Hallo Freunde,
Ich war gestern mit einem Freund diesen Film schauen. Wir waren beide begeistert vom Film, lustigerweise haben wir den Schluss (und somit also den ganzen Film) aber beide anders verstanden resp. interpretiert. Ich wollte deshalb mal fragen, wie den die "richtige" Lösung ist resp. wie ihr den Film verstanden habt...
Zu den zwei möglichen Interpretaionsarten:
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1. Teddy ist schon immer als Insasse NR. 67 auf der Insel und hatte bereits einen Eingriff hinter sich. Alles was passiert ist (er als Marshall, die Untersuchungen, etc.) sind Einbildungen, die sich durch seine Geisteskrankheit erklären lassen... Alles ist tatsächlich, wie es ihm der Chafarzt und sein Partner erklären: Sie haben 2 Tage mit ihm ein Spiel gespielt und hofften ihm somit die Einsicht zu bringen. Im Bett hat er dann diese Einsicht, aber am nächsten Tag dann doch nicht mehr, weshalb er erneut (?) operiert werden soll. (Schlussbild: Leuchtturm)
Somit wäre der Film nichts anderes als ein besserer (von schon soo vielen) Shizo Streifen. Dagegen haben wir uns (vielleicht auch unbewusst) gewehrt und sind deshalb zu einer anderen Auflösung gekommen:
2. Das ganze ist, wie es ihm Rachel Solando in der Höhle (und sein Partner in der Kapelle ) erklären:
Er kam tatsächlich als Cop auf die Insel, weil er von den "Inselforschern" sorgfältig aufgrund seiner Vorgeschichte ausgewählt wurde um Patient NR. 67 zu sein. Seine Vorgeschichte ist so prädestiniert dafür, ihn als Psycho aussehen zu lassen und ihn deswegen auf der Insel festhalten zu können. Sein Partner ist in Wahrheit einer der Insel.
Im Verlauf des Films merkt Teddy (Di Caprio), dass er wohl nie mehr von der Insel wegkommen würde, wehrt sich aber bis zum Schluss dagegen und will die Insel (mit ihren düsteren Machenschaften) auffliegen lassen. Als er im Leuchtturm dann merkt, wie genial ihm aus seiner Vorgeschichte ein Strick gedreht werden konnte, bricht er zusammen, nachdem er ein letztes Mal versucht hat zu entrinnen (indem er den Oberarzt erschiessen wollte...). Am nächsten Morgen wacht er dann offiziell als Patient auf und merkt, dass sich der Rest seines Lebens wohl auf der Insel abspielen wird. Am Schluss hat er sozusagen die Wahl zwischen: Ich spiele mit und lass mich operieren (mit etwas Glück stirbt er dann bei der OP, kann sich vom Leuchtturm stürzen,...) oder er lebt als "normaler" in der Klinik. So wie beispielsweise die Frau, die er verhört hat. Auch sie ist absolut normal und hat ihm ja schon den guten Tipp gegeben zu RUNnen...
Auch diese Version geht eigentlich bis zum Schluss auf! Teilweise sogar noch besser, als die "offizielle". Seine Halluzinationen wären übrigens den Drogen (alias Aspirin und ff. und den präparierten Zigaretten von seinem "Partner") zuzuschreiben.
Schlussendlich bleibt zu sagen: Egal, welche Interpretation nun die "echte" ist: Der Film ist schon deshalb genial, weil er zwei Varianten zulässt und beide genial ausgearbeitet sind. Nur schon, dass ich von einer Geschichte überzeugt war und mein Freund von der anderen... Ich kam mir am Ende selber vor wie Teddy: Ich wusste nicht, was jetzt wirklich ist und was nicht...
Welche Interpretation stimmt für euch? Warum kann welche nicht stimmen? Ich denke, ich könnte beide vertreten/ verteidigen/ erklären... Auf eine angeregte, freundliche, offene Diskussion...