{Tödliches Kommando - The Hurt Locker}

  • Regisseurin Kathryn Bigelow (Gefährliche Brandung) hat hier ein Drama über ein Bombenentschärfungsteam im Irakkrieg.

    Story:

    Das Bombentschärfungsteam Company Bravo unter Leitung von Sargeant Thompson hat noch 40 Tage, bevor es heim geht. Doch bei einem Einsatz stirbt Thompson und die Company Bravo kriegt einen neuen Anführer: Sargeant James.
    Von Anfang an gibt es Reibereien zwischen James und den anderen Teammitgliedern Eldridge und Sanborn. Während James der Draufgänger ist, der ab und zu auch was auf eigene Faust macht, sind Sanborn eher besonnener bis sensibler.
    Im Laufe der Zeit lernen sich die Protagonisten besser kennen und man sieht hinter die vermeintlich harte Schade der Figuren und sieht den Menschen darin.

    Darsteller:

    Die Darsteller sind relativ unbekannt. Hauptdarsteller Jeremy Renner dürfte den meisten bekannt sein. Er war bei 28 Weeks later und SWAT mit von der Partie. Die anderen sind eher unbekannt.
    Aber die Nebenrollen sind bis ins kleinste mit Hollywoods Topstars besetzt. Guy Pearce, Ralph Fiennes, David Morse, Evangeline Lilly. Sie sind sich nicht zu schade für Kurzauftritte von ca. 5 Minuten und machen den Film dadurch so toll.
    Ein Kompliment an die Darsteller, sie liefern von Anfang an eine beeindruckende Leistung und sind sehr glaubhauft. Man kauf ihnen ab, das es sich hier im Endeffekt um Menschen geht, die den gefährlichsten Job der Welt tun.

    Die Inszenierung:

    Regisseurin Kathryn Bigelow hat hier wieder mal bewiesen, das sie was davon versteht eine packende Story mit viel Emotionalität zu vermischen. Die Inszenierung ist von Anfang an sehr packend, und verdammt spannend. Und vorallem ist der Film sehr realistisch, und zeigt wie es im Irak eigentlich zugeht.
    Man kann garnicht anders, als sich immer wieder vor Augen zu halten das sowas dort jeden Tag passiert und wie kaputt man eigentlich nach sowas sein muss.
    Was mir sehr gefallen hat, war das Doku-Flair des Films. Mit Handkamera gefilmt und ohne künstliches Licht kommt es noch viel intensiver rüber. Sehr interessant fand ich die realistische Darstellung des Scharfschützenduells in der Wüste. Allein das vermittelt einem einen Eindruck wie mürbe das macht. Und vorallem sieht man wie unmenschlich die Terroristen dort vorgehen, und absolut kein Respekt vor dem Leben haben. Da bleibt einem oft die Spucke weg.

    Fazit:

    Der Film ist genial. Einer der besten Antikriegsfilme seit langem. Da stimmt es vorne und hinten und von übertriebenem Patriotismus ist keine Spur zu erkennen. Stattdessen wird der Alltag der Soldaten dort sehr gut erzählt.

    6 von 6 Körperbomben

    Manche Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.
    Manche Menschen wissen nicht, wie gut es tut, sie sie nur zu sehen.
    Manche Menschen wissen nicht, wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.
    Manche Menschen wissen nicht, wie wohltuend ihre Nähe ist.
    Manche Menschen wissen nicht, wie viel ärmer wir ohne sie wären.
    Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind.
    Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen..
       

  • Gibt es eigentlich 2 Versionen der Filme? Ich habe nämlich einen ganz anderen gesehen.

    Sicher, der Film will realistisch rüberkommen und nutzt dafür die Handkamera. In den Actionszenen (eg. das erwähnte Scharfschützenduell) passt das auch alles. Aber da hört der Einsatz net auf. Auch in eigentlich völlig ruhigen Szenen (zb. als James dem Jungen die DVD abkauft) wackelt die Kamera, als wäre der Film während des Erdbebens auf Haiti gedreht worden. Warum? Das ständige Gewackel nervt bereits nach 10 Minuten tierisch.

    Und sicher, Lichteffekte gibt es keine wegen Realismus etc. Aber wenn in manchen Szenen zu harte Schatten eine klare Sicht verhindern - muss das sein?

    Völlig schleierhaft ist mir die Oscar-Nominierung für den besten Score. Der Film hat nämlich (so gut wie) gar keinen.

    Schauspielerisch passt es, da gibt es nichts auszusetzen. Wenn auch nichts Überwältigendes dabei rüberkommt.

    Die Story nimmt einen, muss ich leider sagen, nicht so wirklich gefangen. Ein ums andere Mal werden Bomben entschärft oder Terroristen bekämpft. Gut, ok, nach dem 3. Einsatz hat mans auch kapiert und will mal was anderes sehen. Kommt aber nichts. Es fehlt halt der Höhepunkt und überhaupt - man leidet mit den Charakteren nicht, da der Film sich keine Mühe macht, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Es ist einem einfach wurscht, ob denn die nächste Bombe explodiert oder net. Was solls, denkt man.

    Was will der Film uns sagen? Krieg ist böse und macht dennoch abhängig? Wahnsinn, seit Jahrtausenden bekriegen sich Menschen, wenns ihnen keinen Spaß machen würde, hätten sie damit schon lange aufgehört. Da braucht es The Hurt Locker zur Erkenntnis nicht.

    Jedes Jahr gibts ihn, den Film, dessen Oscar-Nominierungen ich gar nicht verstehen kann. Dieses Mal übernimmt Hurt Locker den Part.

    Für Leute, die sich für ein realistisches Iraks-Krieg-Portrait interessieren, ist Hurt Locker sicher eine Alternative. Wer sich von den unendlichen Möglichkeiten des heutigen Kinos mitreißen lassen will, sollte sich was anderes suchen.

    "There are fierce powers at work in the world, boys. Good, evil, poor luck, best luck. As men, we've got to take advantage where we can."

  • Ich denke du hast ne andere Erwartung vom Film gehabt. Wahrscheinlich ein Effektgewitter a la Avatar. Aber das alles bietet der Film garnicht, und muss er ja auch nicht. Mir ist wichtiger das der Alltag von solchen Leuten im klassischen Doku-Stil gedreht wird, inkl. Wackelkamera und kaum Score.

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  • Ich denke du hast ne andere Erwartung vom Film gehabt. Wahrscheinlich ein Effektgewitter a la Avatar.

    Eigentlich nicht, mir war schon relativ klar, wie er wird. Nur hatte ich ihn mir spannender und interessanter vorgestellt.

    Zitat

    das der Alltag von solchen Leuten im klassischen Doku-Stil gedreht wird, inkl. Wackelkamera und kaum Score.

    Ich habe auch nichts dagegen, dass der Film alles so macht, wie er es tut. Aber die Erwartungen, die zumindest ich anhand der Oscar-Nominierungen hatte (und seine Konkurrentenfilme Avatar, Up in the Air, Inglourious Basterds und Up haben mir alle, auch wenn sie sehr verschieden sind, gefallen), z.B. Kamera und Score, die wurden nicht erfüllt. Wie du schon sagst, er hat kaum einen Score, und als Stilmittel ist das ja in Ordnung. Nur ist mir halt unverständlich, wie er dann nominiert sein kann.

    "There are fierce powers at work in the world, boys. Good, evil, poor luck, best luck. As men, we've got to take advantage where we can."

    Einmal editiert, zuletzt von redfan (6. März 2010 um 19:05)

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  • Zitat

    Eigentlich nicht, mir war schon relativ klar, wie er wird. Nur hatte ich ihn mir spannender und interessanter vorgestellt.


    Der Film muss keine Spannung aufbauen, denn das ist ja auch nicht die Absicht. Er ist ein Drama, mit Actionelementen. Und das er einfach packend ist, und einem die Einzelschicksale sehr interessant vor Augen führt, das find ich ist der Trick bei der Sache. Im Vergleich zum hochgehypten Avatar, ist Hurt Locker in Sachen Story ums tausendfache überlegen.

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  • Der Film muss keine Spannung aufbauen, denn das ist ja auch nicht die Absicht.

    Nein, Spannung baut er nicht auf. Daher fehlt mir das ein wenig. Mag Doku-Stil sein, aber ich gehe ja auch nicht für eine Doku über die Funktionsweise von Kernkraftwerken o.Ä. ins Kino. Aber jeder assoziiert halt andere Sachen mit dem Wort "Film" ;)

    Zitat

    Im Vergleich zum hochgehypten Avatar, ist Hurt Locker in Sachen Story ums tausendfache überlegen.

    Das hatte ich vorher auch erwartet, gerade weil HL immer so als Gegenstück von Ava dargestellt wurde - in Sachen Technik unterlegen, in Storyline und Dialogen überlegen. Hätte auch nix dagegen gehabt, ich mag beide Arten von Filmen. Nur hat für mich eine überlegte Storyline einfach gefehlt, sorry.

    Aber es ist ja nur meine Sicht, sicher kommt der Film wie jeder bei jedem Zuschauer individuell anders an ;)
    Und ich sage ja auch net, dass der Film schlecht ist, nur gehe ich an einen 9-fach Oscar-nominierten Film auch mit anderen Erwartungen (an die Qualität, nicht die Art) ran, als wenn ich z.B. in Nachts im Museum 2 gehe :)

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    2 Mal editiert, zuletzt von redfan (6. März 2010 um 23:29)

  • Im Vergleich zum hochgehypten Avatar, ist Hurt Locker in Sachen Story ums tausendfache überlegen.

    Welche Story?
    Der Film hat eigentlich kein Anfang und kein Ende. Es wird nur ein Fetzen der Kriegsgeschichte in Irak herausgenommen und im Doku-Stil gezeigt. Das Entschärfen einer Bombe nach der anderen ist für mich nicht wirklich eine überragende Storyline.
    Der Film ist spannend aufgebaut und das ist auch der einzige Pluspunkt.
    U.a. sollte ich mich vielleicht auch als ein Kriegs-Film-Hasser outen. Im Grunde zeigen all die (Anti)Kriegsfilme immer nur das Gleiche, nur mit anderen Schauplätzen.

    Es reicht langsam mit der Liebe auf Entfernung. Du ziehst sofort in mein Zimmer, lieber Kühlschrank!


  • Welche Story?

    Seid mal alle stille, ich genieße diesen Moment :lauschen:

    Zitat

    Der Film hat eigentlich kein Anfang und kein Ende. Es wird nur ein Fetzen der Kriegsgeschichte in Irak herausgenommen und im Doku-Stil gezeigt. Das Entschärfen einer Bombe nach der anderen ist für mich nicht wirklich eine überragende Storyline.

    Genauso sehe ich es auch - nicht als Kritik, das ist halt der Doku-Stil, den der Film gewählt hat. Aber Spannung oder eine gut aufgebaute Storyline ergibt das halt nicht, das sollte man einsehen.

    Zitat


    U.a. sollte ich mich vielleicht auch als ein Kriegs-Film-Hasser outen.

    Das bin ich noch nicht mal, ich bin auch da offen. Gut, beim schmalen Grat bin ich fast eingeschlafen. Aber z.B. Rescue Dawn ist sehr spannend gemacht und dennoch ein Kriegsfilm. Und damit konnte ich mich auch anfreunden. Aber im Gegenteil zu HL baut er halt eine Bindung zu seinen Charakteren auf.

    Wie gesagt, ich stemple HL damit nicht zum schlechten Film ab. Aber es ist halt eher eine Doku denn ein Film. Und sollte nicht als solcher gesehen, erwartet und besonders behandelt werden.

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  • Welche Story?


    Die Story, welche davon erzählt das die Menschen die als Bomenbentschärfer im Irak tagtäglich dem Tod ins Angesicht gucken und wie kaputt das einen machen kann.

    Zitat

    Im Grunde zeigen all die (Anti)Kriegsfilme immer nur das Gleiche, nur mit anderen Schauplätzen.


    Was erwartest du von Kriegsfilmen denn? Das es zugeht wie im Ponyhof und es in einer Kissenschlacht ausartet.

    Zitat

    Der Film hat eigentlich kein Anfang und kein Ende.


    Nicht jeder Film braucht ein ewig langes Prolog, in dem alles ausufernd erzählt wird. Hurt Locker hat den Vorteil, das man von Anfang an in der Sache drin ist. Was nützt mir ein Film der erstmal ne halbe Stunde einen zuschwallt, wie die Personen eigentlich sind usw.

    Zitat

    Es wird nur ein Fetzen der Kriegsgeschichte in Irak herausgenommen und im Doku-Stil gezeigt. Das Entschärfen einer Bombe nach der anderen ist für mich nicht wirklich eine überragende Storyline.


    Du hast da den Film nicht ganz erfasst. Es geht nicht nur um Bombeneinsätze, sonder eher darum wie das ganze drumherum einen total kaputt machen kann.

    Manche Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.
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    Manche Menschen wissen nicht, wie wohltuend ihre Nähe ist.
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    • Offizieller Beitrag

    Kann mich der spezifischen Kritik von Astaroth nur anschliesen.

    Einzig und allein stört diese ewige "Wackel"kamera. Das war schon bei Operation: Kingdom so, wo nur mit Handkamera gefilmt wurde.
    Verstehe nicht, was das heutzutage soll. Egal für den Moment, daß steht auf einem anderem Blatt.


    8/10 getarnten Bomben

    "Ich kann Sie unmöglich durch die Gegend fahren, während Sie Leute umbringen. Das ist nicht mein Job!" "Heute Nacht schon!" (Collateral)


  • Einzig und allein stört diese ewige "Wackel"kamera. Das war schon bei Operation: Kingdom so, wo nur mit Handkamera gefilmt wurde.
    Verstehe nicht, was das heutzutage soll.

    Das verleiht den Filmen einen gewissen Flaire von "Mittendrin, statt nur dabei".
    Das verleiht viel mehr Eindruck wie es in den Krisengebieten zugeht ;)

    Es reicht langsam mit der Liebe auf Entfernung. Du ziehst sofort in mein Zimmer, lieber Kühlschrank!

  • Mit einer "klassischen" Kamera hätte man den Film zerstört. Ich finde die Handkamera hat sehr gut zu dem Film gepasst. Die Atmosphäre kommt sehr gut rüber dadurch. Mit der "klassischen" Kamera würde es eher gestellt aussehen.

    Manche Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.
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  • Allerdings ein Filmfehler\schnittfehler und zwar als sie aus den hummve steigen und man sie von vorne sieht wie sie mit gehobenen Waffen auf die angeblichen Feinde zulaufen sieht man im zweiten schnitt den hummve von hinten dabei hat James das m4 wiederum mit dem Lauf nach unten gerichtet in einer Hand danach wieder in beiden händen:confused:

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