Also:
Als im frühen 8. Jahrhundert nach Christus die ersten Menschen in die Gegend kamen, wo Venedig heute liegt, befanden sich dort exakt 117 zum Großteil nur wenige Zentimenter über die Wasseroberfläche hinausragenden Inselchen, von denen die größte vielleicht die Abmessungen eines normalen Bahnhofs hatte. Da der Untergrund mit Ausnahme eines einzigen Viertels schlammig und als solches unbebaubar war, wurde dort ein künstlicher Baugrund erzeugt.
1. Unterste Schicht: ca. sieben Meter tief von Hand in den Boden gedrückte Baumstämme (eine unvorstellbare Arbeit!)
2. 25 cm Marmorplatten zur Einebung des Baugrundes.
(Wir befinden uns immer noch unter der Wasseroberfläche!)
3. Füllmaterial, meistens Steine.
Dann erst kam das Haus obendrauf. Und gewisse Gebäude bedurften natürlich keines künstlichen Untergrundes, da sie auf hartem, steinernem Boden errichtet worden waren. Katakomben gibt es selbstverständlich, anders ist auch die Existenz von Gullys nicht zu erklären.
Für einige Gebäude hat man im damals Venedig unterstehenden Istrien (heute Kroatien) ganze Landstriche abgeholzt; die Rialtobrücke steht z.B. auf nicht weniger als 110.000 Baumstämmen, von denen jeder einzelne mühsam von Hand in den Boden getrieben wurde.