Ich hab' bisserl mal durchgestöbert, und da wollte ich hier kurz Kritik geben.
Story:
Da ist der größte Schwachpunkt des Filmes und auch allgemein von Anderson.
In sich klingt die Story gar nicht so übel: Ein Mannschaft findet ein verschollenes Raumschiff. Dieser ist natürlicherweise leer und seltsam. Die Mannschaft kriegt plötzlich mit offenbar gezielt eingesetzter Angst zu tun.
Am Ende überleben dann nur wenige.
Klingt alles irgendwie vertraut...klar, es gibt bis heute unzählige Filme, die genau dieses Schema F(ear) benutzen.
Diese eine Variante von der Umsetzung war also ganz schön holprig, und Tiefe und Logik findet man kaum. Vergiss also lieber die Story und lass dich erschrecken. Denn im Schockeffekte und Gruselmomente waren nicht so übel, auch wenn die recht vorhersehbar waren.
Schauspielern und Rollen:
Dr. Weir aka Sam Neill gefiel mir außerordentlich bis zum Schluss.
Bei dem Finish war es einfach göttlich:
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Die Überlebenden werden von einer Rettungstrupp gefunden. Der eine Astronaut hebt das Visier - zack der grinsende, vernarbte Weir. Und danach die reale Szene: "Sie sind in Sicherheit..." - "In Sicherheit." und danach klang es irgendwie nach einer bösen Lachen.
Für Laurence Fishburne war seine Rolle ein wichtiger Schritt, denn er konnte später erfolgreich Morpheus im "Matrix" annehmen.
Den Rest kenne ich mehr oder weniger nicht, aber sie hielten an Mittelmaß.
Setkulisse, Kamera und Sound:
Hier in diesen Bereich war es überdurchschnittlich gut (natürlich, wenn man auf das Jahr 1997 bezieht)! Ich mag immer wieder gerne Sci-Fi-Raumschiff-Kulissen, die waren prima umgesetzt worden. Die Kameraführung ist etwas interessant, aber wesentlich Standard. Der Sound erfüllte die Voraussetzungen für Düsterheit.
Eine kleine Nebennotiz: id-Software (u.a. Entwickler der erfolgreichen Doom-Serie) hatte einen entscheidenden Teil hier geleistet.
Damals (1997) war es eigentlich nicht üblich, dass Computerspielfirmen mitwirkend auf die Verfilmungen waren.
Fazit:
Ein etwas schlechtgemachter Gruselfilm mit viel brachliegendem Potenzial. Aber der beste Film (außer RE 1) von P.W.S. Anderson, finde ich.
Anmerkungen:
Dieser Film enthält bzw. verursachte viele versteckte Gags:
- Lewis & Clark, der Name von der Suchraumschiff, hießen auch die Pioniere, die nach einer Weg nach Westen Amerikas suchten
- Event Horizon (Ereignishorizont) ist der Ort an einer Schwarzen Loch, wo das Licht aufgrund gewaltiger Gravitation „verschwindet“
- Für den Film ist „Event Horizon“ bewusst phonetisch mit „Evil“ und „Horror“ verwandt
- auf Filmpostern steht „Im Weltall hört niemand deine Schreie“, dieses Zitat wird auch in Doom-Reihe verwendet. Des Weiteren ist dieser Satz recht ähnlich gegenüber dem Untertitel von „Alien“:
„Im Weltraum hört dich niemand schreien“
- im Computerspiel F.E.A.R. existieren ein paar Zeitschriften mit folgende Überschriften: „Event Horizon found“
- die Raumkrümmung basiert auf den sog. Einstein-Rosen-Brücke (Die Szene mit Dr. Weir, der mittels Falten des Papiers die Theorie erklärt) existiert wirklich
- ein X-Wing-Raumjäger von Star Wars ist als eine Antenne getarnt.