Well, groups break down into self-interest during times of scarcity. And someone needs to make the tough decisions during times of war.
Story:
Wie gelähmt steht Eva am Fenster ihres Appartments und kann nur tatenlos zusehen, wie unzählige Atombomben am Horizont und sogar in der Stadt explodieren. In letzter Sekunde kann sie sich mit einigen anderen Bewohnern des Hochhauses in den Atombunker (der umgebaute Keller des Hauses) des verbitterten Mickey retten. Doch in dem Gefängnis aus Beton eingeschlossen und jeder Hoffnung beraubt, schreitet der Zerfall der Gruppe unaufhaltsam vorran...
Kritik:
Was wie ein beliebiger Endzeit-Film nach dem Schema "Gruppe muss in auswegsloser Situation überleben" klingt, entpuppt sich als pessimistisches, schonungsloses und konsequentes Trauerspiel der bitteren Art - in Xavier Gens neuestem Werk ist Hoffnung ein Fremdwort; Zusammenhalt nur eine Floskel, ein Relikt aus Zeiten des Friedens und Wohlstandes.
Der Keller/Bunker als Setting ist so, wie man ihn sich vorstellt: eng, schmutzig und dunkel, denn es gibt keine Fenster, durch die Licht herein dringt; und der einzige Ausweg, eine schwere Metalltür, ist verschlossen. Man spürt förmlich die Spannung unter den Protagonisten, die auf engstem Raum zusammenleben müssen.
Die Schauspieler leisten hervorragende Arbeit; vor allem Michael Biehn als verbitterter Mickey und Lauren German als Eva überzeugen völlig; die anderen Schauspieler erreichen zwar nicht ganz die Klasse der beiden, verleihen ihren Figuren aber Leben und Tiefe. Keiner der Protagonisten ist stereotypisch, es gibt keine Klischees, die bedient werden, sondern nur eine Gruppe verzweifelter Menschen.
The Divide will nicht die Charakterentwicklung von Menschen in einer Krisensituation zeigen, sondern deren Zerfall bis hin zur Vernichtung. Zwar gibt es Ansätze von Zwischenmenschlichkeit, doch diese sind im Angesicht der Situation nur von kurzer Dauer.
Es wird oft gesagt: der Score passt perfekt, und untermalt die Szenen mit Präzision. Bei The Divide kann man dies wohl mit Sicherheit sagen: Jean-Pierre Taieb liefert ein Meisterwerk, ein Score, der zum Film gehört, ebenso wie der Film zum Score gehört. (Persönliches) Highlight: die letzten 8 Minuten; das Lied, welches dort gespielt wird, hält einem in Verbindungen mit dem Ausgang des Filmes die Schlüsselszenen vor Augen, und könnte pessimistischer und erdrückender kaum sein.
In Sachen Sex & Gealt hat der Film zwar durchaus ein paar Spitzen zu bieten, hält sich aber weitesgehend zurück; löblich, immerhin will The Divide kein bluttriefender Horrofilm sein.
Fazit:
Es fiel mir schwer, ein Fazit zu verfassen, welches die Vorzüge des Filmes betont, aber gleichzeitig nicht zuviel verrät.
Selten war ein Film so pessimistisch, aussichtslos und erdrückend wie The Divide. Mit erschreckendem Realismus inszeniert Xavier Gens hier den Zerfall der Zivilisation bis zum bitteren Ende, und besagtes Ende kommt nicht nur unerwartet, sondern ebenso verstörend. Für mich ist The Divide schon jetzt ein, wenn nicht sogar das Highlight von 2012.
10/10 Entscheidungen