{Minority Report} Vorsätzlicher Mord?

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    Wieso war der Mord, den Tom Cruise begang ein vorsätzlicher? Er wollte diesen Typen doch gar nicht umbringen... :?

  • Soweit ich mich erinnern kann, wurde das System doch so manipuliert, damit es den Vorgang als vorsätzlichen Mord melden soll.

    Manche Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.
    Manche Menschen wissen nicht, wie gut es tut, sie sie nur zu sehen.
    Manche Menschen wissen nicht, wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.
    Manche Menschen wissen nicht, wie wohltuend ihre Nähe ist.
    Manche Menschen wissen nicht, wie viel ärmer wir ohne sie wären.
    Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind.
    Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen..
       

  • Naja, da wo er erfährt, dass er ihn umbringen soll ist es noch kein vorsätzlicher mord. Aber später dann ereignen sich dinge (er sieht das foto von seinem sohn usw) und es wird ein vorsätzlicher mord. Er sagt ja er hat immer an 2 sachen gedacht. 1. wie sein sohn ausgucken würde und 2. was er mit dem entführer machen würde. und dann in der wohnung sagt er "ich bring dich um" und das ist dann ein vorsätzlicher mord. kapiert? :?

  • Zitat von Astaroth

    Soweit ich mich erinnern kann, wurde das System doch so manipuliert, damit es den Vorgang als vorsätzlichen Mord melden soll.

    Echt? Hab ich gar nich mitbekommen...

    Zitat von ressi

    Naja, da wo er erfährt, dass er ihn umbringen soll ist es noch kein vorsätzlicher mord. Aber später dann ereignen sich dinge (er sieht das foto von seinem sohn usw) und es wird ein vorsätzlicher mord. Er sagt ja er hat immer an 2 sachen gedacht. 1. wie sein sohn ausgucken würde und 2. was er mit dem entführer machen würde. und dann in der wohnung sagt er "ich bring dich um" und das ist dann ein vorsätzlicher mord. kapiert? :?

    Achsooo. Danke fürs erklären :)

  • Wieso war der Mord, den Tom Cruise begang ein vorsätzlicher?

    Zitat von ressi

    Naja, da wo er erfährt, dass er ihn umbringen soll ist es noch kein vorsätzlicher mord.

    Die Begehung eines Mordes setzt IMMER voraus, dass der Täter einen entsprechenden Vorsatz hatte. Es gibt keinen "nicht vorsätzlichen Mord".

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  • Stimmt, aber es gibt ja acuh Todschlag. Normalerweise würde man ja auf sowas plädieren, abr da ja alles abgekatert war, war es halt Mord oder sollte es sein oder wie auch immer ;)

    Totschlag ist kein Mord, da der "niedere Beweggrund" fehlt. Ich glaube, wenn Du nen Nebenbuhler totschlägst, dann geht es noch als Totschlag durch. Wenn Du aber die Karre klaust, dann ist es Mord.
    Vielleicht gibt es hier Juristen, die die Gesetzeslage besser kennen.

    Aber im Falle von "Minority Report": Kann ich jemand vorsätzlich Töten, wenn ich weiss, dass ich "niemanden Töten möchten werde"?
    Kann ich jemanden Anklagen, einen vorsätzlichen Mord in einer Zukunft zu begehen, der niemals "stattgefunden haben sein wird"?

    "Der Versuch ist strafbar." ... Aber der Versuch fand eigentlich nie statt. Der Versuch konnte nie stattfinden, da die "Täter" vom Versuch abgehalten wurden, noch bevor sie sich bewußt waren, die "Tat" durchzuführen. [Ok, es gab im Film den Heini, der bereits an der 'Tat' arbeitete. Aber ich denke, er war nur dazu da, die Fähigkeiten der Precogs ein bissel zu erklären.]

    Interessant ist der Film auf jeden Fall.
    Kann ich jemand für ein Verbrechen verknacken, das in naher Zukunft passiert, aber niemals stattfinden wird??

    Ein Gedankenexperiment: Jetzt darf niemand an die Farbe "rot" denken! ;)

  • Stimmt, aber es gibt ja acuh Todschlag.

    Auch um einen Totschlag begehen zu können, muss der Täter einen entsprechenden Vorsatz haben.
    Die Tötung eines Menschen ohne Vorsatz (also "aus Versehen") kann allenfalls fahrlässige Tötung sein.

    Zitat von Irrwisch


    Totschlag ist kein Mord, da der "niedere Beweggrund" fehlt. Ich glaube, wenn Du nen Nebenbuhler totschlägst, dann geht es noch als Totschlag durch. Wenn Du aber die Karre klaust, dann ist es Mord.

    § 211 StGB, Mord
    (1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
    (2) Mörder ist, wer
    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
    heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
    um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
    einen Menschen tötet.

    § 212 StGB, Totschlag
    (1) Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.
    (2) In besonders schweren Fällen ist auf lebenslange Freiheitsstrafe zu erkennen.

    Wie man sieht, sind niedrige Beweggründe ein Mordmerkmal. Daneben gibt es aber noch 8 weitere. Vereinfacht kann man sagen:

    Totschlag = Tötung eines Menschen + Tötungsvorsatz
    Mord = Totschlag + Erfüllung mindestens eines Mordmerkmals + Vorsatz hinsichtlich des Mordmerkmals

    Im Einzelfall kann die Abgrenzung zwischen Mord und Totschlag ziemlich schwierig sein. So kommt es beim erschlagenen Nebenbuhler u.a. darauf an, ob der Täter sein Opfer von hinten überrascht (dann heimtückisch und somit Mord) oder ob er von vorne kommt (dann nicht notwendigerweise Mord).


  • Das ist in Deutschland so, aber ist das in Amerika, wo der Film ja spielt auch so? Und dann spielt er auch noch in der Zukunft, das heißt die Gesetze und Auslegungen, was Mord und was nicht ist, können doch noch wieder ganz anders sein.

  • Das ist in Deutschland so, aber ist das in Amerika, wo der Film ja spielt auch so? Und dann spielt er auch noch in der Zukunft, das heißt die Gesetze und Auslegungen, was Mord und was nicht ist, können doch noch wieder ganz anders sein.

    Die genannten Paragraphen sind dem deutschen Starfgesetzbuch entnommen, dass ist richtig.

    Doch auch in den USA ist zur Verurteilung eines Mörders oder Totschlägers immer Voraussetzung, dass beim Täter ein entsprechender Tatvorsatz vorlag. Es ist auch abwegig davon auszugehen, dass in der Zukunft Gesetzesänderungen verabschiedet werden, die einen Vorsatz entbehrlich machen. Das Wollen des Todes des Opfers unterscheidet den Mörder oder Totschläger ja gerade von demjenigen, der den Tod eines Menschen z.B. fahrlässig verursacht.

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  • Aber im Falle des Minority Reportes kennt Cruise das Opfer noch nicht. Ein Precog sollte also wissen, wenn er/sie den Mord vorhersagt, dass der Precog damit des Mordes mitschuldig ist. Wäre der Mord nicht vorhergesehen worden, dann hätte Cruise niemals sein Opfer gesucht.

    Und nebenbei angemerkt: Die Vorhersagen der Precogs stimmen nicht immer überein, was im Film auch gesagt wird. Also könnte auch niemals ein Mord stattgefunden haben werden.

  • die precogs schaun ja in die zukunft und sehen nen mord vorraus, dieser mord wird ja dann verhindert.. in der ZUKUNFT.. also können die precogs ihn doch gar nich vorraussehen, aber wenn sie das nich tun, wird er nicht verhindert und wenn er nich verhindert wird, wird er stattfinden und.... :confused: *verwirrung*:lachen2:

    Nur menschen mit charakter...
    ...können auch mit Würde faulenzen - Robert Lembke :schlafen:

  • Jepp. Deswegen heißt derFilm auch Minority Report, denn soweit ich mich erinnern kann (ist schon en Weile her, dass ich de Film gesehen habe) sind Minority Rport die Akten, die zeigen, wie es noch passieren KÖNNTE.
    Das bedeutet, dass es von einigen zukünftigen Morden, noch eine zweite Vorhersehung gibt und diese zeigt dann wied er Mord nicht geschieht bzw. wie die Täter nicht zu Mördern werden.
    Aber das wird ja der Öffentlichkeit vorenthalten (also im Film), damit sie das Vertrauen an der Polizei nicht verliert und damit sie auch ja nicht anfängt Fragen zu stellen.

  • Das was ihr schreibt, wird schon richtig sein; ich kenne den Film nicht. Alles was ich sage ist, dass es ohne entsprechenden Vorsatz weder Mord noch Totschlag gibt. Der Anlass für meine Bemerkung ergab sich aus der Tatsache, dass hier im thread von vorsätzlichem bzw. nicht vorsätzlichem Mord gesprochen wurde, obwohl letzterer eben nicht denkbar ist.

    Die Auflösung eines Zeitparadoxons ergibt sich daraus freilich nicht.

  • Ich frag mich grad ob da überhaupt ein Paradoxon vorliegt: Die Precogs sehen einen Mord (wie auch immer). Der Mord wird verhindert, die Precogs haben ihn schon gesehen und daher läuft alles normal weiter. So gesehen sehen die Preogs gar nicht den Mord (weil sie müssen ja bereits wissen, dass er verhindert wird ;) ), sondern wie es gewesen wäre.

    Achja, Minority Reports sind, wenn einer den Mord nicht sieht, die anderen beiden, aber schon, dann wird der dritte als "Fehler" aussortiert.

    Some men see things as they are and say: Why?
    I dream things that never were and say: Why not?

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  • Ich frag mich grad ob da überhaupt ein Paradoxon vorliegt: Die Precogs sehen einen Mord (wie auch immer). Der Mord wird verhindert, die Precogs haben ihn schon gesehen und daher läuft alles normal weiter. So gesehen sehen die Preogs gar nicht den Mord (weil sie müssen ja bereits wissen, dass er verhindert wird ;) ), sondern wie es gewesen wäre.

    Das hört sich interessant an.
    Der Titel "Precogs" ist damit unzutreffend, da keine Präkognition stattfindet wenn sie die falsche Zukunft sehen.
    Die Precogs müssten also eher die Tötungsabsicht einer Person via Telepathie erkennen. Aber wie können sie eine Tötungsabsicht sehen, wenn der "Mörder" sein Opfer noch nicht kennt?
    Bestenfalls könnte man den Precogs Hellsichtigkeit zurechnen, und dann wird es wieder paradox, da der Mord nicht stattfindet, was sie sehen müssten.

    Eine Hexenjagd: Jeder, der den Precogs mal ans Bein gepinkelt hat, landet im Knast. :lachen5:

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