir schon weniger; wie bereits angesprochen, war dort die Horror-Atmosphäre zugunsten einiger Shooter-Passagen verkürzt. Dead Space war ein erstklassiker Horror-Shooter, aber Teil 2 entwickelte sich schon sehr in Richtung Shooter; EA gab selbst zu, dass diese Entwicklung beabsichtigt ist, da vielen Leuten Dead Space zu gruselig war. (Wie minderbemittelt muss man eigentlich sein, um ein Spiel, dass extra dafür gedacht ist, gruselig zu sein, zu gruselig zu finden? Ich geh ja auch nicht in ein Drama und beschwer mich dann, dass es zu emotional und nicht lustig genug war.)

    Mit Teil 3 habe ich mich noch gar nicht auseinandergesetzt; aber wenn es den selben Pfad schreitet wie Teil 2, lässt es mich schon jetzt kalt.


    Abseits dessen: Endlich mal wieder Bulletstorm gespielt. Was habe ich es vermisst - ich glaube, dass Spiel muss man als Shooterfan einfach mal gespielt haben; allein wegen der völligen klischeehaften Story und den völlig bescheuerten Sprüchen :lol:

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    - "Hier kommt Hammerschwanz Jones mit seiner göttlichen A*schlochmaschine!"

    The Raven - Prophet des Teufels

    Baltimore, 1849: ein mysteriöser Mord, welcher Ähnlichkeiten zu einer Kurzgeschichte von E. A. Poe aufweißt, stellt die Polizei vor ein Rätsel. Wie es der Zufall so will, ist auch eben jener in der Stadt, um bei seiner Geliebten zu sein, entgegen den Willen ihres Vaters. Doch die Morde häufen sich, und schließlich wird Poe selbst Teil des perfiden Spiels ...
    Ist ein guter Thriller, bei dem mich vor allem John Cusack als Poe und Luke Evans als Detective Fields überzeugen konnten. Die Story ist gut und solide durchdacht, jedoch gibt es zu wenig Hinweise, um völlig gefesselt mitzuraten, wer der Täter nun ist. Schade ist, dass zwar viele Kurzgeschichten von Poe aufgegriffen werden, diese jedoch nicht weiter erzählt/beschrieben werden, da nur einige Versatzstücke aus den Geschichten im Film vorkommen.

    8.1/10 Pendeln