Zitat von ice
eine Idee:
es heisst elektromagnetischer Puls, also könnten die feinen Teile einer rein mechanischen Uhr doch stark magnetisiert worden sein.
Das könnte das Laufen doch auch beeinträchtigen wenn nicht sogar stoppen.
Als ziemlich guter Physik-Schüler (nächstes Jahr LK13) kann ich euch garantieren, dass das auch eintreten würde, wenn die Teile nichtleitend wären, das nennt man elektromagnetische Induktion und es funktioniert bei jeder Form, nicht nur bei runden Objekten (=> Thomson'scher Ringversuch).
Allerdings bin ich kein Uhrmacher, so einer wäre zur Beantwortung dieses Problems ganz nützlich.
ich muss dir sagen, du solltest im phsyikleistungskurs besser aufpassen
elektromagnetismus hat naemlich sogut wie nichts mit ferromagnetismus zu tun - nur weil drin "magnetismus" vorkommt, heisst das noch lange nix
ein emp basiert auf elektromagnetischen wellen (wie zb microwellen, funk, sichtbares und unsichtbares licht usw) und kann keine elementaren ausrichtungen in eisen, nickel oder kobalt veraendern und folgedessen auch nicht magentisieren
ein emp beschaedigt nur elektronsiche und elektrische bauteile gewisser machart -- vor allem in eng nebeneinanderliegenden leiterbahnen, zb in motorwicklungen, spulen, widerstaenden kommt hier die lorentz kraft zur geltung - diese sorgt bei entsprechender energiezufuhr, dass parallel angeordnete elektrische leiter ihre stroeme und potentiale summieren und so das material ueberlasten und durchbrennen bzw die entstehende energie an aussenstehende, metallische, bewegliche komponenten weitergeben (siehe da, das funktionsprinzip einer railgun - nutzt den selben effekt wie ein emp)
bei motorwicklungen von kleinen elektromotoren hat das zur folge dass die extrem duennen kupferdraehte durchbrennen - dabei spielt es keine rolle ob dieser nur an einer stelle oder 100x durchbrennt - eine kleine unterbrechung und der motor funktioniert nicht mehr - ein kleiner elektromagnet (wie bei einem magnetschalter) funktioniert auch mit solchen wicklungen, der brennt auch ab
in microchips usw liegen die strukturen sowieso noch naeher zusammen, drum sind die auf jeden fall hinueber
der einzige halbwegs gute schutz gegen einen emp ist ein faraday'scher käfig (wie zb ein auto)
allerdings haengt es von der wellenlaenge des emp ab, ob dieser hilft oder nicht - ein auto ist im grunde genommen ein faraday'scher kaefig, also sollte das ding nach dem emp noch funktionierten (oder nicht)
laesst sich leider praktisch nicht gut testen ob die dinger noch funktionieren
steht in einem anderen thread schon bez des autos:
der austauschmagnetschalter des vergasers kann durchaus nach dem emp noch funktionieren - wenn er zb in einer geschlossenen metallkiste gelagert war oder eventuell sogar in einem industrieregal aus metall
die frage ist allerdings: was geht sonst noch alle kaputt in einem auto?
der anlasser zb - ein kleiner, starker elektromotor - wahrscheinlich tot
die zuendkerzen - wicklung und 2 metallbuegel um einen lichtbogen zu erzeugen - vermutlich tot
das autoradio wuerde auch nicht mehr funktionieren (tut es im film aber)
in jedem fall eine menge fehler bez. des emp
die uhr koennte, auch wenn sie mechanisch ist, trotzdem durch den emp beeinflusst werden - die kleinen federrechn und raedchen brennen sicher auch leicht durch bzw verformen sich zumindest - dann funktioniert die uhr auch nicht mehr
edit:
um auf den punkt zu kommen: wenn die uhr nicht mehr funktioniert, dann nicht, weil die "raedchen" usw magnetisiert sind
der tomson'sche ringversuch zeigt aber nur kurzzeitige beineinflussung statischer em felder - sprich man kann zb mit einem ferromagneten oder elektromagneten elektromagnetische felder beeinflussen
ueblicherweise verwendet man hierfuer einen aluring der von einem grossen elektromagneten abgestossen wird und ueber diesem "schwebt" - wenn das magnetfeld weg ist, faellt aber der ring wieder runter - das ist kein bleibender effekt