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Jahr: 2004
Regie: Mamoru Kambe
Genre: Action, Drama, Etchi
Geschichte:
Die junge Nyu wird vom Studentenpärchen Kota und Yuka nackt und erinnerungslos am Strand gefunden. Sie kommt bei ihnen unter und versucht, ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten unter Kontrolle zu bringen. Sie ist ein so genannter Diclonius, ein Mensch mit zwei Hörnern und unsichtbaren Armen, die durch telekinetische Kräfte gesteuert werden und einen Menschen innerhalb weniger Sekunden zerstören können. Mitarbeiter des Forschungslabors, aus dem sie floh, sind hinter ihr her, um sie mit aller Gewalt wieder einzufangen.
Kritik:
Animes. Von manchen gehasst, von anderen vergöttert, und (vor allem in Japan) stets im dutzend auf den Markt geworfen, mit deutlichen Qualitätsunterschieden. Elfen Lied gehört zweifelsfrei zu den Bekannteren, und, soviel sei schon gesagt, das zu Recht.
Der erste (und beinah einzige) Negativpunkt ist, dass der Anime nur die ersten 70 Kapitel des Mangas umsetzt, und danach die Geschichte unabhängig von diesem weitererzählt. Hier werden Erinnungen zu Hellsing wach (welcher das allerdings durch einen genialen OVA wieder ausgemerzt hat).
Doch abgesehen davon bietet Elfen Lied so ziemlich alles, was den Manga so gut macht. Zum einen viel Gewalt in Form von massenweise Blut, abgetrennter Gliedmaßen, zerteilter und/oder enthaupteter Körper. Dabei wird ohne große Wackelei und hektische Schnitte voll draufgehalten.
Zum zweiten, neben den blutigen Szenen, bietet Elfen Lied mindestens ebensoviel Nacktheit. Löblich ist, dass der Intimbereich stets ausgeblendet/bedeckt wird, sodass der Anime sich davor bewahrt, zum Hentai zu werden. Mit Nacktheit und Blut wäre der Fan-Service somit abgedeckt, was bleibt noch?
Nun, eine interessante und fesselnde Geschichte mit vielen, mitunter sehr komplexen Charakteren. Oftmals wird die Vergangenheit der einzelnen Figuren erst nach und nach enthüllt, bis sich schließlich ein Gesamtbild ergibt. Zudem werden viele Einzelschicksale miteinander verknüpft. Trotzdem bleibt die Handlung linear, übersichtlich und spannend.
Das dabei auch viele Emotionen aufkommen, dürfte klar sein. Diese fügen sich wunderbar ein und sind stets nachvollziehbar. Selbst die kleinen, humorvollen Unterbrechungen stören nicht, ebensowenig die melancholischen Momente.
Am Zeichenstil gibt es nicht viel zu kritisieren; er begeistert mit schönen Hintergründen und viel Farbe, wobei die Proportionen der Figuren im Vergleich zu anderen Animes nicht zu übertrieben, wenngleich etwas abseits der "normalen" Proportionen sind. Die Musik untermalt das ganze passend, und das melancholische Intro (Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.) bekommt deindeutig einen Pluspunkt. Nur das Outro vermag es nicht, zu begeistern.
Fazit:
Elfen Lied hat sich seinen Kultstatus zurecht verdient. Ähnlich wie Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. lotet er Grenzen aus (wenngleich andere und teils mehr als die Vampir-Action), wandert schon regelrecht zwischen den Extremen. Das Spiel zwischen Brutalität und Niedlichkeit, zwischen Humor und Melancholie, gelingt dem Anime zweifelsfrei. "Zeichentrick" für Erwachsene, die nur empfohlen werden kann.
10/10 Diclonii