Beiträge von snoopy72

Bei ca. 12min fährt ein Bus voller amerikanischer Journalisten offensichtlich am Berliner Hotel Adlon vor. Das dies entsprechend der fiktiven Geschichte eines siegreichen Naziregimes nicht unbedingt so aussehehen muss wie heute, ist klar. Aber dass im Hintergrund die Kirche der Jungfrau Maria vor dem Teyn in Prag zu sehen ist, hätte man sicher besser lösen können.

Dann finde ich es irgendwie komisch, dass die im gesamten Film vorkommenden Hitler-, Nazi-Werbeplakate zum größten Teil auf englisch geschrieben sind.

Das sind jetzt alles sicher keine echten Fehler, aber dennoch bemerkenswert und zeugt meiner Meinung nach von schludriger Ausstattung.

Nach ungefähr 30 Minuten Filmlänge schwebt im Winter 43/44 ein deutscher General auf Burg Hohenwerfen in Österreich (dort gab es übrigens letzten Sommer eine Sonderausstellung zu dem Film) mit einem Hubschrauber vom Typ Bell 47 ein. Nicht nur, dass es sich dabei um einen Hubschrauber aus amerikanischer Produktion handelt, machte der Prototyp dieses Modells seinen Jungfernflug erst am 8. Dezember 1945. Sehr geil.

Zum Schluss sieht man auf dem im Film als "Oberhausen Airfield" benannten Flugplatz mehrere North American T-6 Texan stehen. Das sind Schulflugzeuge der amerikanischen Streitkräfte. Wenigstens die stammen aus der Zeit des WW2, aber man hätte sicher auch ein paar Me-109 oder Ju-87 auftreiben können.

Darum hab ich ja geschrieben, dass das wohl ein hypermoderner Festeinbau gewesen sein muss. Ob man damit 1985 in Moskau schon was anfangen konnte, ist die zweite Frage. Aber die ganzen Handys, die im Film vorkommen sind definitiv der Zeit des Films voraus.

Ziemlich am Anfang spielt eine Szene gemäß Einblendung im November 1990. Ein Modelscout spricht auf einem Markt eine junge Frau an, um ihr anzubieten, Model in Paris zu werden. Kurz danach kommt sie in Paris an und kommt sie zum ersten Mal in der Modelagentur an und man sieht im Hintergrund iMacs der ersten Generation mit orengem Gehäuse stehen. Einführung der ersten Generation iMacs war aber erst 1998. Sehr schlampige Arbeit der Ausstatter.

Habe gestern im Montagskino den Film "Anna" gesehen. Die Anfangsszene spielt laut Einblendung in Moskau im Jahr 1985. Zuerst wird eine junge Frau in einem Lada 2104 Kombi fahrend auf dem Autotelefon angerufen. Das wird dann wohl ein für das Jahr hypermoderner Festeinbau gewesen sein. EInführung des C-Netzes in Deutschland war 1985. Sollte das in der damaligen Sowjetunion zeitgleich passiert sein, kann man die Autotelefon-Sache noch als machbar hinnehmen. Kurz danach wird dann aber ein Mann im beigen Mantel gezeigt, der, wohl in einem Cafe sitzend, mit einem doch schon recht kompakten Handy telefoniert, was es wohl selbst im russischen Geheimdienst zu dieser Zeit noch nicht gegeben hat.

Auch die Mobiltelefone, die im weiteren Verlauf bei der Besichtigung des ersten "Appartments" von Anna und den anderen Mädels zu sehen sind, dürften für 1990 auch in Paris noch etwas zu kompakt sein. Und auch im weiteren Verlauf des Films sind immer wieder Mobiltelefone zu sehen, die für das jeweilige Jahr, in denen die Szenen spielen, einfach zu modern sind.

In einer Szene will Murtaugh seinem Partner einen Burger im Imbisswagen eines Freundes zubereiten. Er zieht sich das Sakko aus und eine Schürze an. Man sieht eindeutig das Pistolenholster, welches er unter dem Sakko trägt. Kurz nachdem Riggs das rote Mustang Carbrio, welches in der Nähe anhält, und die "Gangmitglieder" wiedererkennt, gibt es bei ca. 45:03 eine Einstellung, wo man Riggs von vorn durch einen Maschendrahtzaun sieht. Im Hintergrund sieht man Murtaugh durch die offene Tür des Imbisswagens in dem selben stehen. Doch leider OHNE umgeschnalltes Holster kurze Zeit später, als er Riggs zu Hilfe kommt, trägt er es wieder.

Zum finalen Kampf gegen die Banditen in Roswell wird ja ein Gleis bis zum Saloon gelegt, auf dem dann die Lok später

bis in den Saloon fährt. Auf dieser Fahrt springen die "Lok-Bediener" nach und nach ab, aber das Signalhorn trötet,

auch nachdem der letzte Mann abgesprungen ist, lustig weiter.

Mia steigt eindeutig in einen rechtsgelenkten GT40 auf der Fahrerseite ein. Als wenige Sekunden später Dom nochmal die Tür zu Ihrem Auto öffnet (er steht in Fahrtrichtung links vom Autu und öffnet auch die Tür auf dieser Seite) und zu ihr sagt "Planänderung. Warte auf meinen Anruf", sieht man eindeutig, dass Mia links im Auto sitzt. Später beim Rausziehen auf den LKW sitzt sie dann wieder rechts. Als sie dann von der Rampe runter ist, sieht man den Fahrer (Mia) korrekt wieder rechts sitzen und Lenkbewegungen machen. EIn kurzer Zwischenschnitt ins Auto und zack schaltet jemand mit der rechten Hand, also links sitzend einen Gang hoch. Dann wieder Außenaufnahmen, wo der GT40 einen 180°-Turn fährt. Dabei sieht man eindeutig den Fahrer wieder links sitzen (kurz bevor der eine Typ fragt "Wo fährt sie hin?".

Ich weiß ja nicht wie es im englischen Original ist, aber in der deutschen Synchronfassung erzählt Twinkie absoluten Müll,

als er bei ungefähr 27:30 min der Hauptfigur Sean Boswell die Umbauten erzählt, die Han an seinem S15 verbaut haben soll.

Unter anderem faselt er von einem "größeren Vargaser". Was soll so was in einem Auto mit einem Motor mit Mehrpunkteinspritzung?

Da waren bei den Redakteuren wohl absolute Autoprofis am Werk.

Was viel interessanter ist, wie sollen die ganzen Daten auf die Diskette passen. 3,5" HD-Disketten hatten in Standardformatierung eine Kapazität von 1,4MB. ED-Disketten mit spezieller Formatierung von 44 Sektoren kamen auf 3,4MB. Salbst letzteres wahr viel zu wenig um auch nur die kleinste Datei aufzunehmen. Selbst mit modernster Komprimierung der Daten hätte das wohl nicht gereicht.

Das nächste Problem wäre die Übertragung der Daten vom Hotelzimmer von J.Moore in das Zimmer der Käufer. Dort sieht man einen Laptop mit verbundenem Mobiltelefon. Nun in heutiger Zeit wären die paar MB per 5G sicher in wenigen Sekunden übertragen worden. Doch der Film ist von 1995 und scheint, wenn man sich die verwendete Technik anschaut, nicht wirklich in der Zukunft zu spielen. 1999 wurde der Mobilfunkstandard GPRS eingeführt. Davor funkte man Daten im GSM-Netz mit 9,6kbit/s, damit hätte nur die Übertragung der 18,9MB ~34min gedauert. Selbst mit GPRS (53,6kBit/s) wären es nur für die eine Datei noch 6 Minuten gewesen. Mit der damals möglichen GSM-Übertragungsrate hätte man also ca. 202 Stunden benötigt, um die 7 Dateien mit insgesamt 712,2 MB zu übertragen. Selbst wenn der Film zu GPRS-Zeiten spielen würde, bräuchte man ~36h für die Datenübertragung.

Ziemlich am Anfang, bei ca. 14min, will S.Stallone den Friedhof mit seinem Auto verlassen und von einem Cop mit den Worten "Hey hey mal langsam Freundchen" am Losfahren gehindert. Kurz danach zeigt er auf Stallones Wagen und schickt ihn dann der Cop mit den Worten"Der gelbe Cadillac, fahr los" nebst kurzem Wink auf die Reise. Über die Farbe lässt sich noch trefflich streiten. Wird wohl irgendein gelblicher Metalliclack sein, aber blöd ist, dass Stallone in einem Ford sitzt.

Nach einer Explosion fällt vor den beiden Flüchtenden S.Stallone und S.Stone Schutt in den Fluchtunnel (ca. bei 1:43:43).

Als sie dann bei ca. 1:43:56 den Tunnel verlassen haben, ist der Tunnel nicht nur menschenleer, sonder der Boden sieht

aus wie frisch gewischt. Von herabgefallenen Schutt keine Spur.

Aufstrichrezept

Ausgekommen ist man in den 80ern noch mit ner Telefonzelle um die Ecke oder ner Postkarte aus dem Ferienlager.

Nachdem der Nachtfuchs Danny Ocean den Wettstreit anbietet, fragt Ocean "Was stehlen wir?".