Story:
Nachdem eine Armee von Umbrella-Soldaten am Ende von Afterlife auf die Arkadia zuflogen, beginnt der (kurze) Kampf. Nach einer Explosion wacht Alice in einer Einrichtung von Umbrella auf und sieht sich neuen Verbündeten, aber neuen Feinden gegenüber ...
Kritik:
Das wichtigste vorneweg: wem Resident Evil: Afterlife nicht gefiel, der wird mit Retribution auch keine Freude haben. Zuviele Dinge sind gleichbeblieben oder zumindestens ähnlich.
Auch im 5. Teil überwiegt die Optik der Schauspieler ihre Leistungen; mit Barry, Ada Wong und Leon S. Kennedy wurden zudem gleich drei neue, aber RE-Veteranen sehr vertraute Gesichter eingeführt. Positiv: Leon und Barry kommen ohne übertriebens Macho-Gehabe aus, sind relativ ruhig und drängen sich nicht in den Vordergrund. Schade ist, dass Chris und Claire diesmal fehzlen und auch Wesker nur wenig Screen-Time bekommen hat. Zumal sein Part diesmal ein wenig unglaubwürdig wirkt. Ebenfalls traurig ist die Rückkehr einiger bekannter Gesichter, denn diese haben keinen besonderen Part bekommen und dienen nur als Marionetten.
Die Dialoge dienen einzig und alleine dazu, die ohnehin dünne Story voranzutreiben; aber gut, eine Stärke der RE-Reihe waren sie sowieso nie. Dafür gibt es hier und da ein paar flotte Sprüche, welche einen gewissen humoristischen Unterton haben.
Der Soundtrack überraschte mich doch etwas, erinnerte er doch sehr an den Film Tron Legacy. Interessanterweise war er stellenweise etwas passender als manche der Rock-Lieder aus Afterlife.
Atmosphärisch ist der Film nicht anders als Afterlife. Schön jedoch: man hat einige Elemente des ersten Resident Evil wieder eingebaut, z.B. einen 3D-Ansicht des Komplexes inklusive der Position der Protagonisten. Auch gibt es ein paar fiese Überraschungsmomente, welche zwar nicht revolutionär sind, aber ihren Zweck erfüllen.
Mutanten gibt es (bis auf die Kipepeo, die es im Trailer zu sehen gab - welche aber nur kurz auftauchen) keine neuen, dafür auch hier ein paar altbekannte Gesichter aus vorherigen Teilen.
Gewaltmäßig ist Retribution wie Afterlife: es gibt viele Schießereien, viele Einschüsse, viel Blut, aber auch viel CGI. Die Kämpfe sind diesmal etwas besser als in Afterlife, auch wenn es am Ende drei völlig unnötige Röntgen-Aufnahmen gibt, die uns zeigen sollen, was verletzt wurde. Ein Highlight für mich war ein Kampf zu Beginn, bei dem Alice nur mit Kette und Pistole eine Schar Zombies erledigt.
Den 3D-Effekt beschränkt Retribution wie Afterlife darauf, ein paar Gegenstände auf den Zuschauer zufliegen zu lassen; auch hier wird eine Szene aus Afterlife wiederholt. Gut, der Schneefall wirkte plastisch, aber das wars fast auch schon.
Fazit:
Ähnlich wie die Spiele-Reihe bewegt sich auch die Film-Reihe weg vom Horror, hin zur Brachial-Action. Dennoch hat mich der Film unterhalten, da er genau das lieferte, was ich erwartet habe: makellose Action mit Untoten und Mutanten. Schade ist, dass der Film an einigen Stellen zu sehr nach Recycling wirkt und das plötzliche Ende zu offen ist. Aber ein Director's Cut wurde angekündigt, vielleicht behebt dieser ein paar Lücken.
8.8/10 Simulationen