Ich fand die drei Musketiere eigentlich ganz nett. Klar ist die Story nicht weltbewegend, aber wer aus der auch schon eher unsubtilen, klassischen gut gegen böse-Vorlage nen oscarreifes Drehbuch herausholen soll, tut mir Leid Die Art Di und die Kulissen waren toll (nur wegen des Films bin ich letzten Dezember nach Bamberg gefahren), und die Charaktere sympathisch. Und das lustige Pferd von D'Artagnan Die 90er Variante ist allerdings besser, da gebe ich Recht.
Apropos Pferd, ich war die Woche noch in
Gefährten (War Horse)
Ein englischer Bauer kauft aus einer Laune heraus keinen Ackergaul, sondern ein Vollblut - obwohl ihn und seine Familie das beinahe in die Involvenz treibt. Sein Sohn reitet das Tier zu, und beide entwickeln eine Freundschaft zueinander - bis sie getrennt werden, da das Pferd in die Armee eingezogen wird: Der 1. Weltkrieg beginnt.
Gefährten ist zweieinhalb Stunden lang und lässt sich viel Zeit mit der Charakterentwicklung und seinen Nebenfiguren. Das tut im Zeitalter der schnellen Schnitte und flotten Dialoge/Handlungen wirklich gut, man kann sich in die Geschichte einfinden und kommt auch nie wirklich an den Punkt, während der Kriegshandlungen Partei zu ergreifen - man kann sowohl mit den britischen, als auch mit den deutschen und französischen Charakteren mitfühlen. Im Mittelpunkt steht jedoch das Pferd Joey, an dessen Beispiel die Geschichte erzählt wird. Wer Spielbergs epische Kriegsdramen und seinen cineastischen Pathos mag, dazu eine nette Kamera und natürlich Pferde, der sollte einen Blick auf Gefährten werfen.
8,5/10 Wimpeln