{Apocalypto} Wie waren die Maya wirklich?

  • Also mich hat die Brutalität des Films ja ziemlich umgehauen, aber wie hoch ist nun die Wahrscheinlichkeit, dass manche Maya-Stämme wirklich so grausam waren?

    Wie ich gelesen habe, hat sich Mel Gibson bei einem Maya-Experten erkundigt, aber trotzdem hat er den Film größtenteils nach seinen eigenen Vorstellungen gedreht.

    Also, was meint ihr; haben gegnerische Stämme wirklich

    Spoiler anzeigen

    ganze Dörfer niedergebrannt und die Menschen versklavt. Und haben sie wirklich vor tausenden von Leuten die Herzen der Opfer rausgeschnitten und ihre abgetrennten Köpfe die Treppe runter rollen lassen?


    Weiß da jemand etwas mehr darüber?

    Apropos "versklavt"; jemand musste ja die großen Pyramiden gebaut haben.
    Aber was ist mit den Opfergaben?

    Es reicht langsam mit der Liebe auf Entfernung. Du ziehst sofort in mein Zimmer, lieber Kühlschrank!

  • Hi.
    Mel Gibson hat das schon recht realistisch gefilmt und erzählt. Die "alten" amerikanischen Kulturen im Süden von Nordamerika und auch in Südamerika sind von ihrer Kultur nicht zu vergleichen mit der Kultur des "edlen Wilden", wie man ihn aus Erzählungen und Filmen kennt.
    Es gab meistens einen Gottkönig um den sich Priester und der Hofstaat, also die "Edelleute" scharrten und es gab das "gemeine" Volk, das zu Frondiensten und zum arbeiten da war. Überfälle auf fremde Stämme um diese zu versklaven oder als Menschenopfer zu gebrauchen war gang und gebe in vielen dieser Kulturen.
    Und das Herz als "Lebensmotor" stellte für sie eine große Opfergabe dar, genau richtig um den Götten zu huldigen.
    Es waren große Kulturen, vergleichbar mit den Ägyptern oder Chinesen. Es waren aber wie die eben genannten auch, brutale Kulturen.
    Apocalypto zeigt meines Erachtens ziemlich klar und deutlich und auch real und wirklich, wie einige dieser Kulturen gelebt haben.
    Im Buchhandel gibt es ein paar gute Bücher über diese Kulturen. Es lohnt sich wirklich, sie zu lesen.
    Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

    Thinkfree1901

  • Der Film ist wirklich ziemlich authentisch.Nur das die Hochkulturen weniger im Süden Nordamerikas heimisch waren. Die Maya vor allem auf der Halbinsel Yucatan und die Azteken in Mexico. Die Maya haben ihren Göttern geopfert. Menschenopfer wurden allerdings eher bei "speziellen" Anlässen gebracht, wie z.B. vor Schlachten oder nach Erfolg derer, wenn die Ernten schlecht waren etc. Tausende auf einmal ist etwas übertrieben. Um einiges blutrünstiger waren die Azteken in Mexiko. Dort war es nicht unüblich, grosse Mengen an Menschenopfern darzubringen. Das Opfer wurde lebend über einen Stein gespannt, darauf hat ein Priester ihm das Herz herausgeschnitten, welches dann meistens verspeist wurde. Auch die Inka in Peru brachten Menschenopfer dar. Das Opfer musste selber auf einen hohen Berg steigen zusammen mit Priestern. Gerne wurden Kinder geopfert, weil diese noch rein waren. Man verabreichte ihnen Kokablätter gegen den Hunger und die Anstrengung. Entweder schlug man ihnen den Schädel ein oder verabreichte Gift.
    Das mag alles sehr grausam tönen. Wenn man aber bedenkt, wie die Leibeigenen bei uns im Mittelalter leben mussten. Oder wie während der Inquisition gefoltert wurde.

  • Die Azteken waren schon ein Hammer in Sachen Grausamkeit. Da wurden Kinder gequält und gefoltert, weil ihre Tränen den Regen herbeischwören sollten. Oder Frauen wurden gehäutet, weil sie der Fruchtbarkeitsgöttin somit Respekt zollen wollten.
    Das mit dem Herzrausschneiden diente dem Sonnengott, damit die Sonne jeden Tag aufs Neue scheinen solle. Also muss man sich vorstellen, das quasi jeden Morgen jemand dran glauben musste.
    Die Azteken taten das ohne jegliche Reue, denn für sie war es ein Teil ihrer Vorstellung und damit im Kontext mit der Moral.
    Es wurden sogar Kriege mit dem Ziel neue Gefangenen und damit Opfer zu haben geführt. Man nannte diese Kriege "Blumenkriege" und die Azteken kämpften gegen ihre Nachbarn.
    In Südamerika wiederum gabs das Volk der Moche, die genauso brutale Rituale hatten. Bei einem wurde den Opfern das Fleisch von den Knochen geschält und die Skelette um einen Tisch versammelt, damit der Lebende mit den Toten zusammen feiern konnte. Auch das hatte wie man sieht einen religiösen Background.

    Manche Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.
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    Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen..
       

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  • Man muss das halt in einem religiösen Kontext sehen, denn für die präkolumbianische (vor der Entdeckung von Kolumbus) war das ein Teil des Alltags. Und man mag es kaum glauben, die meisten die bei den Opferungen dran glauben mussten, taten das sogar freiwillig.

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  • die zeit kolumbus in europa war auch nicht sooo viel besser...also ich glaube ich hätte die inquisition jetzt nicht soooo entspannend gefunden ;)

  • Sicher die Europäer waren auch nicht grad zimperlich, wenns um Menschenleben ging. Man denke da an den Blutadler der Wikinger oder die Moorleichen der Germanen oder eben die Samhainfeuer der Kelten.

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  • und auch in Eurasien gab es Menschenopfer - auch wenn die Bibel kein vom Himmel gefallenes Buch ist: Die Geschichte um Abraham und Isaak spielt auf das Ende der Menschenopfer in diesem Kulturkreis an.

    Denken können sehr Wenige, aber Meinungen wollen Alle haben

    desipere est juris gentium

    [Schopenhauer]

    :twisted:

  • und auch in Eurasien gab es Menschenopfer - auch wenn die Bibel kein vom Himmel gefallenes Buch ist

    Darüber lässt sich streiten. Je nach persönlichem Standpunkt.

    Es kommen Menschenopfer in so ziemlich jedem Kulturkreis vor. Bei den gebildeten Völkern wie den Römern und Griechen, als auch bei den "wilden" Barbaren.
    So ziemlich hatte das das einen religiösen Background.

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