{Syriana} Einfach Klasse

  • Eines gleich mal vorweg: Syriana ist kein Popcorn-Kino, Syriana ist ein sehr ernster Film der zum Nachdenken anregen soll und das auch wirklich tut.

    Regisseur Gaghan teilt die Story auf und fügt sie behutsam gegen Ende des Filmes zusammen. Für das Publikum entsteht so ein Gesamtbild, daß uns eines der vielen Probleme auf unserem Planeten vermittelt.

    Syriana ist ein sehr kritischer Film zu aktuellen Geschehnissen den soviele Menschen wie möglich sehen sollten.

    Wo Soderbergh (Produzent) und Clooney – das Gewissen von Hollywood – draufsteht, ist (bis auf Solaris) wirklich gutes drinnen.

    Die schauspielerischen Leistungen sind vor allem von den Herren Clooney, Damon und Wright sehr hoch einzuschätzen, aber eigentlich ist der gesamt Film sehr gut gecastet.

    5 von 5 Pipelines

    Everybody be cool ... you be cool!

    Sure, Kill Bill's a violent movie. But it's a Tarantino movie.
    You don't go to see Metallica and ask the fu**ers to turn the music down.
    - Quentin Tarantino

  • Also teilweise Teile ich deine Meinung über den Film. Er regt sicher zum Nachdenken an und ist ernst. Der Herr Clooney spielt auf jedenfall einen seiner besseren Filme. Der Herr Wright ist vorallem in einer für ihn, zumindest aus meiner Sicht, neuen ruhigen Rolle zusehen die aber nach meiner Meinung hauptsächlich von der (im ganzen Film) guten Maske für einen guten Eindruck sorgt. Herr Damon liefert für mich eher eine für ihn durchschnittliche Leistung ab.
    Den Film an sich finde ich zu lang, es sind viele überflüssige Szenen drin und auch einige die einfach nicht in den restlichen Stil passen.

    Spoiler anzeigen

    So dezent wie die Birnen flackern als der Sohn von Bryan Woodman in den Pool springt, als Zeichen für etwas schreckliches das nicht ausführlich dargestellt wird oder die Weisse Abblende von der Explosion am Schluss. So überflüssig und unnötig in die Länge gezogen ist die Szene in der Bob seine Fingernägel verliert.

    Klar diese Szene soll die Brutalität von Mussawi darstellen aber das würde auch aus der späteren Szene deutlich in der sich Bob an dem Automaten bedient. Es führt nur dazu das die Antipathie gegen den Terroroisten verstärkt wird. Und das kann dieser Film wirklich gut, er baut gezielt Antipathien beim Publikum auf. Amerikanischer Kapitalismus, CIA, Megakonzerne, Koranschulen... . Vielleicht ist es das Unwissen was ich mit den meisten anderen Kinobesuchern vermutlich gemein habe, aber ich glaube dieser Film basiert nicht auf einer wahren Begebenheit, man kann als Zuschauer keinesfalls beurteilen was daran wahr ist und was Fiktion. Klar möchten wir alle glauben das die Amis Ränke schmieden und das mag ja auch vielleicht stimmen oder auch nicht aber im Endeffekt können wir das nicht beurteilen. Was bleibt ist die Antipathie die der Film aufbaut und die man allzu leicht, weil man es nicht besser weiss, übernimmt. Ich finde man darf so ein heikles Thema wie den Nahen Osten nicht so in einem Film darstellen, dass der Zuschauer nicht weis was Wahrheit und was Fiktion ist und damit die Fiktion als Wahrheit übernimmt.
    Insgesamt finde ich den Film gut gemacht, mit einigen guten Schauspielerischen Leistungen aber eben auch den genannten Schwächen. Falls er einen Zuschauer dazu bringt, sich mit der Realität im Nahen Osten zu befassen, ist er sogar ein besonders guter Film.

  • Zitat von Jakaal
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    So dezent wie die Birnen flackern als der Sohn von Bryan Woodman in den Pool springt, als Zeichen für etwas schreckliches das nicht ausführlich dargestellt wird oder die Weisse Abblende von der Explosion am Schluss. So überflüssig und unnötig in die Länge gezogen ist die Szene in der Bob seine Fingernägel verliert

    .

    Solche Dinge solltest du besser spoilern, es gibt doch noch einige die den Film noch nicht gesehen haben. :wink:

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  • Zitat von Jakaal

    Ich finde man darf so ein heikles Thema wie den Nahen Osten nicht so in einem Film darstellen, dass der Zuschauer nicht weis was Wahrheit und was Fiktion ist und damit die Fiktion als Wahrheit übernimmt.


    Aber wenn man es nicht in einem Film darstellt, wie erfährt die Welt dann davon?
    Und ich denke, jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden, was daran Fiktion und was Wirklichkeit ist. So ganz neu ist das Thema ja nun doch nicht.

    Seid gegrüßt, gute Frau, ich bin Arthus, König der Britannier. Wessen Schloß ist das?
    König von Wem?
    Der Briten.
    Wer sind denn Britten?
    Wir alle, alle sind wir Briten. Und ich bin euer König.
    Is mir neu, dass wir nen König haben. Ich dachte, wir wären autonomes Kollektiv.

  • Die Frage ist doch ob es die Welt überhaupt erfahren sollte. Denn ändern kann es sowieso niemand außer die direkt Beteiligten. Es ist nur ein weiterer Punkt auf der langen Liste von Dingen die wir hören uns aufregen und denken wie so was möglich ist. Wenn wir noch die Bauern von vor 200 Jahren wären hätten wir nichts erfahren und uns auch nicht drum geschert und genauso hilflos wie die Bauern vor 200 Jahren vor einem solchen fernen vielleicht irgendwann mal für sie direkt spürbaren Problem gestanden hätten, stehen wir heute immernoch davor. Während in unserem Land auf dem Bürgersteig Obdachlose liegen an denen wir ohne etwas zu tun vorbei gehen.
    Des Weiteren habe ich nie behauptet das sich die Leute keine Meinung bilden sollen, nur bitte nicht auf der Basis einer polarisierenden Fiktion.

  • Wieso sollte es die Welt nicht erfahren?
    Die Einstellung, das man nicht ändern kann, ist so ziemlich das dümmste, was es gibt. Genau das wollen solche Leute doch. Das man sich nicht wehrt und alles mit sich geschehen lässt.
    Und da wir keine Bauern vor 200 Jahren mehr sind, sollte es uns schon etwas scheren, das zum Beispiel die Ölpreise in die Höhe schießen, nur damit ein paar Reiche noch reicher werden. Solche Probleme sind nicht in unerreichbarer Ferne, sie treffen uns auch heute schon hier und überall auf der Welt.

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  • Zitat von jaguar

    Wieso sollte es die Welt nicht erfahren?
    Die Einstellung, das man nicht ändern kann, ist so ziemlich das dümmste, was es gibt.


    Ich denke du hast nicht ganz verstanden was ich meine. Die Einstellung das man alles auf der Welt ändern kann, wenn man nur Bescheid weiss ist ja durchaus löblich, aber genauso naiv. Vielleicht kenne ich mich da auch nicht genug aus aber es gibt aus meiner Sicht da keine Nennenswerten Eingreif Möglichkeiten. Die Vorstellung das man alles ändern kann wenn man nur will ist die selbe Sache die Menschen dazu bringt an Götter zu glauben. Entweder man hat selber die Verantwortung oder man überträgt sie an eine Transzendenz. Was man wirklich selbst beeinflußen kann sind Dinge die Vorort sind, an denen man selber teilnehmen kann, wo man selbst aus einer kleinen Gruppe eine große machen kann, die auch tatsächlich etwas in der Hand hat. Wenn du es geschafft hast deine eigenen Probleme in deiner Nachbarschaft, in deiner Stadt, in deinem Bundesland, in deinem Staat zu lösen, dann weist du wie man große Probleme löst und kannst dir noch größere vornehmen. Wenn heute ein Scheich hierher kommen würde, in meine Kleinstadt, für alles Lösungen hätte, weil er sich für zivilisierter und klüger hält, und wären seine Pläne noch so perfekt würden wir uns auch nicht helfen lassen.
    Ich meine ich weiss nicht wer du bist und welche Dinge du schon geändert hast, es gibt sicher Leute die aufgrund ihres Lebens behaupten können, man kann alles verändern, weil es bei ihnen aus ihrer Sicht geklappt hat, aber wenn du persöhlich noch nichts geändert hast, was im lokalen den selben Ausmasse hatte wie die Ölpreise im globalen, dann versuch erstmal was zu ändern und du wirst feststellen das es egal wie zahlreich deine Anhänger sind, sinnlos bleibt so lange du keine Druckmittel hast, es sei denn ihr seid so zahlreich das eure Masse ein Druckmittel ist, das auch was zählt. Aber mobilisiere in einem Wohlstandsstaat wie der BRD mal die Massen...

  • Ihr beide solltet einen Laberthread öffnen und darin weiter diskutieren! :lol:

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  • Jakaal: Stimmt!, So siehts aus.

    jaguar: Bist Du Dir sicher, daß wir wirklich "... keine Bauern vor 200 Jahren mehr sind..." ? Ich denke der Beitrag von CRACKED ("Ihr beide solltet einen Laberthread öffnen und darin weiter diskutieren!") sagt etwas anderes. Und der spricht m.E. für einen Großteil unserer Gesellschaft.

    Allerdings bin ich schon dafür, daß wichtige Informationen allen zugänglich sind (gemacht werden); stellt sich jedoch die Frage wer damit umgehen kann, wer sie überhaupt filtern oder beurteilen kann und noch viel wichtiger: wer das überhaupt (versuchen) will ,danke cracked (Sorry, aber Dein dummer Beitrag kam einfach zu prompt)


    itchy :twisted:

  • Zitat von itchy_96

    cracked: "260. Tag ohne Zigarette!".
    DAS also, ist weltbewegend...

    Was hast du für ein Problem?

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  • Zitat von itchy_96

    Tut mir leid, war nicht böse gemeint, aber das konnte ich mit nicht verkeifen. Ist ja toll, das Du schon seit 260 Tagen keine geraucht hast!!! :D


    itchy :twisted:

    Danke, aber auch das gehört hier nicht her! :offtopic:

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  • Jakaal:
    Ich meine ja nur, dass die Einstellung, zu denken das man sowieso nichts ändern kann, falsch ist.
    Nehmen wir mal ein Beispiel, dass näher ist: Anstehende Wahl in Deutschland. Familie Meier denkt: Was solls, da geh ich nicht hin, meine Stimme bewirkt sowieso nichts. Familie Schultz denkt dasselbe, und tausend andere vielleicht auch. Nehmen wir mal an, es gehen nur einhundert Personen in ganz Deutschland wählen. Diese hundert Stimmen werden zu hundert Prozent gesetzt. Also entscheiden einhundert Wähler die Politik eines Volkes, nur weil die anderen paar Millionen dachten, das ihr Stimme sowieso nichts bewirken kann!
    Ich gebe zu, das ist stark vereinfacht und ziemlich unrealistisch, sagt aber aus was ich denke.
    Natürlich kann man nicht alles auf der Welt ändern, aber jeder kann mit einen Stückchen seiner Meinung beitragen, wenn er sich nicht hinter den anderen versteckt, sondern sich wenigstens ein bisschen aktiv beteiligt.
    Und ich glaube nicht an Gott oder sonstiges.
    Mein Vater ist Professor und Doktor der Philosophie, mit ihm rede ich oft über solche Dinge.
    Ich schreibe hier nicht irgendein Scheiß, den ich mir mal schnell aus den Finger gesaugt habe, sondern ich denke auch über solche Dinge nach.

    Seid gegrüßt, gute Frau, ich bin Arthus, König der Britannier. Wessen Schloß ist das?
    König von Wem?
    Der Briten.
    Wer sind denn Britten?
    Wir alle, alle sind wir Briten. Und ich bin euer König.
    Is mir neu, dass wir nen König haben. Ich dachte, wir wären autonomes Kollektiv.

  • Mittlerweile hat diese Diskussion ("was kann ich bewirken?") nicht mehr viel bzw. nur noch geringfügig mit dem eigentlichen Film-Thema zu tun. Sicher, solche Themen müssen angesprochen werden, aber hier ist nicht unbedingt der richtige Platz dafür. Es darf aber gerne ein eigenes Thema eröffnet werden, solange sich dort jeder niveouvoll artikuliert. Ist leider doch ein heikles Thema.

    Bitte wieder zurück zum Film bzw. die Aussage des Filmes, ok?

    "Aber was ist, wenn es Morgen kein Morgen gibt? Heute gabs auch keins."

  • Hab den Film erst jetzt gesehen und muß wirklich sagen ich bin echt beindruckt. Das war ein Film, der mich echt vom Hocker gerissen hat.

    Okay es waren ein paar Spielereien drinnen, die der Ernsthaftigkeit des Filmes nicht gerecht wurden (neben dem Erwähten fand ich auch diese Satelliten-Szene völlig daneben) aber zum Glück waren solche Szenen eher selten.

    Einfach fantantisch der Film, vor allem weil er eben nicht alle Aspekte der Wirklichkeit aufführt. Die realle Welt ist meiner Meinung nach noch schlimmer und genau das hat mich nach dem Film nachdenklich gemacht.

    Höchstpunktzahl für den Film, egal welche Bewertung aufgeführt wird.

    distanziertes Ekel ;)

    „Ich glaube übrigens, dass das gesamte Universum mitsamt allen unseren Erinnerungen, Theorien und Religionen vor 20 Minuten vom Gott Quitzlipochtli erschaffen wurde. Wer kann mir das Gegenteil beweisen?“
    Bertrand Russell

    kleiner Grummeldrache

    Die Männer würden den Frauen gerne das letzte Wort lassen, wenn sie sicher sein könnten, daß es wirklich das letzte ist.
    Peter Ustinov

  • Ich fand den Film ziemlich.. unterdurchschnittlich.

    Nach einer halben Stunden habe ich erst Mal beschlossen, den Film nicht zu mögen. Das zweite Mal innerhalb einer Woche (nach Minority Report) darf ich sehen, wie ein Kind im Pool stirbt. Das muß ich als Papa eines kleinen Sohnes nicht sehen, Unterhaltung sieht anders aus.

    Und nach einer halben Stunden hatte ich immer noch nicht so ganz begriffen, worum es eigentlich geht. Um die ganzen Handlungsstränge zu verknüpfen müsste man den Film nach dem Ende ein 2. Mal sehen. Gut, das große Ganze ist am Ende klar, CIA killt im Ausland, Thronfolgen werden manipluliert im amerikanischen Sinn, Agenten hin und her gedreht wie es gerade passt, die Öffentlichkeit durch Bauernopfer befriedigt. Nichts neues könnte man sagen. Einen spannenden Thriller ergibt allein die Erzählweise und die ist grausig durcheinander. Am Persischen Golf gehen die Bohrrechte an die Chinesen, dann doch wieder an die Amerikaner, was die Ölfelder am Kaukasus damit zu tun haben, bleibt bis zum Ende unklar. Als die Ölkonzern Fusion die am Kaspischen Meer bohren will genehmigt wird, findet die Feier dann doch wieder am persischen Golf statt.

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