[Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen] Friedhof

  • Als sich die Liga in Venedig aufhält, verfolgen sie den Bösewicht und stellen ihn auf einem Friedhof.

    Soweit ich weiß, hat Venedig, also die Hauptinsel, keine Friedhöfe. Das hat (hier bin ich mir nicht ganz sicher) traditionell glaube ich mit der Seuchengefahr zutun, in Verbindung mit dem vielen Hochwasser. Deswegen gibt es extra Friedhofsinseln.

    He thrusts his fist against the post and still insists he sees the ghost. (Bill Denbrough)

  • auch damals schon?
    dann müsste es ja auch kircheninseln geben, denn aus spaß heißt das ja nicht "gottesacker"

    Früher waren Friedhöfe IMMER außerhalb des Stadtgebiets/Dorfes - eben wegen der Seuchengefahr. Und die Särge wurden in Trauerzügen von den Kirchen zu den Friedhöfen gefahren.

    Truth has bounds, Error none.
    (William Blake)

    Tu chi se', che vuoi sedere a scranna
    per giudicar da lungi mille miglia
    con la veduta corta d'una spanna?
    (Dante Alighieri)

    Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi...

  • Hilfe... ich würde mal schätzen, bis vor 100 oder 200 Jahren oder so... :kopfkratz:
    Ich kenn mich da ehrlich gesagt nicht wirklich aus... :oops:

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  • Ich würde mal sagen, Friedhöfe werden immer noch außerhalb von Ortschaften und Städten angelegt, bzw. an deren Peripherie.

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  • Naja, würd ich nicht unbedingt sagen. Gut, die werden nicht innerhalb der Innenstadt angelegt, aber auch nicht wirklich außerhalb der besiedelten Gebiete. Allerdings ist die Seuchengefahr heutzutag auch geringer. In Venedig würde ich aber den Friedhof auf jeden Fall außerhalb bauen, am Besten auf dem Festland ...

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  • Friedhöfe wurden früher (bis vor etwa 200 Jahren) meist innerhalb von besiedelten Gebieten gebaut, direkt bei den Kirchen. Nur Friedhöfe mit Pesttoten wurden ausserhalb gebaut. Es kann jedoch durchaus sein das in Venedig die Friedhöfe wegen der Überschwemmugen auf anderen Inseln angelegt wurden.

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  • Viele Friedhöfe haben außerhalb der Ortschaften eine eigene kleine Friedhofskapelle und brauchen somit die "große" Kirche nicht. Schaut man sich die alten Ortskerne an, sind die Friedhöfe an deren Rändern. Und dass in Städten die Friedhöfe heute innerhalb des besiedelten Gebietes liegen, ist auf den von Reg genannten Grund zurückzuführen.
    An Kirchen oder in deren Kreuzgängen sind in der Regel nur Mitglieder des Klerus bestattet worden - oder aber Stifter.

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  • Um mal Wiki zu zitieren:

    Zitat

    Im Christentum nahm die Entwicklung einen ungewöhnlichen Lauf: Die Begräbnisstätten wurden unmittelbar in die oder um die Kirchen und damit in die Mitte der Siedlungen verlegt, da man glaubte, dass die sakrale Umgebung die beste Ruhe für die Verstorbenen darstellte. Sowohl die auf germanisch-keltischer Tradition beruhenden Gräberfelder als auch die Feuerbestattung wurden als heidnisch angesehen. Als Zeichen der religiösen Bedeutung wurden christliche Friedhöfe von kirchlichen Würdenträgern geweiht. Entsprechend genoss die Bestattung in der Kirchengruft selbst das höchste Sozialprestige und war nicht selten kirchlichen Würdenträgern vorbehalten; der Kirchhof nahm die gesellschaftliche Mitte auf. Dabei waren Einzelgräber, wie sie heutzutage Standard sind, eine seltene Ausnahme: Aus Platzmangel war die Bestattung in geweihten Massengräbern die üblichere Variante. Außerhalb der Stadtmauern fanden Verstorbene ihren Platz in ungeweihter Erde, wenn der Verstorbene exkommuniziert oder kriminell gewesen war oder einfach nur einen zu niedrigen Stand hatte: Bettler, Gaukler und Schauspieler hatten beispielsweise keinen Platz auf geweihten Friedhöfen.

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  • Nun, ich halte nichts viel von wikipedia - und wenn man sich heute noch die Lage der Katakombem in Rom ansieht (die zu den frühchristlichen Begräbnisstätten gehören), dann stellt man fest, dass sie auch heute noch außerhalb des Stadtgebiets liegen. In der Spätantike lagen sie das erst recht. Von der "Mitte der Siedlung" kann folglich nicht die Rede sein.
    Auch was die Begräbnisstätten der "Exkommunizierten" betrifft, gibt es bis zum Spätmittelalter Gegenbeispiele - so hat man beispielsweise auch ungetaufte Kinder, die theoretisch keinen Anspruch auf eine Bestattung in geweihter Erde hatten, nahe der Kirchenwand bestattet, damit das Wasser, das von der Dachtraufe auf die Erdefällt ihre Gräber berührt.

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