Irrwirsch wird meinen Beitrag schon gelesen haben, aber ich möchte gerne mal eure Antworten hören!
Lest es euch bitte in Ruhe durch:
Sämtliche Leute (darunter auch Laien) haben prognostiziert, dass der Tunnel als einziger Zugang zum Gelände zu gefährlich sei und etwas passieren könne.
Hier ein paar:
„Die Bochumer haben aus Dortmund gelernt , da selbst bei der Dortmunder-Parade bereits das absolute Chaos in Bochum war . Mal sehen wie Duisburg nach der Veranstaltung spricht - big Fun !!! Das Chaos am Duisburger-Bahnhof ist ja aufgrund der Bahnhofskapazität vorhersehbar , aber nicht die Chaosgröße . Eigendynamik sowie weitere nicht abzuschätzende Parameter enthalten ein großes Risiko , was im Grunde gar nicht zu verantworten ist .“ (von Erbeck , am 20.07.2010 um 18:50)
„230.000 qm für sagen wir mal 460.000 Menschen, das ergibt genau einen halben Quadratmeter pro Person. Und davon geht noch der Platz ab, den Bühnen brauchen und vor allem den die Floats brauchen. 460.000 Menschen sind wie Sardinen in der Dose, da kann sich keiner mehr bewegen. Wenn dann aus irgendeinem Grund da eine Panik ausbricht, dann gibt es Tote - und nicht wenige. Solch eine Menge auf so engem, eingezäunten Raum, das kann nicht gutgehen. Meine Kinder gehen nicht hin, sie verstehen das und teilen die Bedenken.“ (von MadCat , am 20.07.2010 um 20:33)
„Das hört sich alles andere als „sicher“ an. Wie sollen auf das Gelände 500 000 Menschen und 20 Floats passen? Wahrscheinlich werden mehr als 1 Million Besucher kommen. Das kann dann gefährlich werden. Wissen die Verantwortlichen was sie da tun? Wenn in solche Menschenmengen bei dem beschränkten Raum mal eine unkontrollierte Bewegung entsteht, dann gibt es zu hauf Tote und Verletzte.“ (von Benno , am 20.07.2010 um 23:56)
„Die Bochumer haben soweit aus Dortmund gelernt, dass sie das lieber ganz gelassen haben. Und das wird sich Duisburg hinterher auch wünschen.“ (von „ein Lindener , am 21.07.2010 um 00:37)
„Wenn man so eine Party stemmen will ,muss man auch den Platz dafür haben.Was ist das denn für eine Chaosplanug ,mir schwant schlimmes.“ (von wurm , am 21.07.2010 um 15:19)
„Beunruhigende Zahlen: der einzige Zugang zum Platz hat eine Durchgangskapazität von 60000 Personen je Stunde. Wenn 400000 auf dem Gelände Platz haben, über 1 Million erwartet werden, wird hier schon ein gefährlicher Brennpunkt entstehen. Ich finde die Loveparade hervorragend, aber sie gehört nicht in diese Stadt.“ (von FriedLich53 , am 22.07.2010 um 07:58)
Noch einmal - die Loveparade in Essen und Dortmund kann man NICHT miteinander vergleichen! Grund: in Essen war 2007 der GESAMTE Innenstadtbereich großräumig abgesperrt & die Raver konnten sich im GESAMTEN Innenstadtbereich FREI bewegen. In Dortmund waren bereits feste Laufwege vorgegeben und das LoPa-Gelände war eingezäunt und keine freie Bewegung möglich. Das war schon hart an der Grenze! Die Stimmung war mehr als gereizt & das auf einer wesentlich größeren Veranstaltungsfläche als uns Duisburg nun „serviert“. Es ist keine Loveparade mehr sondern ein schnödes Festival, mit einer maximalen Besucheranzahl auf einem fest abgesteckten Gelände. Warum diese max. Besucheranzahl für die max. 230 000 qm, die nur zur Verfügung stehen nicht bekannt gegeben wird, ist und bleibt mir aber ein Rätsel! Was will man denn hier provozieren? Aggression? Da hat sich die Stadt Duisburg ein schönes Ei gelegt - viel Spaß beim ausbrüten! Ich bleib lieber zu Hause!“ (von bimmelbommel01 , am 22.07.2010 um 14:56)
Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.
Weitere Kommentare gibt es, auch von derwesten.de, hier:
Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
Und das war auch nicht schwer zu sehen! Siehe das von Dazee gepostete Bild (Der Gast, der sich bedankt hat, war übrigens ich. Dachte, ich wär angemeldet!)
Und genau dies war auch dem Veranstalter bewusst bzw. musste bewusst sein.
Wer die Hauptschuld trägt, möchte ich aber auch in keinster Weise beurteilen. Die Raver an sich tragen für mich aber keine Schuld. Solche Zustände sind menschlich und bei großen Veranstaltungen immer einzuplanen. Einen ähnlichen Fall gab es mal bei einer großen muslimischen Veranstaltung, wo viele ums Leben gekommen sind. Und ich bin mir sicher, dass es bei einer muslimischen Veranstaltung nicht soviel Alkohol und bewusstseinsverändernde Drogen im Spiel sind. Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.
Der Tunnel an sich war m.E. keine Gefahrenquelle, sondern lediglich, dass das der einzige Zugang war und Polizei die Raver stundenlang dadrin gelassen hatte mit dem Wissen, dass es dort sehr stickig ist und von Abgasen nur so stinkt.
Und auch der Feuerwehr gebe ich eine Mitschuld, weil sie zugelassen haben, einen Zugang zu schaffen, wo es keine Fluchtwege für eine derartig große Menschenmenge gibt. Die Massenpanik dadrin war nichtmals der worst-case. Stell dir mal vor, im Tunnel wär ein größeres Feuer ausgebrochen.
Das Ordnungsamt hat ebenso beim OK geben, fahrlässig gehandelt.
Und auch der Oberbürgermeister trägt für mich eine gewisse Mitschuld. Er ist der, der die LP nach Duisburg gebracht hat und das mit dem Wissen, dass die LP ein Jahr zuvor in Bochum wegen ähnlicher Sicherheitsbestimmungen ins Wasser fiel.
Was ich aber noch verdeutlichen möchte: Man muss kein Experte sein, um da schon im Vorfeld Sicherheitsmängel zu sehen. Dies ist geschehen, und sowohl Veranstalter, als auch OB, Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr haben letzendlich ihr OK gegeben. Das war von allen Seiten grob fahrlässig (völlig egal, wie vorher kritisiert wurde).
Und nicht nur die Angehörigen der Verstorbenen haben mein großes Mitgefühl, sondern auch die Sanitäter vorort.
Auf dem WDR gestern wurde mit einer Sanitäterin gesprochen, die gesagt hat, dass es schwer ist, unter solchen Bedingungen konzentriert zu arbeiten.
Ich möchte aber auch nochmal auf die Pressekonferenz verweisen. die heute Mittag von Polizei, Sauerland (Oberbürgermeister) und McFit (Veranstalter) gegeben wurde.
Die, in meinen Augen widerlichsten, Aussagen in Stichpunkte:
"Das Gelände hatte Platz für 450.000 Besucher. Gekommen waren 150.000, davon 105.000 mit DB."
Zum Kotzen, diese Lügerei!
Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
Die Menschenmasse VOR dem Tunnel.
Ab 0:39, die Menschenmasse auf dem Gelände
Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.
Hier eine Fotostrecke der ganzen Besucher von Spiegel-online.de:
Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.
+ die Menschmasse, die IM Tunnel waren, + die Menschenmasse die auf der anderen Seite im Tunnel waren und die Menschen am Bahnhof.
Sind das 150.000?
"Die Polizei hat keine Kameras laufen lassen."
Eine Lüge!
Zeugenaussagen können das Gegenteil bestätigen, dazu die Tatsache, dass die Polizei sonst auf jeder Loveparade, aber auch bei jedem Fußballspiel, auch an jedem Karneval in Köln, Düsseldorf und Mainz, und auch bei jeder risikoreichen Demonstration mitfilmt.
"Das Gelände war größer, als das in Dortmund
Ich kann zwar nicht das Gegenteil beweisen, ABER ich kann mit Fakten aus Duisburg kommen.
Laut Spiegel-Online (Link gerade nicht zur Hand, wenn einer den Artikel findet, bitte posten!) hatte das Duisburger Loveparade-Gelände 250000m². Den unbestätigten Zahlen zufolge und bestätigten Prognosen zufolge wollten 1,4 Millionen Besucher zur Loverparade. Dies macht 0,17m² pro Besucher!! Da ist nichts mehr mit abfeiern und abtanzen!
Frage: "Wieso gab es nur einen direkten Zugang zum Gelände und warum war dieser gleichzeitig auch der Tunnel?" Antwort: "Die Staatsanwaltschaft bestätigt sich mit der Katastrophe und deshalb können wir dazu momentan keine Angaben machen."
Schlechter Scherz, oder? Was soll eine Antwort auf diese Frage die Ermittlungen stören?
Noch etwas anderes: Gestern Abend wurde bei der Polizei die Notruf-Hotline eingerichtet. An sich eine Selbstverständlichkeit.
ABER heute um 12 Uhr wurde diese wieder abgeschaltet!! 500.000 Menschen haben dort angerufen, 5.500 kamen letztendlich durch! (Quelle: WDR Extra)
Die nächste Aussage stammt von einem Panikforscher. Ich zitiere:
"Auch der Panikforscher Michael Schreckenberg verteidigte das Sicherheitskonzept, an dem er selbst beteiligt war. Der Tunnel sei groß genug ausgelegt gewesen, sagte er im WDR. Seinen Aussagen zufolge wurden vor der Veranstaltung viele mögliche Notfälle durchgespielt. "Es gibt aber immer Menschen, die sich nicht an die Spielregeln halten", fügte er hinzu." (Quelle: WDR)
Unfug! Weder war der Tunnel groß genug (gab ja Leute, die wegen der Fülle zusammengebrochen sind), noch wurden mögliche Notfälle durchgespielt! Es gab keine Fluchtwege, bei einem Brand zB. wären möglicherweise zigtausend Leute verbrannt!
Desweiteren haben die werten Bahnschaffner von DB die Raver, die nach der Tragödie nachhause wollten, penibel darauf geachtet, dass jeder ein Ticket hat! (Quelle: N-TV)
Und ich möchte hier auch nochmal Eva Herman ansprechen, die m.E. wieder sehr böse Sätze von sich gegeben hat.
Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.
(dauert etwas, bis sich der Link öffnet)
Die Katastrophe hätte verhindert werden können. Und gerade deshalb ist sie für mich so ausserordentlich schlimm.
Wer aber letzten Endes zur Rechenschaft gezogen wird, kann man sich ausmalen. Und ich gehe stark davon aus, dass Polizei und Feuerwehr mit einem blauen Auge davonkommen - leider.
Was sagt ihr zu meiner Meinung?