{Funny Games U.S.}

  • Story:
    Ann und Georg, glücklich verheiratet, fahren zusammen mit ihrem Sohn Georgie zu ihrem Ferienhaus, um dort die Zeit mit Freunden und Golfen zu verbringen. Da taucht bizarres, aber sehr höffliches Freundes-Duo auf, und bittet die Familie um Eier. Doch diese Bitte wandelt sich bald um in ein krankes Spiel, dass von der Familie alles fordert ...

    Kritik:
    Michael Pitt und Brady Corbet verkörpern das psychopatische Duo perfekt, das man eine regelrechte Gänsehaut bekommt. Höfflich, zuvorkommend, und doch grausam und gerade zu gelassen-kalt. Die weiße Kleidung der beiden steht im krassen Gegensatz zu ihren Taten. Auch Tim roth und Naomi Watts liefern hervorragnde Schauspielarbeit, und bringen die Emotionen der Charaktere sehr glaubhaft rüber.
    Kamertechnisch gibt es nichts zu Meckern: ruhige, langsame Kamerafahrtne, von Wackelkamera und rascher, schneller Schnittfolge keine Spur.
    Musikalisch ist besonders die Eröffnungsszene hervorzuheben, sowie der Abspann; ansonsten dezente Töne, die die Situationen passend untermalen.
    Gewaltmässig hält sich der Film sehr zurück; gezeigt wird wenig, das meiste spielt sich nur in der eigenen Fantasie ab, dagegen sind jedoch die Leiden der Familie deutlich länger festgehalten.
    Was den Film noch sehr hervorhebt, ist der häufige Bruch der vierten Wand, etwa wenn

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    Peter erschossen wird, und Paul mittels Fernbedienung den Film zurückspult, um dies ungeschehen zu machen.

    Fazit:
    Ein bitterböser Thriller, der einem definitiv mit einem flauen Gefühl im Magen zurücklässt.

    9.1/10 Eiern

    "Und wir werden am Abgrund stehend allein gelassen, und starren in das lachende Gesicht des Wahnsinns. "

  • Wie sich die Meinungen doch teilen^^

    Für mich war es verschwendete Zeit über sinnlose Gewalt, sinnlose Gespräche... ich kann mit solchen Genres garnichts anfangen.
    Siehe auch Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen..

    Nach der Mitte wird der Film einfach nur noch zum Gähnen und was der Blödsinn mit der Zeitreise war, versteht auch kein Mensch.
    Garkeine Charaktereinführungen, was zur Folge hatte, dass es mir absolut egal war, ob die Familie oder die Psychos am Ende überleben...

    4/10 Golfbällen

    Es reicht langsam mit der Liebe auf Entfernung. Du ziehst sofort in mein Zimmer, lieber Kühlschrank!

  • Die Täter sollten auch gar nicht groß eingeführt werden, sondern nur den Eindruck von scheinheiliger Freundlichkeit erwecken, und wie bereits erwähnt, mit ihren weißen, reinen Anzügen einen Kontrast zu ihren krassen Taten darstellen.

    Die "Zeitreise", wenn man es so nennen möchte, halte ich für einen wichtigen Wendepunkt, denn sie geht mal wieder den Weg weg vom hollywoodtypischen Happy End hin zum Bizarrem.

    "Und wir werden am Abgrund stehend allein gelassen, und starren in das lachende Gesicht des Wahnsinns. "

  • Mit der Einführung der Charaktere meinte ich eher die Familie. Dass man so gut wie nie die Motive der Psychotäter kennt, passiert ja öfter, was hier aber auch ziemlich schade ist, aber wenigstens die Guten sollten mal etwas besser eingeführt werden.

    Wenn nur Gewalt gezeigt wird, ohne auf jegliche Psyche einzugehen, finde ich das ziemlich sinnlos. Ich möchte jetzt zwar keinen Dostojewski haben, der so unglaublich tief in die Psyche seines Roman-Mörders eingeht, aber ein wenig Erklärungen wären schön.

    Ist schon lange her, dass ich den Film gesehen habe, daher kann ich nicht viel zur Kritik schreiben.
    Aber im gegensatz zu dir sehe ich die Zeitreise überhaupt nicht als einen wichtigen Wendepunkt. Es sollte einfach nur irgendwas Sonderbares und absolut unpassendes in der sonst so strukturierten Handlungsweisen der Bösewichte sein. Steril gekleidete, inteligente Typen, die alles durchdacht haben und dann passiert sowas mystisches ala Donnie Darko. Das passt einfach nicht zu Film, auch wenn der Regisseur vielleicht vom typischen Hollywood-Finale wegwollte.

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  • Ich würde eher sagen, es passt zum ohnehin bizarrem Grundthema ;)

    Aber jedem das seine :)

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  • Ich fand gerade das Fehlen offensichtlicher Motive so beunruhigend, was nicht erklärbar ist, macht immer mehr Angst. Und wieso müssen die Psychopathen nachvollziehbare Gründe haben? Some men aren't looking for something logical. Some men just want to watch the world burn^^
    Vielleicht will der Regisseur gerade die Sinnlosigkeit von Gewalt und Psychoterror ins Bild stellen. Es geht weniger um gut und böse oder das Mitleiden mit den "Guten", sondern um die Eskalation von Gewalt aus einer ganz alltäglichen Situation heraus. Mehr eine Analyse der schleichenden Zuspitzung von Sadismus und Lust an Gewalt. Genau daher ist es kein typischer Hollywoodfilm, wo von vorn herein definierte Beziehungen des Zuschauers zu den Charakteren aufgebaut werden. Es hat eher was Voyeuristisches an sich.

    Wobei ich dem Film aufgrund von zwischenzeitlichen Längen glaube ich auch nur 7 Punkte gegeben habe. Ist schone ne Weile her (genauso lange wie bei Andy, um genau zu sein^^)

    "There are fierce powers at work in the world, boys. Good, evil, poor luck, best luck. As men, we've got to take advantage where we can."

  • Ich fand gerade das Fehlen offensichtlicher Motive so beunruhigend, was nicht erklärbar ist, macht immer mehr Angst. Und wieso müssen die Psychopathen nachvollziehbare Gründe haben? Some men aren't looking for something logical. Some men just want to watch the world burn^^
    Vielleicht will der Regisseur gerade die Sinnlosigkeit von Gewalt und Psychoterror ins Bild stellen. Es geht weniger um gut und böse oder das Mitleiden mit den "Guten", sondern um die Eskalation von Gewalt aus einer ganz alltäglichen Situation heraus. Mehr eine Analyse der schleichenden Zuspitzung von Sadismus und Lust an Gewalt. Genau daher ist es kein typischer Hollywoodfilm, wo von vorn herein definierte Beziehungen des Zuschauers zu den Charakteren aufgebaut werden. Es hat eher was Voyeuristisches an sich.

    Besser hätte man es nicht formulieren können :)

    "Und wir werden am Abgrund stehend allein gelassen, und starren in das lachende Gesicht des Wahnsinns. "

  • Nun, beunruhigend fand ich das Spektakel vielleicht nur ein den ersten 10 Minuten, wo die Typen aufgetaucht sind, aber dann war es das vorhersehbare Übliche, was sonst auch meist passiert.

    Und das Fehlen der Motive fand ich ziemlich anspruchslos. Einfach nur der puren Gewalt und dem Psychoterror zuschauen und keinerlei Anhaltspunkte für ein Warum zu haben, ist für mich nicht unterhaltsam.

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  • Nein, es hält dem Zuschauer den Spiegel vors Gesicht, wie sehr wir uns doch von Gewalt und Terror mitreißen lassen, und das finde ich sehr gut umgesetzt.

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  • Eben. Die einen schauen sich sowas vielleicht ganz gern an und die anderen haben auch in ihrem realen Leben genug Äkschn, da brauchen sie das nicht auch noch in Filmen :lachen2:

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  • Nein, es hält dem Zuschauer den Spiegel vors Gesicht, wie sehr wir uns doch von Gewalt und Terror mitreißen lassen.

    :lachen2:

    Andy ist halt zu gut für uns^^

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  • :lachen2:

    Andy ist halt zu gut für uns^^

    Soll ich jetzt lachen oder weinen :lol:


    Aber es wäre auch zu einfach, wenn ein Film bei jedem diesselbe Reaktion/Wirkung hätte. Jedenfalls hätte man, meiner Meinung nach, den Film nicht besser machen können,

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  • Wenn nur Gewalt gezeigt wird, ohne auf jegliche Psyche einzugehen, finde ich das ziemlich sinnlos. Ich möchte jetzt zwar keinen Dostojewski haben, der so unglaublich tief in die Psyche seines Roman-Mörders eingeht, aber ein wenig Erklärungen wären schön.

    Ich meinte damit den Roman "Schuld und Sühne". Er beschreibt da einen Studenten, der aus Geldgier eine alte Frau erschlägt. Dabei beschreibt Dostojewski nicht einfach nur die übliche Tat, wie wir sie in diesem Film sehen, er beschreibt das ganze Innenleben des Mörders vor und nach der Tat. Er geht unglaublich tief in die Psyche ein und stellt für den Lesenden (oder den Zuschauer, des Filmes) eine Herausforderung dar.

    Sowas in der Art hat mir bei diesem oberflächlichem Spektakel gefehlt - und wie gesagt, einfache gewalt muss ich nicht unbedingt in Filmen sehen.

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  • Sowas in der Art hat mir bei diesem oberflächlichem Spektakel gefehlt - und wie gesagt, einfache gewalt muss ich nicht unbedingt in Filmen sehen.

    Aber genau das will der Regisseur eben nicht zeigen. Funny Games ist keine Psycho-Studie, sondern betrachtet explizit die Gewalt. Es ist wie Raven sagt ja normal, dass nicht jeder mit jedem Film was anfangen kann, ich selbst halte ihn auch nicht für die Krone der Schöpfung, aber ich sehe zumindest, was das Ziel des Films ist. Man kann darüber auch im Net nachlesen, bin jetzt zu faul, das zu posten, aber der Film wird ganz gut erklärt.

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  • ich glaub das wird jetzt die standard-erklärung für jeden schlecht geschriebenen film^^

    Mmmh, mal auf Twilight angewendet ... ne, klappt net^^
    Ein Drehbuch zeichnet sich nun nicht zwangsläufig dadurch aus, dass jeder Furz der Charaktere mit 10 Argumenten hinterlegt wird. Ab und dann verlangt es auch, dass der Zuschauer seine Intelligenz und Phantasie benutzt^^ Aber wenn nun jeder schlecht geschriebene Film für die Goldene Palme von Cannes nominiert wird, sehe ich ja noch Chancen für Transformers 3 :D

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  • Genau. Der Regisseur möchte keinen Einblick in die Psyche der Täter geben, um dem Zuschauer nur die Gewalt zu lassen, und sich die Motive selbst zusammenreimen zu lassen. Man soll nur das höffliche, sterile Auftritten und im Gegenzug die krassen Taten (ich glaube, das könnte ich immer wieder aufgreifen) serviert bekommen, alles andere wird soweit unklar gelassen. Ich finde es in diesem Film auch nicht fehlplatziert, sonder nes passt einfach in meinen Augen sehr genau und verdeutlicht so die Aussage des Films besser.

    Was ebenfalls das Ziel des Films unterstützt, ist ein weiterer Bruch mit der vierten Wand,

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    in der Paul sich zum Zuschauer dreht und meint "Sie sind doch auf ihrer Seite, oder? Auf wen setzen Sie, hm?"


    Hier wird der Zuschauer zum Nachdenken angeregt und es zeigt sich, wie man die Situation beurteilt, und im Nachhinein wird man immer bestraft - entscheidet man sich für die Familie,

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    wird man am Ende bitter enttäuscht, da alle 3 die Nacht nicht überleben;


    entscheidet man sich für die Täter, erfreut man sich schon praktisch an dem Leiden bzw. ist gespannt, es zu sehen.
    Ebenfalls geht es weiter, als die Familie um Gnade bittet, dem ein Ende zu setzen, und Paul

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    die Zuschauerschaft fragt: "Ich meine, finden Sie es ist genug? Sie wollen doch ganz bestimmt ein richtiges Ende mit einer plausiblen Entwicklung!"

    Entgegen eventuellen Erwartungen ist das Ende weniger plausibel als angekündigt, und so bleibt einem nichts als der Gedanke, dass man sich an der Gewalt erfreut hat; und damit hat der Film in Form des Spiegels seinen Sinn und Zweck erfüllt.

    ich glaub das wird jetzt die standard-erklärung für jeden schlecht geschriebenen film^^

    Ich finde, der Film ist u.a. aufgrund oben genannter Szenen und seiner ganzen Struktur und Abfolge sehr gut durchdacht.

    "Und wir werden am Abgrund stehend allein gelassen, und starren in das lachende Gesicht des Wahnsinns. "

  • Mmmh, mal auf Twilight angewendet ... ne, klappt net^^
    Ein Drehbuch zeichnet sich nun nicht zwangsläufig dadurch aus, dass jeder Furz der Charaktere mit 10 Argumenten hinterlegt wird. Ab und dann verlangt es auch, dass der Zuschauer seine Intelligenz und Phantasie benutzt^^ Aber wenn nun jeder schlecht geschriebene Film für die Goldene Palme von Cannes nominiert wird, sehe ich ja noch Chancen für Transformers 3 :D

    ich glaube der hätte sogar ne theoretische chance auf nen oscar, wenn sie die kategorie auf 21 filme aufblähen und nur ein halbjahr werten würden :roll:

    und so wie ich das hier beschrieben lese erinnert es mich doch eher an hostel als an twilight...und da würde es hervorragend passen ;)

  • Nur das Hostel die grafisch-ausführliche gezeigte Gewalt als puren Selbstzweck, ohne Hintergedanken, benutzt; während FG US die grafisch-kaum gezeigte Gewalt als Selbstzweck inszeniert, um dem Zuschauer den Spiegel vors Gesicht zu halten.

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