- Offizieller Beitrag
Battle Royale ist ein japanischer Film aus dem Jahr 2000, Regie führte Kinji Fukasaku.
Inhalt:
Zu Beginn des neuen Milleniums ist Japan im kompletten Chaos versunken, Lehrer haben keine Kontrolle mehr über die rebellierenden und boykottierenden Schüler. Als Reaktion auf diese Anarchie in der jugendlichen Gesellschaft wird ein neues Gesetz eingeführt, der "Millennium Educational Reform"-Akt. Jedes Jahr wird durch eine Lotterie eine Schulklasse ausgewählt, die daraufhin an einem sogenannten "Battle Royale" teilnehmen muß. Diese Schulklasse wird auf einer unbewohnten Insel ausgesetzt. In diesem Fall trifft es die Klasse 9b der Shiroiwa-Mittelschule. Jeder der 42 fünfzehn-jährigen Schüler und Schülerinnen bekommt einen Rucksack mit einer Karte der Insel, einer Taschenlampe, Nahrung und Wasser. Desweiteren eine Waffe, diese wird durch Zufall ausgewählt. Dabei kann es sich um ein Maschinengewehr, Armbrust, Messer oder nur um einen Topfdeckel handeln. Zusätzlich bekommt jeder der Schüler ein Halsband, an dem ein Sprengsatz befestigt ist, dieser wird sie töten wenn sie nicht die Regeln befolgen. Ziel von "Battle Royale" ist es, daß nur einer der Schüler überleben darf. Dafür sind 3 Tage Zeit. Wenn diese Frist abgelaufen ist und kein Sieger feststeht, sterben alle restlichen Überlebenden.
Das Spiel beginnt...
Filmkritik:
Wer hier auf ein sinnfreies Splatter-Abgeschlachte hofft, tut dies vergebens. Denn in erster Linie zelebriert "Battle Royale" typische Teenager Schul-Probleme, nur unter den extremsten Bedingungen. Gruppenbildungen, Mobbing, Anti- und Sympathien, nur auf einem blutigen Schlachtfeld ausgetragen. Und da zählen anfängliche Treue und Freundschaftsschwüre gar nichts mehr. Am Ende ist sich jeder selbst der Nächste, ein Survival-Massaker ohne Rückzugsmöglichkeiten oder geheime Tagebucheinträge, sondern mitten in die Fresse oder eher auf Leben und Tod. Der Anfang wirkt des Film leicht grotesk, doch mehr und mehr entwickelt sich "Battle Royale" als eine erschreckende Parabel über die japanische Gesellschaft im allgemeinen und gleichzeitig als ein Spiel mit den gängigen Zutaten des Survivalfilms. Mit weit offenen Augen schaut man auf das blutige, schonungslose Treiben und weiß nicht, ob man sich an der tollen Action erfreuen oder sich an der bösen Story erschaudern soll. Zwischen Faszination und Schmerz schafft "Battle Royale" hier einen schweren Spagat und verkalkuliert sich dabei nicht einmal. Der Film schafft es sogar, Spannung zu erzeugen, denn Gewissheit ist hier fehl am Platz.
Inszenierung:
Der Film ist optisch sehr schlicht gehalten, was wohl auch an dem sehr gringen Budget in Höhe von 4,5 Millionen Dollar liegt. Was aber nicht heißt, daß der Film auch schlecht aussehen muß. Im Gegenteil der ist sehr gut in Szene gesetzt, tolle Kamera, brillante Schnitte. Alle der jungen Darsteller sind erfrischend spielfreudig und glaubwürdig. Quentin Tarantino bezeichnete "Battle Royale" mal als seinen Lieblingsfilm. So war er von einer Darstellerin besonders begeistert und zwar von Mädchen Nr.13 Chigusa gespielt von Chiaki Kuriyama. Sie spielt in seinem Film "Kill Bill" (2003) die Morgenstern schwingende Gogo.
Gewalt:
Der Gewaltfaktor ist in dem Film enorm hoch. Es wird erschossen, aufgeschlitzt, vergiftet, erschlagen, in die Luft gesprengt. Nichts wird nur angedeutet, fast jede Execution wird überdeutlich gezeigt, daß Blut spritzt literweise. Kein CGI Blut, sei noch angemerkt. Doch ist "Battle Royale" deshalb so einfach in eine Schublade zu drücken? Nein, auf gar keinen Fall, es ist nunmal kein sinnfreier Splatterfilm.
Fazit:
"Battle Royale" ist ein äußerst spannender Survival Film mit extrem böser Story. Reichlich Action, schön gefilmt, mit spielfreudigem Cast und enorm viel Gewalt. Für Leute mit schwachen Nerven ist der Japaner bestimmt nichts.
P.S.
Der Film ist mittlerweile in Dtld beschlagnahmt.
9/10 explodierenden Halsbändern