[Butterfly Effect] Evans Stigmata

Als sich Evan in der Vergangenheit die Wunden an den Händen zufügt, um seinen Zellengenossen zu überzeugen, kann das eigentlich gar nicht funktionieren:
Wenn er sich die Wunden nämlich in der Vergangenheit zufügt, so hat er die Narben bereits bei seiner Verhaftung (und noch früher). Der Zellenkumpane hätte also nicht überzeugt sein sollen, da er Evan nur mit diesen Narben kennt, er hatte sie bereits, als er in die Zelle kam.

wenn das so wäre würde sich allerdings jede Person im Film an jede Änderung erinnern. Es ist aber doch eindeutig so, dass sich immer nur er an die "falschen" Vergangenheiten erinnert, warum also jetzt auch sein Zellenkumpel?

In dieser Situation geht es im Grunde doch um die Erinnerung, nämlich um die des Zellenkumpanen (weiß irgendwer den Namen?). Durch die Änderung, die die Narben Sichtbar macht, müsste er auch die Erinnerung des Zellenkumpanen (langsam geht mir das Wort auf die Nerven) geändert haben. Da das sonst auch immer der Fall war: Niemand bemerkt zum Beispiel, dass Evans Arme "plötzlich" verkrüppelt werden, da sie "wissen", dass das schon "immer" seit dem Unfall mit dem Dynamit so war. Ebenso müsste der Zellekumpel "wissen", dass Evan die Stigmata schon "immer" hatte. Wäre es anders, würden sich plötzlich alle Wundern, warum Evan plötzlich Behindert ist (in dem Teil wo er seine Arme verliert).
Ich will hier übrigens keine Diskussion über Zeitreisen vom Zaun brechen, da dies immer nur reine Spekulation wäre. Ich will nur sagen, dass der Film sich in seiner Darstellung der Zeitreisen Widerspricht, was doch als Film-Fehler gelten würde, oder?

naja nicht immer hat das so gravierende änderungen: z.b. beim erstenmal verbrennt er sich mit der Zigarette (wohl weil er so geschockt ist) und hat dann plötzlich die Narbe und sonst eigentlich nichts geändert, also kann es gut sein, dass seine Wunden an den Händen sonst keine sehr gravierenden änderungen hervorrufen, die er bemerkt (vielleicht kann er ja trotzdem noch schreiben), was ich viel krasser bei dem Film finde ist, dass er sich nur über das Schicksal seiner Freunde gedanken macht. Im Grunde hätten seine Handlungen auch andere Dinge verändern können und zum Tode Unbekannter führen können (Was ist zum beispiel mit dem Gothic passiert, der erst sein Zimmerkumpel war? Selbstmord, weil er keine Freunde hat?)
So gesehen könnten seine Wunden subtile Änderungen, die für den Film nicht relevant sind und deshalb nicht gezeigt wurden (z.B. Als kleiner Junge mit Stigmata verwirrt er einen zufällig im Krankenhaus anwesenden Muslim, der daraufhin zum christlichen Glauben konvertiert und mit seiner kompletten Familie in Streit gerät .... aber das wäre eine andere Geschichte, die nichts mit der Filmhandlung zu tun hat), hervorgerufen haben.
Die Problematik die dahinter steckt und die anscheindend nur sein Vater kapiert hat, ist doch die, dass die am Ende von ihm gewählte alternative Realität für viele Menschen, die er nicht mal bemerkt, ganz gravierende Unterschiede bedeuten, worauf ja auch im Filmtitel angespielt wird: Hier schlägt ein Schmetterling mit den Flügeln und in China fällt ein Sack Reis um.
Aber wen kümmerts schon wenn in China ein Sack Reis umfällt

muss mich gerade korrigieren, im Grunde opfert er sich im Directors Cut wohl nicht nur für seine Freunde

Im Directors Cut verursacht irgendwie er irgendwie eine Fehlgeburt bei seiner eigenen Geburt (siehe Filmkritik), da so wie ich den Film verstehe er einsieht, dass er nicht auf diese Welt gehört, und er seine Eingriffe wieder rückgängig macht, so gesehen opfert er sich für die ganze Welt.