[Die Mumie kehrt zurück] Schrotflinte

  • Is zwar ein ganz schöner Erbsenzähler-Fehler, aber gut:

    Als die im Britischen Museum sind, hat O'Connel ja ne Schrotflinte aus seinem Koffer geholt (auch ne schöne Szene). Na und auf jeden Fall ballert er ja auf Untote und Priester. Und einer fliegt in hohem Bogen weg, als er getroffen wird. Aber ne Ladung Schrot bringt gar nich die Energie dazu...

  • Eine Schrotflinte bringt im Gegenteil eine große Energie auf. Zumindest auf kurze Entfernung. Sie verfliegt im wahrsten Sinn mit der Weite durch die Streuung. Sonst wäre diese Waffe ja "witzlos".


    Wie weit stand denn die Mumie entfernt? Wenn es weniger als drei Meter sind, dürfte eine große Wirkung haben. Muss mir den Film mal wieder ansehen.

  • Zitat von Benny Flotman

    ich hab jetz keinen bock, nachzurechnen. aber ich hab mal ne rechnung gesehn, und daraus ging hervor, dass das nich reicht, um nen untoten wegzuschleudern.

    Wobei ich da jetzt natürlich gern die "technischen" Daten von Untoten sehen würde. Also Gewicht, Bodenhaftung usw...

    Fakt ist aber das auf kurze Entfernung eine Schrotflinte eine ungeheuer große Energie aufbringt. Das ist SInn und Zweck dieser Waffenart.

  • Entschuldige MasterBlaster, aber das stimmt nicht. Gerade bei kurzen Entfernungen ist die kinetische Energie der Geschosse einer Flinte deutlich kleiner, als bei einer vergleichbaren Büchse. Dies liegt daran, daß bei der Formel für die mechanische Energie die Geschoßgeschwindigkeit im Quadrat eingeht, die Masse nicht. Erst bei einer längeren Flugbahn, wenn sich die Geschwindigkeit stark verringert hat, kann die Flinte, bedingt durch die höhere Masse der Geschosse, mehr Energie ins Ziel bringen.
    Dennoch hat die Flinte auch bei kürzeren Distanzen gewisse Vorteile in der Zielballistik, da deren Geschosse ihre gesamte Energie auch ins Ziel bringen, und nicht etwa, wie bei Vollmantelgeschossen, das Ziel durchdringen und nur einen Teil ihrer Energie im Ziel abgeben. Dieser Nachteil läßt sich aber bei den Büchsen durch die Wahl der Geschossform ausgleichen.
    Trotzdem ist es mit einer Handfeuerwaffe nicht möglich, ein Ziel von 70/80kg mehrere Meter durch die Luft fliegen zu lassen.

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  • Zitat von Fettpress

    Entschuldige MasterBlaster, aber das stimmt nicht. Gerade bei kurzen Entfernungen ist die kinetische Energie der Geschosse einer Flinte deutlich kleiner, als bei einer vergleichbaren Büchse. Dies liegt daran, daß bei der Formel für die mechanische Energie die Geschoßgeschwindigkeit im Quadrat eingeht, die Masse nicht. Erst bei einer längeren Flugbahn, wenn sich die Geschwindigkeit stark verringert hat, kann die Flinte, bedingt durch die höhere Masse der Geschosse, mehr Energie ins Ziel bringen.
    Dennoch hat die Flinte auch bei kürzeren Distanzen gewisse Vorteile in der Zielballistik, da deren Geschosse ihre gesamte Energie auch ins Ziel bringen, und nicht etwa, wie bei Vollmantelgeschossen, das Ziel durchdringen und nur einen Teil ihrer Energie im Ziel abgeben. Dieser Nachteil läßt sich aber bei den Büchsen durch die Wahl der Geschossform ausgleichen.
    Trotzdem ist es mit einer Handfeuerwaffe nicht möglich, ein Ziel von 70/80kg mehrere Meter durch die Luft fliegen zu lassen.

    Entweder habe ich Dich jetzt nicht ganz verstanden oder Du hast Dich genau um 180° vertan.
    Schrot ist leichter als eine Patrone. Also spielt beim Schrot das Gewicht erstmal keine Rolle, weil ja V0 der entscheidene Faktor ist. Die Patrone erzielt durch ihre Masse langfristig eine höhere Energie. Deswegen ist die Wucht einer Schrotflinte bei kurzer Entfernung höher als bei einem normalen Gewehr (Scharfschützengewehre ausgenommen). Und bei weiter Entfernung dreht es sich um. Weil das Gewicht der Patrone, das durch Deine Erklärung ja bestätigt wird, nach einer Zeit "dominiert". Zudem nimmt die Energie bei den kleinen Schrotteilchen schneller ab als bei einer großen Patrone (Gewicht halt). Deswegen kann man nach einigen Metern die Teilchen durchaus fangen. (Empfehle ich ausdrücklich niemanden auszuprobieren!!)
    Und dann noch die Streuung. Auf kurze Entfernung trifft Dich mehr als auf weiter Entfernung. Dadurch trifft mehr Energie die auf das Ziel einwirkt.

    Werde mir den Film nochmal ansehen und mich dann ultimativ festlegen. 8)

  • Zitat von Benny Flotman

    ich hab jetz keinen bock, nachzurechnen. aber ich hab mal ne rechnung gesehn, und daraus ging hervor, dass das nich reicht, um nen untoten wegzuschleudern.

    Daraus stellt sich mir jetzt die Frage, welche Energie brauche ich um einen UNTOTEN wegzuschleudern .... und ... wer hat das an wen getestet?

  • Okay, man muß natürlich die Rahmenbedingungen festlegen, bevor man grundsätzliche Aussagen trifft. Ich bin von militärisch genutzten Kalibern ausgegangen. Bei der Flinte von einer 12/70 mit grober Ladung, also Postenschrot aka 00-Buckshot. Das sind 9 Bleikugeln von etwa 8,5mm Durchmesser mit einer Masse von ca. 35g. Durch die kurzen Läufe ergibt sich eine V0 knapp über dem Schall. Bei der Büchse von einem Sturmgewehr in .308. Deren Geschoss wiegt 10g und erreicht eine V0 bis 1000m/s oder höher.
    Erstaunlicherweise streut eine Flinte nicht so sehr, wie man es gemeinhin annimmt. Ich habe das mal mit einer 16er Jagdflinte auf 25 und 50m getestet. Die Garbe blieb sehr dicht zusammen, bei 25m ergab sich ein Streukreis von etwa 150mm, bei 50m waren es etwas mehr (vielleicht 200mm).
    Dies läßt sich bei Sportflinten durch besondere Munition, oder durch konstruktive Besonderheiten (Würgstellen im Lauf, usw.) verändern. Die im Film gezeigte Waffe, war aber keine Matchflinte.
    Aber wie dem auch sei, es geht ja darum, daß behauptet wird, die abgegebene Energie einer Schrotflinte reiche aus, einen Menschen vom Boden abheben und mehrere Meter durch die Luft fliegen zu lassen. Die ist mit einer Energie von vielleicht 2,5kJ nicht möglich.

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