In einer Zukunft, in der nahezu die Unsterblichkeit erzielt wurde, lebt der letzte sterbliche Mensch, Nemo Nobody, mit seinen 118 Jahren seinen letzten Stunden entgegen. Dabei erzählt er dem Journalisten von seinem Leben, welches er anscheinend auf eine vielseitige Weise geführt hat.
Klingt ziemlich nach einer Biografieverfilmung, ist aber viel mehr als das. Die Story ist komplex und sehr verworren. Vor allem während der ersten Viertel Stunde springen die Bilder hin und her, die Szenarien wechseln sich ständig ab und man versteht garnicht, was das sein soll. Christopher Nolans verzwickte oder chronologisch durcheinandergewirbelten Szenarien sind dagegen fast wie ein Kinderbuch.
Erst im Laufe des Films finden diese Szenarien nach und nach ihr Grundgerüst.
Zwischen den Lebensabschnitten von Nemo wird sehr stark auf philosophische Fragen eingegangen, die Chaostheorie wird schön bildlich dargestellt, aber allen voran überragt die Möglichkeit des allwissenden Erzählers, der seine Entscheidungen nach und nach beeinflussen kann, ähnlich wie bei Butterfly Effect.
Verschiedene Schlüsselszenen zeigen den Protagonisten in diversen Positionen, in denen er mehrere Möglichkeiten hat irgendwie zu handeln oder etwas zu sagen und es ist interessant, anzusehen, welche Auswirkungen diese Entscheidungen mit sich bringen.
Zwischendurch erzählt Jared Leto als ein Moderator über die verschiedenen Raum-Zeit-Theorien, welche sehr interessant und bildlich gestaltet sind.
Der Soundtrack ist überaus vielseitig, und immer irgendwie passend zum Thema - für Kinder, für Erwachsene, traurig, dramatisch, fröhlich, glücklich.
Die Schauspieler sind ebenfalls ganz toll - Jared Leto ist wie geschaffen für surreale Filme wie z.B. Requiem for a Dream. Die anderen Schauspieler(inen) wechseln sich in regelmäßigen Abständen ab.
Ein ziemlich sehenswerter Film!
9/10 Entscheidungen