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Jahr: 2012
Regie: Giuliano Giacomelli, Edo Tagliavini, Domiziano Cristopharo, Donatello Della Pepa
Inhalt: Edgar Allan Poe, Meister des Grauens und des Unheimlichen, sorgt seit mehr als 100 Jahren für Schrecken und Gänsehaut. 8 Regisseure verfilmten seine spannendsten Geschichten auf eine sehr persönliche und moderne Art. Visionär, explizit und schonungslos werden 7 Werke des Meisters in "POE - Project of Evil" neu interpretiert.
Kritik: Mit P.O.E. - Project of Evil erwartet den geneigten Horrorfan eine Anthologie zum Thema Poe. Wieso nicht, immerhin liefert der begnadete Autor viele Geschichten, die guten Stoff für Horror bieten. Und das es sich um Kurzgeschichten handelt, muss man sie mit 90-Minuten-Filmen nicht unnötig aufblähen. Allerdings kann man sie, wie diese Anthologie leidlich beweist, trotzdem mit der Katze zusammen einmauern.
Die Grube und das Pendel
Die erste Geschichte handelt von einem namenlosen Mann, welcher in einem vollkommen weißem Raum gefangen ist, in dem sich nur ein schwarzes Loch befindet, dass immer größer wird.
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Zu Beginn möchte man noch hoffen, dass die Episode nah an der Vorlage ist. Doch stattdessen erwartet uns nur das größer werdende Loch, zusammen mit einem unklaren Bildschirm, der verrät, dass es sich um eine Art Test handeln muss. Das namensgebende Pendel fehlt gänzlich. Zudem ist das Loch von schlechtestem CGI.
3/10 Experimenten
Alleine
Gefesselt an einen Stuhl, muss sich ein Mann mit einem Opfer seines früheren Spotts auseinandersetzen.
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Bitte was? Man hat aus einem 22 Zeilen-Gedicht, in der es um den Verlust durch den Tod geht, eine Foltergeschichte gesponnen, die gegen Ende fast schon an Hostel oder SAW erinnert? Gute Effekte, der Rest ist nichtmal Durchschnitt.
2/10 Beinen
Atemnot
Während einer Aufnahme verliert ein Pornodarsteller seinen Atem. Das birgt größere Gefahren, als er erahnen kann.
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Von der Grundidee nah am Original, bis auf das ganze Szenario drumherum. Ein paar blutige und gut gemachte Effekte gibt es zu bewundern, und einen kleinen Twist am Ende. Zudem ist das ganze im klassischen S/W gehalten, Dialoge werden nur im Textformat präsentiert.
5/10 Erpressungen
Die Morde in der Morgue Street
Für zwei Prostituierte ist es nur ien gewöhnlicher Abend mit Kundschaft, doch schnell entwickelt ein unerwarteter Gast ein mörderisches Eigenleben.
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Weist Parallelen zum Original auf, würzt das ganze aber mit zuviel Sex. Die Effekte wirken billig.
2/10 Rasiermesser
Das verräterische Herz[/b]
Nach einem One-Night-Stand tötet ein älterer Mann seinen jungen Liebhaber ob dessen Augen und wandert anschließend durch die Welt.
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Abgesehen vom Mord ob der Augen findet sich keine Idee des Originals. Eine der schlechtesten Geschichten der Anthalogie. Darsteller, Atmosphäre - alles nicht der Rede wert.
0/10 Morde
[I]Das System des Dr. Teer und Prof. Feder
Bei seinem Besuch in einer Irrenanstalt muss ein Journalist feststellen, dass das ehemals eigensinnige Heilungsverfahren zu Gunsten eines radikaleren gekippt wurde.
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Diese Geschichte lässt sich vor allem mit einem Wort beschreiben: Wirr. Viele Fragmente des Originals werden aufgegriffen, jedoch nur unbefriedigend ausgearbeitet. Das Ende lässt mehr Fragen offen, als überhaupt geklärt werden könnte.
4.5/10 Insassen
Lebendig begraben
Einer der Albträume vieler Menschen wird für diesen Mann Realität.
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Schöner start, wenn auch entfernt vom Original; bis man am Ende die Bombe knallen lässt und uns Zombies präsentiert. Verfehlt die Geschichte nicht, sondern schießt in die entgegengesetzte Richtung.
1.5/10 Feuerzeugen
Wirklich herausragend ist keine der Episoden. Die Handlung ist entweder überladen und wirr, oder gar nicht vorhanden. Die Darsteller machen ihre Sache zum Teil gut, zum Teil aber nicht. Musikalisch gibt es indes nichts auszusetzen, und die meisten der blutigen Effekte sind handgemacht.
Was wünschenswert gewesen wäre: Eine Rahmenhandlung, die das ganze etwas mehr umfasst.
Fazit: P.O.E. - Project of Evil möchte vor allem eins: Schocken. Mit Sex, viel Nackheit und Gore. Das gelingt auch, allerdings weniger, als man gehofft hatte. Denn anstatt die Vorlagen in Sachen Grusel, Wahnsinn und Atmosphäre auszureizen, versucht man hier eher, im Fahrwasser von Filmen wie Hostel, SAW, A Serbien Film und Konsorten mitzuschwimmen. Schockierend uninspiriert. Warum man dazu den Name Poe braucht, bleibt fraglich. Aber auch unabhängig vom Name sind die Episoden nicht berauschend. Dann lieber S-VHS, The ABCs of Death oder Trick 'r' Treat.