Und wieder mal was neues vom Typ japanischer Action-Splatter.
Story:
In Tokyo wurde die Polizei privatisiert, um das Verbrechen effetkvier bekämpfen zu können. Doch genau jetzt tauchen so genannte Maschinen auf; Menschen, denen nach Verlust eines Körperteils ein neues wächst - inklusive Waffe. Ruka, die Ziehtochter des Polizeichefs, soll für Ordnung sorgen...
Kritik:
Es ist schwierig, eine sinnvolle Kritik für diesen Film zu schreiben. Das liegt vor allem an der ganzen Aufmachung des Films. Menschen, denen Kettensägen aus dem Arm wachsen, eine Frau mit Krokodilmaul als Unterleib, einen Mann mit schießendem Mutanten-Penis...Ich könnte ewig so weitermachen, der Film hat unzählige skurrile und lustige Einfälle; dafür gibt es einen großen Pluspunkt.
Die Schauspieler sind gut; nicht herausragend, aber erfüllen ihre Pflicht. Allein die hübsche Ruka macht den Film sehenswert.
Die Musik besteht aus flotten Pop-Songs und etwas Synthesizerunterstützung; wirkt zwar nicht immer passend, aber untermalt die meisten Szenen gut.
Die Dialoge sind nicht von Welt, aber bei einem Titel wie Tokyo Gore Police erwartet man auch keine Shakespear-Dialoge. Die deutschen Synchronsprecher gehen zwar in Ordnung, aber im englischen klingt es doch besser.
Die Effekte machen, wer hätte es gedacht, den größten Teil des Films aus. Blut suppt literweise gegen den Bildschirm, und Körperteile gehen fröhlich auf Reisen. Allerdings muss man sich an ein paar Sachen gewöhnen:
1. Japanische Menschen haben mehrere dutzend Liter Blut - wenn einem Mann die Hände abgeschlagen werden, spritzt das Blut wie bei einem Rasensprenkler.
2. Besagtes Blut wirkt eher wie rot-gefärbtes Wasser.
3. Auch im Bezug auf menschliche Anatomie lässt man hier und da etwas Freiraum.
Die Effekte sind größtenteils handgemacht, hier und da kommt etwas CGI vor; aber auch mal ein eindeutiger Puppenarm, der einfach nur rot angemalt wurde.
Was ich sehr interessant finde: der Film bietet auch Kritik, und zwar ähnlich wie Starship Troopers. Immer wieder werden 'Werbespots' gezeigt, etwa für ein Samuraischwert, Ritzer für Mädchen oder der Wii-Remote-Execution; es gibt sogar einen Stopt-Harakiru-Werbespot. Diese thematisieren eben jene gesellschaftliche Phänomene und Probleme. So etwas findet man bei einem solchen Film wirklich nur selten.
Fazit:
Der Film ist sicherlich nicht jedermanns Sache, nicht zuletzt dadurch, dass er fast nur von den übertriebenen Gewaltexzessen lebt.
Aber trotz, oder gerade durch diese Gewalt in Verbindung mit der Kritik macht der Film Spaß. Hirn ausschalten, ein kühles Bier nehmen, und sich in aller Ruhe von einem der skurrilsten Filme der letzten Zeit berieseln lassen.
Für den ganzen Spaß gibts von mir
8/10 Maschinen
Hinweis zur Fassung aus DTLD: ich kann davon nur abraten, denn wie Schnittebrichte bereits berichtete, entbehrt diese gegenüber der ungekürzten Fassung 7:36 min.