Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
Jahr: 2011
Regie: Emanuele De Santi
Inhalt:
Willkommen in Heaven Valley - eine Stadt, die vom Mafiaboss Denny beherrscht wird. Eigentlich wollen Adam und seine Freundin nur ein ruhiges Leben, doch aufgrund ihrer Schulden bei Danny lässt dieser sie unbarmherzig hinrichten. Voller Zorn und Wut macht sich Adam auf einen blutigen Vergeltungspfad, begleitet von einem Dämon ...
Kritik:
The Crow trifft The Darkness trifft Martial Arts. So könnte man Adam Chaplin kurz und knackig beschreiben. Wer hier eine tiefgründige Story erwartet, oder umfangreiche, ausgearbeitet Figuren, wird schnell eines besseren belehrt.
Emanuele De Santi gibt sich alle Mühe, die Figur es Adam zu verwirklichen. Wortkarg, gnadenlos, bedrohlich - im Rahmen des Drehbuchs und der Möglichkeiten sehr gut gespielt. Lediglich in den ruhigen Momenten mit seiner Freundin schwächelt der Protagonist etwas.
Die anderen Figuren dienen eher als Platzfüller, und segnen entweder schnell das Zeitliche oder kommen nur kurz zum Vorschein. Lediglich Christian Riva als genannten Denny sticht noch ein wenig hervor.
Die Geschichte mag zwar wenig neu sein und kommt auch nicht mit überraschenden Wendungen oder großen Offenbarungen daher, ist aber geradlinig und konsequent erzählt.
Die Örtlichkeiten sind, gemssen an dem beschränken Budget, gut gewählt, und vermitteln eine gewisse Dystopie und Hoffnungslosigkeit. Abwechslung ist jedoch nicht gegeben.
Die Musik besteht vorwiegend aus Synthesizern und ähnlichen Instrumenten, ist jedoch nicht aufdringlich (was bei solchen Klängen durchaus vorkommt) und untermalt die wichtigsten Szenen gut.
Die Kamera macht eine gute Arbeit und kombiniert ruhige Fahrten mit schnellen, effektvollen Schnitten - vor allem in den Kampfszenen.
Und aus denen besteht der größte Teil des Films. Diese sind zum Teil sehr effektvoll in Szene gesetzt, und völlig over-the-top. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Mit Flüssigkeiten und anderen Anhängseln des Körpers wird nicht gegeizt, die Suppe fließt deftig. Dabei kommt ein interessantes Verfahren zur Anwendung: Hyperrealistic Anime Blood Simulation; das erlaubt es, Blut in hoher Geschwindigkeit zu verspritzen, ohne dass es "verdampft".
Getrübt wird das ganze nur dadurch, dass manche der Splattereffekte (jedoch nicht das Blut) mehr schlecht als recht am PC getrickst wurden. Allerdings betrifft dies nur einen kleinen Teil.
Fazit:
Ein passendes Fazit für Adam Chaplin zu finden ist schwierig; das mag daran liegen, dass er fernab der Qualität einer Großproduktion liegt. Das der Film dennoch unterhält, liegt an den ultrablutigen, erstklassig in Szene gesetzten Kämpfen und der dystopischen Atmosphäre, getrieben von einer konsequent umgesetzten (aber nicht neuen) Story. Aber bitte nicht die FSK-Version kaufen, denn die entbehrt 24 (!) Minuten (von 84 Min.).
9.2/10 Faustischen Pakten